Freitag, 12. Februar 2016

Buchreview "Jet 2 - Verraten" R. Blake

Russell Blake. Die achtundzwanzigjährige Jet, ehemalige Mossad-Agentin aus dem gleichnamigen Roman JET, stellt sich einem beinahe chancenlosen, tödlichen Kampf, um die zu schützen, die sie liebt; einen Kampf von Nebraska bis zu den Zentren der Macht in Washington, von den Straßen Bangkoks bis in den Dschungel von Laos. Quelle: Bücher.de

Im Prolog werden zwei Männer von ihren Verfolgern zu Tode gejagt. Danach wechselt die Story direkt zu Jet, die ihre Tochter zu sich holt, in dem sie sie der Familie, in der Hannah untergebracht wurde, einfach entführt. Nun will sich Jet mit ihrer Tochter eionfach nur zur Ruhe setzen. Doch das ist ihr nicht vergönnt. Sie wird überwältigt und wacht in einem Bunker wieder auf. Gefesselt und noch unter den Nachwirkungen eines Betäubungsmittels stehend. Sie wurde von der CIA festgesetzt und soll den Job zu Ende bringen, den die beiden Männer aus dem Prolog nicht mehr erledigen konnten. Die wurden vor einiger Zeit tot aufgefunden. Ihre Tochter ist jetzt ein weiteres Mal bei einer Pflegefamilie untergebracht. Man bietet Jet aber einen hohen Betrag dafür, dass sie ins Goldene Dreieick reist und einen abtrünnigen Agenten namens Hawker findet, ihm 50 Millionen in Diamanten abnimmt und ihn unschädlich macht - und natürlich würde sie dann auch ihre Tochter wiedersehen dürfen. Sie muss nach Bangkok, wo man ihr einen Helfer aufs Auge drückt. Gemeinsam machen sie sich daran, die Spur des Gesuchten aufzunehmen. Bald müssen sie feststellen, dass das gar nicht so einfach ist. Um die Diamanten und Hawker einzukassieren, müssen sie tief in den Dschungel und bekommen es mit einer großen Schar seiner Männer zu tun.

Schon im Vorwort verweist Russell Blake darauf, dass die Sex-Industrie in Thailand hier möglicherweise etwas aufgebauscht wurde und er auch keine Dokumentation oder eine Anklage gegen das Geschäft schreibt, sondern einen Unterhaltungsroman. Auch wenn er mit seinen Protagonisten viele Zeilen in diesem Milieu verbringt, dient alles nur der Unterhaltung der Leser. So gewarnt kann der Kunde sich auf die Actionstory konzentrieren. Die geht zu Beginn noch etwas ruhiger zur Sache, nicht rein gemächlich, aber auch nicht voller überbordender Shoot-Outs. Nach und nach wird er Plan entwickelt, Jet in die Sache involviert und man appelliert - um nicht zu sagen erpresst sie damit - an ihren Mutterinstinkt, der sich dann in Bangkok auch noch einmal Bahn bricht, als sie sieht, wie die Kinder dort in diesem Sumpf des Verbrechens dahinvegetieren müssen. Obwohl gewarnt, kann man sich Gedanken zu diesem miesen Geschäft nicht völlig verschließen, zumal der Part auch etwas länger währt. Bis hierhin - etwas über 120 Seiten - wird Action nur sparsam und punktuell eingesetzt und man ist mehr auf Spuren-und Informationssuche, die ein- oder zweimal von Mordanschlägen unterbrochen wird. Danach aber entwickelt sich "Jet 2 - Verraten" zu genau der überzeugenden Waffe gegen Langeweile, die man sich als Freund derartiger Kost gewünscht hat. Und die Kills im Dschungel lassen durchaus so einige Bilder an alte Vietnamschinken oder den guten alten John Rambo vors innere Auge treten - und sie wollen dort auch längere Zeit verweilen. Etwas gestört hat mich das Szenario mit dem Kind. Wird von einer "Tante" entführt, die sie nicht kennt und plärrt nicht los? Mmh. Und hin und wieder zeigt sich Hannah "kooperativ". Nette Wortwahl für ein kleines Kind, das hin und wieder mal auf ne Ansage der Eltern hört. Hätte man anders formulieren können. Weiß nun aber nicht, ob es so im Original vorkam oder an der Übersetzung liegt. Abgesehen davon wieder ein feiner Kracher, der zwar diesmal etwas mühsamer in die Actionspur kommt und auch einige Elemente des Agentenmetiers und der Verschwörungen inklusive hinterhältigem Verrat aufweist, aber ansonsten fetzige und gute sowie flotte Unterhaltung bietet, die unangestrengte Lesestunden garantiert. Wie man schon mancherorts lesen konnte, soll im Herbst vom Luzifer-Verlag (Welcher Herbst ist denn gemeint? Dieses Jahr?) schon die Fortsetzung kommen. Übrigens wäre es angebracht, die Bücher in Reihenfolge des Erscheinens zu lesen, da sie aufeinander aufbauen. Ach ja, es wird auch noch "Drake Ramsey - Das Gold der Inka" beworben, das ebenfalls von Russell Blake und dem Luzifer-Verlag im Frühjahr kommen soll. Es ist früh (im) Jahr - wo bleibt das Buch? :icon_mrgreen: Rund 335 Seiten.

4 Kommentare:

Michael hat gesagt…

Ich darf an dieser Stelle auf Marketinggepflogenheiten verweisen, nach denen Frühjahr genau so lange dauern kann, bis Sommer ist. Davon ausgehend wird Drake Ramsey mit einiger Sicherheit noch pünktlich erscheinen ... ;-)

Anonym hat gesagt…

Ich werde dich dann mal an meine Marketinggepflogenheiten erinnern, wenn du mal wieder nen Trailer suchst oder rumnörgelst, von uns allen so sehr verehrter Michael. :)

Gruß
Harry

Michael hat gesagt…

Wieso werde ich das Gefühl nicht los, hier ständig nur veralbert zu werden? ;-)

Anonym hat gesagt…

DAS beantworte ich jetzt lieber nicht.

Gruß
Harry