Sonntag, 2. August 2015

Buchreview(s) "Wolfskiller 8,9,10 - Stadt der Todesengel, Massaker in Miami, Showdown in Harlem"

Mike Barry. Los Angeles war keine Stadt, sondern ein Geisteszustand; der Geisteszustand eines unheilbaren Psychotikers. Wulff hasste diese Stadt. Wenn New York eine mächtige, dampfende Bestie war, die im Sterben liegt, dann war Los Angeles das Gift, das eine Viper ausgespien hatte.

Calabrese hat Wullfs Freundin in seinen schmutzigen Händen, und Wulffs Partner befand sich ebenfalls in seiner Gewalt. Der Boss schien wieder einmal alle Trümpfe im Ärmel zuhaben. Er fordert ein Treffen in Miami ein.

Er war wieder in Harlem. Vor langer Zeit - in einem ganz anderen Leben? - hatte sein Kampf hier begonnen. Er hatte einen Dealer aus dem Auto gezerrt und aus ihm herausgepresst, wer das nächste Glied in der Kette war. Vom Flughafen auch ging es jetzt wieder nach Harlem. Zum Showdown.

In New York erwischt es weitere Cops aufgrund des neuen Gesetzes, das den Handel mit Drogen ebenso hart bestrafte wie Mord an einem Polizisten. Williams, der das Glück hatte, wegen eines derartigen Vorfalls nur schwer verletzt im Krankenhaus zu landen, überlegt, den Polizeidienst an den Nagel zu hängen und es wie Wulff zu machen: Außerhalb des Systems die Drogenbosse aus dem Verkehr ziehen. Und Wulff? Aus Peru nach Laredo zu fliegen wäre ja selten blöd gewesen, da wäre jedem sein Aufenthaltsort bewusst und man hätte ihm Killerkommandos auf die Spur schicken können. Also macht er sich auf nach Los Angeles und trifft sich dort mit Tamara wieder. Trotz seiner Vorsicht können ihn dennoch Figuren finden, die auf das Kopfgeld aus sind, das die Organisation auf ihn ausgesetzt hat, und wollen ihn im Beisein von Tamara killen. Er erwischt beide Gangster, aber danach flüchtet Tamara vor der Gewalt in seinem Umfeld, sie will damit nichts zu tun haben. Wulff wird wütend und richtet seinen Rachedurst auf die Verbrecher in L.A. Zudem ruft er Williams an, der ihm helfen und zudem eine Ladung schwere Waffen besorgen soll. Das kommt dem gerade recht. gesagt getan und auf den Weg nach Los Angeles gemacht, unterwegs einen Überfall von einigen Straßenräubern fein säuberlich beendet und dann ist er da, an der Seite von Wulff. Doch dort warten auch die Killer des Syndikats und nach einer heftigen und blutigen Auseinandersetzung erkennt Wulff, dass er in die Höhle des Löwen muss, um all das zu beenden. Für Williams ist die Reise um, er kehrt zu seiner Frau zurück.

Calabrese fühlt sich immer mehr von Wulff bedroht, er kann nicht fassen, dass er so dämlich war, den Mann nicht kaltzumachen und ihn stattdessen nur ins Exil schickte. Also muss ein neuer Plan her. Williams, der auf dem Rückweg zu seiner Frau ist, wird unterwegs abgefangen und einkassiert. Tamara holen sie einfach direkt aus ihrer Wohnung. Fehlt nur noch Wulff und alle Protagonisten wären an einem Ort versammelt. Kontakt nehmen sie zwar auf, aber Wulff zeigt sich bocksbeinig. Keine große Lust in die Falle des Bosses zu rennen. Und der macht einen Vorschlag: Treffpunkt Miami. Wulff ist einverstanden und so planen sie eine Übergabe der Geiseln gegen den Stoff, den Wulff seit Peru immer noch mit sich rumschleppt an einem nächtlichen Strand nahe eines Hotels. Wulff ist selbstverständlich sehr früh vor Ort, um die Gegend bezüglich eines Hinterhalts zu überprüfen. Klar, dass er einen vorfindet. Und dann explodiert die Ganze Sache, ein echtes Massaker ist die Folge.

Williams ist nun endgültig von Miami aus nach Hause gefahren. Er ruft bei seiner Schwägerin an, bei der seine schwangere Frau untergekommen ist, weil sie seinen Alleingang nicht akzeptieren wollte und hört, dass er mittlerweile Vater eines Sohnes geworden ist. Sein Entschluss, dass er nun wieder in den Polizeidienst will, auch wenn er dafür zu Kreuze kriechen muss, hat viel damit zu tun. Aber auch Wulff ist wieder in New York, in Harlem. Und geht gleich in die Vollen. Bei dem Kontaktmann, der schon Williams damals mit Waffen ausgerüstet hatte, deckt er sich nun selber ein. Nächste Aktion: Handgranate in eine Fixerbude. Trifft sicher keinen Falschen. Und die neuen Bosse von New York - das Vakuum, das er mit seinen Aktionen zu Beginn seines Feldzugs geschaffen hatte, war schnell wieder ausgefüllt - wollen ihn ebenfalls erledigen. Mit allen Mitteln. Sogar ein alter Kauz beteiligte sich daran - und ging als nächster drauf. Wulff dezimiert die Szene derart, dass sogar die Polizei nicht mehr wegschauen kann und eine Sondereinheit einrichtet. Williams gehört dazu, soll sich beweisen. Den Rest der Truppe inklusive dem federführenden Lieutenant ordnet Williams als Ausschuss ein. Typen, mit denen die arbeitende Truppe nichts zu tun haben wollte, einfach unfähige Anhängsel. Und Wulff räumt auf, rücksichtslos. Bis er eines Tages beinahe eine unbeteiligte Zeugin erschossen hätte. Er beginnt sein Vorgehen zu überdenken. Dann trifft er auf Williams.

Reihe beendet und ich bin froh drum. Da war doch einiges tatsächlich sehr verklärt in der Erinnerung. Action, Kälte und Härte passen immer noch, nehmen gerade in den letzten beiden Büchern ordentlich zu. Dagegen war Charles Bronson in "Death wish 3" ein Waisenknabe. Leider ist aber das restliche in den Büchern derart platt und fade, dass einem der Spaß vergehen konnte, ja teilweise auch vergangen ist. Sicher wurden sogar sozialkritsiche Themen angekratzt, aber mehr auch nicht. Drogen, Städteniedergang, korrupte Staatsdiener und Politiker, verbrecherische Bauunternehmer und Steuerhinterziehung - alles drin. Aber nur minimal beleuchtet. Fast wie ein Alibi, um wenigstens etwas Sinn in die Sache zu bringen. Stellenweise wie nach Schablone geschrieben, in einem sehr schlichten und einfachen Stil mit mäßiger deutscher Auswertung. Fehler über Fehler und gerade zum Schluss noch etwas, das meines Erachtens gar nicht geht. Hieß die Freundin - die Tote - zuvor noch Marie Calvante, war ihr Name in den letzten Teilen plötzlich Calabrese. Hm, hab ich anscheinend doch eine kleine Wendung in der Geschichte nicht mehr in Erinnerung gehabt. Von wegen. Die haben einfach nur den Namen vertauscht und keiner hats gemerkt. Qualitätskontrolle - Nada!!! So blebit Fast Food-Action ohne wirklichen Gehalt, die man wahrhaft nur nebenbei konsumieren sollte, die aber heutigen Ansprüchen - abgesehen von den eingangs erwähnten Action, Kälte, Härte - abslout nicht mehr genügen würde.

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