Samstag, 17. Mai 2014

Buchreview "Friedensstifter" D. Brown

Dale Brown. Die USA haben eine Raketenbasis im Erdorbit installiert, die jedes Ziel auf dem Planeten treffen kann. Als der Präsident sie gegen Terroristen in Indien einsetzen will, verfehlen die Raketen ihr Ziel und töten Tauisende pakistanische Zivilisten. Daraufhin sucht Pakistan in China einen neuen Verbündeten. Die Welt gerät anden Rand eines umfassenden Krieges, der nicht nur zu Land und zu Wasser, sondern auch im Weltraum ausgetragen wird. Und nur der erfahrene Veteran Patrick McLanahan kann die Katastrophe jetzt noch abwenden.

Die USA haben ein neues "Spielzeug" im Weltraum und als sie die Gelegenheit dazu erhalten, wird es auch prompt ausprobiert. Aber alle Vorhersagen über die Treffsicherheit der "Thors Hammer" genannten Waffe waren ebensowenig treffsicher wie die Waffe selbst. Statt der Lagerstätte von Atomraketen, die von Terroristen besetzt wurde, haut der Hammer in ein ziviles Dorf  und tötet die Bewohner. Pakistan tobt zu Recht, Amerika spielt den Unfall herunter. Nicht gut für das amerikanische Ansehen in der Welt. Währenddessen rüstet China massiv auf und beginnt Amerika zu provozieren. Geschickt lenken sie amerikansiches Feuer auf ihre Schiffe in der ostafrikansichen Region um Somalia und dem Jemen, um dann aggressiv gegen den Angreifer vorzugehen. Sehr vorteilhaft dabei ist auch, dass die umliegenden Staaten wie Pakistan und Indien nunmehr den Chinesen Häfen und Stützpunkte zur Verfügung stellen, damit die die US-Vorherrschaft auf dem Meer und eben in der Region brechen können. Einen weiteren Nutzen ziehen sie daraus, dass sich auch Russland auf die chinesische Seite stellt und mit denen gemeinsam einen Plan ausarbeitet, wie man die Amerikaner in die Schranken weisen kann. Der momentane US-Präsident Gardner ist ein unschlüssiger Mann, dem aber mehr an Frieden denn an Krieg gelegen ist und der immer wieder nachgibt, während seine Gegner weiter aufrüsten. Er bremst die Militärs im eigenen Lande aus und sieht dabei zu, wie die Chinesen auch die Raketenbasis im Weltraum bedrohen - den besten Schutz, den Amerika gegen Invasoren aufzuweisen hat. Also tun sich vaterlandstreue Ex-Militärs und Ex-Präsidenten zusammen, um als Privatmänner mit Vermögen und Rüstungsfirmen im Rücken die Aufgaben zu übernehmen, die der lasche Präsident nciht ausführen kann oder will. Die Feinde müssen in die Schranken gewiesen, der eigene Präsident muss abgewählt werden. 

Vorweg: Dale Brown, selbst Ex-Militär, ist einer der schreibenden Verfechter des "America First" und Unterstützer von einer Regierung der harten Hand mithilfe der Streitkräfte. Er ist aber auch so etwas wie ein Visionär, da viele seiner futuristischen Waffensysteme, die er sich seit 1986 für die McLanahan-Reihe hat einfallen lassen mittlerweile Wirklichkeit sind oder zumindest in der Erprobung oder Planung. Für ihn zählt scheints nur die amerilkanische Weltherrschaft und er sieht sein Land als führende Nation. So liest man denn auch diverse hanebüchene Rechtfertigungen für amerikanische Aufrüstung, die man anderen Nationen nicht zugestehen will. Fast lächerlich ist der Part um die Tragödie in Pakistan, als Tausende Zivilisten sterben und man im Oval Office gegenüber dem Präsidenten lapidar anmerkt, dass die Terroristen doch abgehauen seien. Nichts über die Opfer. DAS ist Amerika. Während frühere Stories sich durch viel Action und Kampfeinsätze auszeichneten, nimmt seit einiger Zeit eher das politische Strippenziehen und Geplänkel den größten Raum ein. Und bei denen geht es grundsätzlich darum, dass ein schwacher Präsident (so sehen ihn seine Gegner), der sich eher dem unbewaffneten Dialog verschreibt, ein intriganter machtbesessener Feigling ist, der von den treibenden - also guten - Kräften der Militärs und starken Kandidaten für die nächste Präsidentschaft abgelöst werden soll/muss. Intrigen zettelt nur der Feigling an, bei den Hardlinern sind es dann notwendige Maßnahmen. Dale Brown misst immer mit zweierlei Maß, rechtfertigt jede Bewaffnung und jede Auseinandersetzung zugunsten der USA. Da muss man dann durch, will man die wenigen, aber gut platzierten Actionszenen, die er zweifellos drauf hat, genießen. Wie wir alten Säcke immer sagen: Früher war alles besser. Das gilt leider auch für Dale Brown. Aber er ist längst nicht so schlimm wie Patrick Robinson. In der Reihe werden hoffentlich noch drei weitere Bücher erscheinen, die in den USA schon veröffentlicht wurden, dann schreibt er vielleicht mal über andere Helden. Man wird sehen.

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