Robert Blake Whitehill. Der ehemalige Navy SEAL Ben Blackshaw entdeckt beim Austerntauchen in
der eisigen Chesapeake Bay das gesunkene Wrack eines Rennbootes auf dem Meeresgrund, millionenschwer beladen mit Kisten voller Goldbarren. Eine der kisten, die er öffnet, enthält jedoch eine schmutzige Nuklearbombe und mit Öffnung der Kiste hat er versehentlich einen vierundzwanzigstündigen Countdown bis zu ihrer Detonation ausgelöst. als wäre das noch nicht genug, erkennt er in der Leiche am Steuer des Wracks einen Mann, der seit Jahren als vermisst gilt: Seinen Vater.
Ben Blackshaw hält seinen Fund auch erst einmal vor seinem Partner Ellis geheim, aber der ist nicht auf den Kopf gefallen und hat schon bald den Ex-Seal zum Reden gebracht. Gemeinsam verstecken sie ihren Fund - auch die scharfe Waffe - auf einem nicht genutzten Gelände und wollen abwarten und einen Plan entwickeln, wie sie die Bombe unbemerkt entschärfen und das Gold bergen können. Aber irgendwie ist Ben sehr misstrauisch geworden gegenüber Ellis. Er ahnt, dass der viel mehr weiß als er zugibt. Und schon bald tritt das erst einmal in den Hintergrund. Chalk und seine Mannen sind im Auftrag einer Senatorin unterwegs, um Gold und Bombe wieder einzusacken. Der Vater von Ben hatte für sie gearbeitet und Gold sowie Bombe einkassiert, statt es abzuliefern. Doch danach ging es mit dem Flugzeug leider zu steil Richtung Bucht und er landete bei den Austern, wo Ben ihn dann fand. Jetzt wird Ben zum Gejagten. Und auf Smith Island fallen Chalks Männer und Terroristen ein, die jeweils die Sore für sich und ihre Zwecke haben wollen. Schon bald sind alle Bewohner der Insel inklusive Bens Verlobter LuAnna im Fadenkreuz der Verbrecher.
Das Thema des Buches ist ja jetzt nicht so neu, dass man sich vor Überraschung die Hände vors Gesicht schlagen würde, aber das wurde ja auch nicht erwartet. Leider konnte aber bei mir persönlich keiner der Protagonisten viel Punkte sammeln. Ben mit seinem Misstrauen und seinem hin und her nervt anfangs ganz schön, die Beziehung zwischen ihm und LuAnna erfährt jetzt auch keine pricklende Schilderung, fast wie ein Pakt zum Inselrammeln, weil dort ja sonst kein anderes Exemplar ist, das dafür in die engere Auswahl käme. das ist eher ein Wechsel zwischen schwülstigen Gequassel und grobschlächtigem Sex. Und Chalk? Der ist eine derart durchgeknallte Figur, dass er fast schon nicht mehr wahr ist (gilt übrigens auch für die Senatorin und das BSE) und dass dem seine Männer nach einigen von Chalks Aktionen noch folgen, ist schon sehr seltsam. Sobald man in der Nähe von Gold und Bombe wahr, hätte der ne Kugel in den Rücken gekriegt und fertig. Zu chaotisch, der Typ, zu nahe am endgültigen Austicken. Im Laufe der Story wird der Ton etwas flapsiger und auch mit viel Dialekt durchsetzt, doch wirklich zünden wollte diese versuchte Humoreinlage nicht, bis auf die Ausnahmen des Vergeltungsgesetztes (einfach ein netter Begriff) und die Nadia-Comaneci-Schwindel-Skala, die aber voraussetzt, dass man weiß, wer die Dame ist. Leider wirken aber dadurch einige Dialoge nicht nur aufgesetzt sondern auch etwas dämlich, eben auch, weil zuvor selbst die Inselaffen sich normal auszudrücken wissen untereinander. Aber die Action ab Hälfte zwei bis zum Finale hin ist ordentlich, hätte sogar richtig stark sein können, wirkte aber irgendwie ausgebremst und halbgar. Und damit wären wir auch bei meinem Fazit: Wer sich mit den fetzigen und temporeichen Werken von Coes, Hunter, Wood usw. schon beschäftigt hat, kann hier durchaus mal einen Blick riskieren, da es kein Totalausfall ist, aber irgendwie ging es nicht an mich. Ich konnte nicht mitfiebern, ein Page Turner ist es aus meiner Sicht nicht geworden wie es eben die Bücher der vorgenannten Autoren waren/sind. Trotz der Seebären, die schon halb Piratenclique sind und den fiesen Terroristen. Wie meine werte Gattin immer zu sagen pflegt: Gut, aber nicht gut genug. Solide halt. Mal abwarten, ob ich beim zweiten Buch nen Blick riskiere. Aber da Actionkost ja derzeit so selten verlegt wird (außer Festa und sehr vereinzelt, wie Oasen in der Wüste, bei nem Großverlag), werde ich dem veröffentlichenden Luzifer-Verlag wohl wieder meine Penunze zukommen lassen.
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