Samstag, 24. August 2013

Buchreview "Die Spur des Söldners"

A. J. Quinnell. Seit Jahren hat niemand mehr von ihm gehört. Er gilt als tot. Aber Uomo Creasy, Ex-Fremdenlegionär, Söldner und Präzsionskiller, lebt. Und es steht für ihn bereits fest, dass er seine Deckung verlassen wird - um Rache zu nehmen an dem Mann, der seine Frau und seine Tochter auf dem Gewissen hat. Die Spur führt ins syrische Damaskus, eine der gefährlichsten Städte der Welt. Aber Gefahr kann eine Droge sein, und Creasys neues Credo lautet: Gnade ist reiner Luxus.

21. Dezember 1988. Unter den Opfern der über dem englischen Lockerbie explodierten Pan-Am-Maschine 103 befinden sich auch die Frau und die Tochter von Uomo Creasy. Creasy hatte sich nach den Ereignissen, die Italien in Aufruhr versetzten, auf einer Insel nahe Malta zur Ruhe gesetzt und galt als tot. Doch nach dem Anschlag nimmt er seine alte Profession wieder auf. Er sucht Spuren, die auf die Täter Hinweisen und findet auch einen Mann, der einen weiteren Hinterbliebenen der Opfer unter Creasys Namen schröpfen will. Creasy setzt sich mit dem gelinkten Senator in Verbindung, erhält die Daten des falschen Creasy und findet ihn in Europa. Er macht ihm seinen Standpunkt klar, lässt ihn aber am Leben. Danach schließt er sich mit dem Senator zusammen, um die Jagd zu beginnen. Doch der andere Gangster zeigt keine Dankbarkeit dafür, dass er verschont wurde: Er verrät Creasy an den wahren Täter. Diese Rechnung begleicht Creasy sofort, dann beginnt die Planung für die Attacke auf die Attentäter sowie den Schutz des Senators. Creasy holt einen siebzehnjährigen Jungen aus dem Waisenhaus und engagiert in England eine Frau, die seine Gattin spielen soll, damit er den Jungen adoptieren kann. Er bildet den Jungen aus, um ihn für seinen Rachefeldzug an seiner Seite zu haben.

Die Figur des Söldners setzt da an, wo seine Charakterisierung in "Der Söldner - Man on fire" aufgehört hat. Creasy ist milder geworden, mitteilsamer, aber wenn es darauf ankommt, wird er wieder zum eiskalten, distanzierten Profi. Das müssen auch der Junge und die Frau erfahren, die anfangs nur Mittel zum Zweck darstellen. Erst mit der Zeit wird Creasy vertrauter ihnen gegenüber, auch wenn er seine Gefühle nicht in Worte fassen kann, da er dies in seinem Leben nicht gelernt hat. "Die Spur des Söldners" besteht im Großteil aus der Planung des Rachefeldzuges und der Ausbildung des Jungen, wird zwar durch einige Actionsequenzen unterbrochen, aber die Melancholie des Söldners ist immer spürbar. Auch dieses Buch ist kein Actionreißer, in dem es von Seite zu Seite nur kracht, sondern ein ruhig aufgebauter Thriller, der die akribische Planung der Tat in den Vordergrund stellt. Während die eingestreuten Sprenkel der Auseinandersetzungen (besonders der versuchte Anschlag auf den Senator) schon einen gewissen Raum einnehmen, ist die eigentliche Aktion in Syrien nur kurz und knapp geschildert. Durchaus spannender Thriller, der aber auch Geduld fordert, da sich hin und wieder Längen einschleichen.      

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