Montag, 25. November 2013

Buchreview "Urban Gothic" Brian Keene

Brian Keene. Als ihr Auto in einem verrufenen Viertel der Stadt den Geist aufgibt, hoffen Kerri und ihre Freunde, dass sie bis zum Tagesanbruch Schutz in einem alten Haus finden werden. Sie glauben, dass das finstere Gebäude verlassen ist. Aber sie irren sich. Die, die im Keller und den Tunneln unter der Stadt hausen, sind viel gefährlicher als die auf den Straßen. Gefangen in einer Welt der Finsternis müssen die Freunde gegen unvorstellbare Geshöpfe kämpfen. Und wenn sie die Sonne jemals wiedersehen wollen, müssen sie diesen Kampf auch gewinnen.

Kerri, Stephanie, Heather uind ihre Freunde Tyler, Brett und Javier sind auf dem Heimweg von einem Rap-Konzert als Tyler einfällt, sie könnten sich noch etwas Stoff besorgen. Also schnell den Weg dahin eingeschlagen,, wo er sich diesen besorgen will. Oder auch nicht. Nach einer Irrfahrt streikt ihr Auto in einer düsteren Gegend. Sie steigen aus und bald kommt eine Gruppe schwarzer Jugendlicher auf sie zu. Die Freunde empfinden deren Auftreten als Bedrohung, lassen noch einen dämlichen Spruch ab und verdrücken sich in ein leerstehendes Haus, das ganz allein am Ende der Straße steht. Kaum sind sie drinnen, geht der Ärger los. Plötzlich ist die Eingangstür dicht, die Fenster sind verrammelt und sie werden von einer gräßlichen Kreatur attackiert. Gleich zweien wird schnell die Birne zermatscht, die anderen vier flüchten in verschiedene Richtungen. Doch sie finden bald wieder zusammen und schaffen es sogar zwei Angreifer, die sie als extrem kleinwüchsig erkennen, zu töten. Doch viel hilft ihnen das nicht, denn unter den Feinden sind auch riesige Typen, die mit Hämmern bewaffnet sind, über scharfe Krallen verfügen und gierig auf Menschenfleisch sind. Also geht die Flucht weiter, bis in die Keller des Gebäudes. Doch auch dort stoßen sie auf schreckliche ausgestoßene Wesen, die Beute zum Fressen machen wollen. Währenddessen plagt auf der Straße die Gruppe der Jugendlichen daqs schlechte Gewissen, da ihnen bekannt ist, dass in dem Haus schon seit etlichen Jahren Merkwürdiges vorgeht und immer wieder Menschen verschwinden. Sie beratschlagen sich mit dem Erwachsenen Perry und ziehen los, um die Weißbrote aus dem Haus des Schreckens zu befreien.

Kurz den Figuren etwas Platz eingeräumt, legt Brian Keene doch ziemlich schnell los mit seiner Schlachtplatte, die wohl nicht von ungefähr Erinnerungen an Edward Lee weckt(Abgezogene Hat wieder auftragen oder in den Hals ficken). Das Tempo bleibt unvermidert hoch und der Blutzoll steht dem nicht nach. Zermatschte Schädel, abgefressene Körperteile, degenerierte Mutanten und die erzeugte Stimmung tiefster Dunkelheit in Haus und den Kellergewölben macht Eindruck auf den Leser. Man weiß ja, dass Brian Keene sich durchaus auf unterschiedlichem Terrain behaupten kann wie Bücher wie "Leichenfresser" oder "Die Wurmgötter" beweisen, doch hier macht er dem schon erwähnten Edward Lee ordentlich Konkurrenz was Gemetzel und Körperflüssigkeiten angeht. Kein Pardon, keine Pause. Und mittendrin untergebracht ist auch der immer noch schwelende Rassismus in den USA, die Unfähigkeit des Präsidenten, seine Wahlversprechen auf ein menschenwürdiges Leben für alle Amerikaner einzuhalten und mit der - für mich - eigentlich überflüssigen Figur des Paul, seines Zeichens Metalldieb aus einer Notlage heraus, wird sogar die Kommerzailisierung des Gesundheitswesens angesprochen. Kürzungen und Einschnitte sowie Personalfreistellungen überall. Ein für Keene-Verhältnisse extrem hartes  Buch, das durchgehend rasant und blutig unterhält und sich vor keinem anderen Autor zu verstecken braucht. Hätte vermutlich bei einem anderen Verlag mit diversen Kürzungen rechnen müssen.

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