Robison Wells. Du dachtest, du hättest es geschafft. Doch der Albtraum ist noch lange nicht vorbei. Nur zwei Schüler konnten dem Internat entkommen. Doch jenseits der Mauern fängt das Grauen erst an. Sie sind gefangene eines wahnsinnigen Experiments.
Nach der flucht aus dem Elite-Internat haben von den rund 50 Schülern nur zwei überlebt: Benson und Becky. Was sie nicht ahnten: Die vermeintliche Freiheit entpuppt sich als noch größere Gefahr als die Schule selbst. Plötzlich sieht Benson Jane vor sich, die er eigentlich als verstorben wähnte. Sie ist lebendig und fristet ihr Dasein in einem Fort, das man für Schüler der Maxfield Academy eingerichtet hatte, die durch Duplikate ersetzt wurden. Aber frei ist von denen keiner. Alle wurden sie mit einem Chip im Kopf versehen, der sie irgendwie mit ihren Duplikaten in der Schule verbindet. Ein Kampf mit unklaren Fronten beginnt, da Becky und Benson nicht sicher sein können, wem sie hier überhaupt noch vertrauen sollen. Erst hat es den Anschein als wären hier die Regeln lockerer, wären keine Banden entstanden, doch das erweist ich bald als Irrtum. Auch hier sind unterschiedliche Gruppen am Werk, die auf unterchiedliche Ziele hinarbeiten. Und man kann sich sicher sein, dass es auch Spione für die Schule und den Iceman gibt. Jetzt muss man gegen Vorurteile kämpfen, gegen den Iceman, die neuen Doubles in der Schule und Konkurrenten im eigenen Lager. Eine neuerliche Flucht zu organisieren, ist gar nicht so einfach unter den schwierigen Umständen. Glücklicherweise werden die jungen Leute hier im Fort aber auch versorgt, bekommen Lebensmittellieferungen und alles weitere Lebensnotwendige geliefert.
Hatte der erste Teil wirklich sein Versprechen um einen Paranoia-Thriller mit großen Geheimnissen um eine Gruppe Jugendliche gehalten, ist der zweite Band eher nur ein Abklatsch. Die Parallelen zu den vorhergehenden Geschehnissen sind frappierend und deuten - für ich - darauf hin, dass man da mal schnell noch vom Erfolg des ersten Teils profitieren wollte und eine recht unmotivierte Fortsetzng aus dem Ärmel geschüttelt hat. Klischees en masse, oberflächliche Figuren, die mal abgesehen vom Protagonisten wenig Tiefe erfahren. Flüssiger Schreibstil lässt die Lektüre flott voranschreiten und ist dementsprechend leicht zu konsumieren. Den Vogel schießt aber der Schluss ab: Es bleiben nicht nur Fragen zum Internat und den Leuten hinter den Vorgängen offen, man muss nun auch noch die Regierung ins Spiel bringen, die Präsidententöchter und dann - hört das Buch auf. Becky und Benson sinds glücklich und zufrieden und der Leser starrts entsetzt auf ein derartiges Ende. Einen dritten Teil gibt es nämlich nicht. Was mit dem fast schon hervorragenden (im Vergleich zu diesem) Jugendbuch "Du kannst keinem trauen" wirklich gut in Szene gesetzt wurde inklusive der einen oder anderen Wendung und einer Gruppendynamik, die hier nie wieder erreicht wurde, verdaddelt der Autor mit seinem zweiten Output. Den kann man sich wirklich schenken.
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