Marvin H. Albert. Kaum hat sich Privatdetektiv Pierre-Ange Sawyer von seinem letzten Fall erholt, wird er mit einem Doppelmord konfrontiert: Im Haus seines besten Freundes wurden zwei Menschen getötet. Sawyer ist von der Unschuld seines Freundes überzeugt, aber ein junger, ehrgeiziger Untersuchungsrichter will den Fall im Eilverfahren durchziehen.
Pierre-Ange Swayer, Privatdetektiv mit einer amerikanischen Mutter und einem französischen Vater, der lieber Peter genannt werden will, weil Pierre-Ange übersetzt Steinengel heißt, fährt zum Haus seines Freundes Crowley, genannt Crow. Vor dem Haus steht ein ihm unbekanntes Auto, aber das will nicht unbedingt etwas heißen. Da die Tür nicht verschlossen ist, geht er rein und sucht nach Crow. Doch er findet im Schlafzimmer zwei Leichen. Er kennt beide Personen. Sie kommen aus dem Umfeld der Modezarin Mona Vaillant, zu deren Bekanntenkreis ja auch er selbst zu zählen ist. Sämtliche Hinweise deuten auf eine Schuld von Crow hin und die eintreffende Polizei, die Peter befragt, sein Alibi überprüft und ihn dann gehen lässt, ist auch der Meinung, dass Crow der Mörder ist. Ab da übernimmt Peter einen Fall ohne Auftrag. Er stöbert herum, findet heraus, dass Mona einen anderen Detektiv angeheuert hat, weil sie vermutet, dass jemand aus ihrem Kreise Geschäftsgeheimnisse an einen Konkurrenten weitergegeben hat. Sawyer ist etwas angesäuert, muss aber einsehen, dass Mona richtig handelte. Nach und nach findet er heraus, dass der Kreis der Verdächtigen weitaus umfangreicher ist, als von allen vermutet. Das hindert den Untersuchungsrichter aber nicht, Crow in U-Haft zu nehmen - und die kann in Frankreich dauern. Mit jedem Schritt, den Peter in Richtung neue Verdächtige macht, wird sein Leben gefährlicher. Als er sich daran macht, die Wohnung der Toten zu durchstöbern, kann er froh sein, dass der maskierte Mann, den er dabei aufschreckt, ihn nur in den Schrank sperrt. Was wollte der Typ hier, Spuren vernichten? Beweise entsorgen? Nachdem er sich befreit hat, sucht er verbissen weiter und stellt fest, dass die Tote ein Verhältnis mit einem kleinen Drogenschmuggler hatte. Die Geschichte bekommt eine Wendung.
Thriller vor der mondänen Kulisse der Riviera, Monaco, Monte Carlo oder Nizza. Die gehobene Gesellschaft der Modebranche (Von der der deutsche Titel abgeleitet ist) mit all ihren Facetten, Eifersüchteleien, Betrügereien und neidischen Attitüden. Es dauert nicht lange und hinter der Fassade des großen Geldes und der teuren, exklusiven Klamotten erscheinen die ersten Makel. Eheliche Treue gehört hier ebensowenig zu den vorherrschenden Eigenschaften wie Vertrauen oder Loyalität. Lange Zeit ist "Mord kommt niemals aus der Mode" nicht mehr als ein konventioneller Thriller, den man im Halbschlaf goutieren kann und keine großartige Überraschung verpasst. Viel Gelaber, Fragerei und eine oder zwei gefährliche Szenen für den Detektiv. Der auf dem Klappentext hervorgehobene Untersuchungsrichter taucht im Prinzip nie auf, der Verhaftete wird auch nur sporadisch erwähnt. Es geht um die Familie der Mona Vaillant - denkt man lange Zeit. Doch dann kommt es zu einer Wendung im Spiel. Plötzlich wird der fast entschlummerte Leser von Actionsequenzen aufgeschreckt. Mordanschläge auf Sawyer, Täter aus dem Milieu. Die Story dreht sich zwar immer noch um die beiden Toten, doch der Fall wechselt schlagartig die Richtung. So wird aus einem Langweiler dann wenigstens noch ein halbwegs brauchbarer Krimi, der in der zweiten Hälfte einigermaßen flott zu unterhalten weiß. Dennoch ist es keine Meisterleistung von Marvin H. Albert. Wer das Buch nicht gelesen hat, hat auch nicht groß was versäumt.
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