Dienstag, 28. Januar 2014

Buchreview "The end" G.M.Hopf

G. Michael Hopf. Das Überleben der Familie! Das ist alles, was gordon Van Zandt nach einem EMP-Anschlag auf seine Heimatstadt im Sinn hat. In einer Welt ohne Strom und Technik, in einer Welt ohne Werte und Moral - ohne Zivilisation....Gilt nur das Recht des Stärkeren.

Gordon hat im Irak gekämpft und wurde nach einer Pressekampagne, die ihm den Mord an einem Unbewaffneten Gegner vorwirft landesweit gedemütigt. Mittlerweile sind zehn Jahre vergangen, er hat sich mit seiner Familie in San Diego in einer gesicherten Wohnanlage eingerichtet und wartet darauf, von seinem Bruder zu hören, der sich ebenfalls zu den Marines gemeldet hat und derzeit im Einsatz ist. Er ist gerade in der Stadt joggen, als ihm auffällt, dass Autos liegen bleiben, Handys nicht mehr funktionieren und keiner weiß, was gerade geschieht. Aufgrund seiner Erfahrung wird ihm klar, dass es jetzt an der Zeit ist vorzusorgen. Er zieht los und besorgt sich massenhaft Lebensmittel und andere überlebensnotwendige Güter, bevor die Menge auf die gleich Idee kommt. Bis auf seinen Kumpel Jimmy wird kein weiterer in die Sachlage eingeweiht. Ab jetzt kennt Gordon keine Freunde oder Mitmenschen  mehr. Nachdem das Land schon das gesamte Jahr über von diversen Attentaten überzogen wurde, hat jetzt eine Atombombe der Regierung in Washington endgültig den Garaus gemacht. Der neue Präsident verzieht sich mit seinen Beratern in die Festung Colorado und will all ihre Feinde draußen in der bösen Welt atomisieren. In Amerika beginnt nun der verzweifelte Kampf um Ressourcen. Die Nahrungsmittel werden langsam knapp, Banden übernehmen ganze Stadtviertel und auch die gesicherte Wohnanlage bleibt von Streit um Lebensmittel nicht verschont. als sich die Lage verschlechtert, will Gordon mit seiner Familie und ein paar Anhängern nach Idaho abziehen. Unterdessen zieht sich die Armee aus den überseeischen gebieten zurück. Doch statt auf den Befehl des Präsidenten zu hören, und sich zu Aufräumarbeiten im eigenen Land zu begeben, meutern diverse Kapitäne einer Trägergruppe und verzetteln sich gar in eine Auseinandersetzung mit ihren Landsleuten, die ihre Befehle zu befolgen gedenken. Es beginnt ein Kampf zwischen Regierungstreuen und jenen, die sich lieber absetzen und zu ihren Familien wollen und zudem planen, in Oregon einen eigenen Staat nach eigenen Gesetzen aufzubauen.

Das Positive zuerst: Die Action stimmt, es gibt kaum eine längere Phase, in der es nicht irgendwelche Kampfhandlungen gibt. Stellt sichdie Frage, ob das Buch wirklich stimmig übersetzt wurde?. Die Sprache wirkt altbacken und holprig, es schleichen sich Fehler wie "vertrauensseliger Berater" statt "vertrauenswürdiger Berater" ein. Da ich das Original nicht kenne, entscheide ich hier erst einmal pro Übersetzer. Und das Buch bringt eine extrem fragwürdige erzkonservative Botschaft an den Leser. Jeder ist sich selbst der Nächste. "The end" ist ein Lehrstück in Egoismus. Ob es nun die Nation ist,die nur an sich denkt und der die Verbündeten egal sind und die lieber gleich mal alle möglichen Verdächtigen auf einmal mit Atomschlägen vernichten will oder ob es die Armee ist, die sich aus eigennützigen Motiven auf Kampfhandlungen mit Kameraden anderer Schiffsbesatzungen einlässt. Und da ist der Privatmensch Gordon, der sich schnell zum Polizisten, Richter und Henker macht. Alle haben eines gemeinsam: Präventivmorde, die fadenscheinig gerechtfertigt werden. Diese Rechtfertigungen sind das Hauptärgernis: "Wieso habt ihr die Kameraden auf dem Schiff ermordet?" "Die haben auf uns geschossen."  Dass das passierte, als sie das Schiff klauen wollten, spielt schon keine Rolle mehr. Also tiefgründig ist die Handlung nicht, die Charaktere sind platt, aber dafür wird der Leser, der über all die aufgeführten Schwächen hinwegsehen kann/will, mit einer schnellen Story bedient, die kaum Atempausen lässt. Einiges hat mich an "Der Effekt" von John Birmingham (das besser war, wenn auch nicht ohne Mängel) sowie die Romane von Z.A. Recht (was den Army-Anteil angeht und ohne Zombies) erinnert. Die Aussagen machen das Vergnügen etwas zwiespältig, aber wirklich gestört hat es mich wie bei diversen Filmen auch nicht. Es ist halt wie bei Patrick Robinson, dass es schon nervt, solche Einstellungen ständig alle zwei Seiten lesen zu müssen. Als reine Actionunterhaltung aber schon lesenswert - man darf sich halt keine Gedanken machen. Ach ja, Fortsetzung folgt.Und die werde ich nir als Freund gepflegter Action nicht entgehen lassen.

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