Samstag, 31. August 2013

Buchreview "Tunnel zu den Sternen"

Robert A. Heinlein. Rod Walker, ein Oberschüler in ferner Zukunft, steht vor einer schwierigen Prüfung: Seine Aufgabe besteht darin, sich auf einem unbekannten Planeten zu behaupten, mit nichts anderem ausgerüstet als seiner Intelligenz und seinen Instinkten. Gegen den Willen seiner Eltern wagt er den Sprung durch das große Ausfalltor zu den Planeten. Und er landet inmitten eines undurchdringlichen Dschungels, wo auf Schritt und Tritt unbekannte Gefahren drohen, wo ihn nachts unheimliche Geschöpfe anfallen und ihn zwingen, auf Bäumen zu kamopieren und jeden seiner Schritte abzuwägen. Nach und nach trifft Rod auf Kameraden, die gleich ihm ums Überleben kämpfen. Und bald stellen sie mit Entsetzen fest, dass man auf der Erde offenbar vergessen hat, sie zurückzuholen aus den Weiten des Alls. Die jungen Leute, Mädchen und Jungen, gründen die Stadt Cowpertown, sie kultivieren und erobern ihren Planeten, so wie es ihre Vorfahren vor Jahrtausenden mit der Erde taten.

Gegen den Widerstand seiner Eltern wagt Rod das Abenteuer. Schon vor dem Start versucht er, Kampfgenossen zu gewinnen, damit sie in der neuen Umgebung eine Einheit bilden können, doch keiner will sich mit ihm zusammentun. Kaum auf dem neuen Planeten angekommen findet er einen Kameraden tot vor, die Ausrüstung verschwunden. Er wird vorsichtiger, schlägt sien Lager auf einem starken Ast eines hohen Baumes auf und beobachtet vor dort aus, wie sich unter ihm Tiere oder Lebewesen bewegen, die er anscheinend noch niemals zuvor gesehen hat, soweit er es in der Dunkelheit erkennen kann. Doch auch ihn überfällt man, aber er überlebt. Hilfe erhält er von Jack, die wie er auf dem Planeten ihre Prüfung macht und ebenso vor den gefährlichen Strobos gewarnt wurde. Gemeinsam schlagen sie ihr Lager in einer Höhle auf, teilen ihre Waffen (Messer) und die Ausrüstung sowie Nahrungsmittel und befestigen ihr Camp. Mit der Zeit finden sie immer mehr Mitstreiter, fangern an, die Höhle und das Umfeld zu einer kleinen Siedlung auszubauen.  Querulanten werden entfernt, man beginnt eine Hierarchie zu errichten,mit Regeln und Gesetzen. Dazu werden ausserdem Verteidigungsanlagen gegen wilde Tiere und mögliche Angreifer errichtet. Da aus den avisierten 10 Tagen mittlerweile Wochen geworden sind, mussman sich darauf einrichten, dass man nie wieder zur Erde zurückkehren kann und sich auf dem Planeten niederlassen muss. Familien werden gegründet, feste Unterkünfte gebaut und eines Tages kommt dann doch die Rückholaktion. Aber: soll man gehen oder in der neuen Heimat und der Siedlung bleiben?

Vorab: Wer oder was diese geheimnisvollen und gefährlichen Strobos sind, lasse ich hier offen. Die Geschichte selbst ist ein Bild, wie man sich in einer gefährlichen Umwelt nicht nur durchsetzen kann, sondern auch noch Mensch bleibt und  gesellschaftlichen Regeln unterwirft, eine wohlmeinende Gemeinschaft entwickelt und nicht selbst zum Tier wird. Obwohl die Story keinen großen Spannungsbogen entwickelt, ist der Kampf gegen die (fremde) Natur unterhaltsm zu lesen. Der Stil ist recht einprägsam, aber auch einfach zu lesen. Die eine oder andere Begegnung mit wilden Tieren sorgt für etwas Action, die Frage nach den "Strobos" und dem Grund, wieso sie nicht abgeholt werden oder ob sie es überhaupt jemals werden, für weiteres Interesse an der Lektüre, die im Mittelteil kleine Längen aufzuweisen hat. Ein bisserl Gruppen-"Robinson Crusoe" plus etwas "Herr der Fliegen" auf freiwilliger Basis und etwas Survival-Felling als Zutat machen einen guten SF-Jugend-Roman, der ohne überbordende Gewalt oder Raumschlachten auskommt und durchaus empfehlenswert ist.  

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