Mittwoch, 21. August 2013

Buchreview "Jack Taylor fährt zur Hölle"

Ken Bruen. In den 50-er Jahren wurden im Magdalenenstift in Galway Mädchen misshandelt, erst jetzt fliegt der Skandal auf. Nun soll Jack Taylor eine Frau finden, die den Maggiers damals zur Flucht verholfen hat.

Jack Taylor, derzeit so trocken wie die Sahara, steht bei Bill Cassell noch in der Schuld. Die soll er jetzt einlösen, indem er für den Mann eine Frau finden soll, die den Mädchen aus dem berüchtigten Magdalenenstift zur Flucht verholfen hat. Obwohl Jack aus Ehrgefühl sofort seine Zustimmung gibt, den Auftrag zu übernehmen, lässt Cassell seine Leute (einen simplen Schläger und den unbekannten Juicy Fruit-Killer) etwas Nachdruck ausüben. Während Jack sich im Hotel Bailey's einnistet, seiner Mutter und dem ihr ständig am Rockzipfel hängenden Prediger aus dem Weg geht und versucht, weiterhin Alkohol und sonstige Rauschmittel von sich fernzuhalten, wird er auf einen weiteren Job angesprochen. Für Terry soll er die Frau von dessen Vater überführen, dass sie diesen umgebracht habe. Daraus ergeben sich gleich mehrere Probleme: das Weib interessiert ihn und er hat inzwischen wieder mit Suff und Drogen angefangen und mogelt sich nur noch von Kater zu Kater, ohne etwas wirklich zustande zu bringen. Währenddessen werden in Galway innerhalb weniger Tage zwei junge Männer mit Kopfschüssen getötet, einer seiner wenigen verbliebenen Freunde hängt sich auf und eine junge Polizistin spricht ihn auf seine Fälle an.

"Jack Taylor fährt zur Hölle - Jack Taylor 3" könnte auch Jacks kleiner Leitfaden für Süchtige betitelt sein, denn Rückfälle, Auswirkungen des Konsums, schlechtes Gewissen und Halluzinationen nehmen eine großen Raum in dem Buch ein. Ansonsten nehmen knappe, lakonische Dialoge, schräge Figuren und Jacks eigene Sicht auf das Leben den ihnen zugestandenen Platz ein. Wieder beweist er sich neben seinen Fähigkeiten als Trinker und Ermittler als äußerst belesener Geselle, der sich zudem auch in den Sphären der Rockmusik bestens auskennt. Und in den wenigen lichten Momenten ackert er sich mühsam durch den Sumpf aus Verbrechen und Korruption, findet sogar die Gesuchte und klärt seine Fälle, bis er durch die eine oder andere Überraschung grad wieder von vorne beginnen kann. Für Freunde "Schwarzer Krimis" auf jeden Fall wieder ein Gewinn und diesmal sind die Lösungen nicht ganz so gradlinig serviert wie in den beiden vorherigen Werken.

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