Donnerstag, 7. Juli 2016

Buchreview "One - Sie kriegen dich" M. Dawson

Mark Dawson. Er war Number One. Der beste Agent der Group 15, einer Untergrundeinheit des britischen Geheimdienstes. Doch nach zehn Jahren des Tötens hat John Milton genug – er will raus. Jetzt ist er der meistgesuchte Mann der britischen Regierung, denn niemand steigt ungestraft aus. Der russische Geheimdienst macht sich die Situation zunutze und erpresst Milton, aber was sie fordern, stellt selbst ihn vor eine Herausforderung: Er soll eine ehemalige Kollegin finden. Auch sie war einst Number One, auch sie ist untergetaucht – und mindestens so gefährlich wie Milton.

Acht Jahre ist es her, da hatte John Milton seinen ersten Einsatz. Er und weitere Kollegen sollten einen russischen Agenten und seine Gefährtin ergreifen und ausschalten. Der Auftrag wurde vermasselt. Die Agentin der Gegenseite zwar tot, aber der Mann konnte fliehen - und die Presse hatte ihren großen Aufmacher auf den Titelseiten und in den TV-News. Wilde Schießerei in der Stadt unter Tausenden von einkaufswilligen Passanten und Touristen. Dies hatte selbstverständlich Konsequenzen: Die Leiterin des Coups - Number One Beatrix Rose - muss eliminiert werden. Control, der oberste Chef der geheimen Agententruppe, ordnet ihren Tod an. Um sie zu fassen, nehmen fünf der Agenten die Familie von One als Geiseln. Als One nicht spurt, erschießen sie kaltblütig ihren Mann und drohen, das auch mit ihrer Tochter zu machen. Doch sie weiß auch, dass sie beide keine Überlebenschance hätten, wenn sie sich ergeben würde. Also erledigt sie einen ihrer Ex-Kollegen und flüchtet.
Acht Jahre später. John Milton ist mittlerweile vom Neuling Number Twelve zu Number One aufgestiegen. Doch er will aussteigen und beendet seine Tätigkeit für die Geheimorganisation der britischen Regierung einseitig. Nun ist er der Gejagte und muss sich in verschiedenen Verstecken in aller Herren Länder vor seinen Häschern verbergen. Doch plötzlich taucht eine Frau auf, die sich als russische Agentin herausstellt und ihn anheuern will, die ehemalige Number One zu finden. Man will ihr Wissen und ihre Unterlagen in russische Hände bekommen. Zudem übermittelt sie Dawson, dass einer seiner Jäger aus alten Zeiten, ein Mann namens Pope, in russischer Gefangenschaft ist. Gerade Pope, der einzige Mann, der ihn nicht tot in der Zentrale abliefern will. Milton stimmt zu und gerät in ein perfides Spiel der Geheimdienste und den Rachegelüsten einer tödlichen Ex-Agentin.

Mark Dawsons Buch ist eher ein Thriller für zwischendurch, ein Häppchen, wenn man etwas Leichtes, aber dennoch über Niveau von Bild-Zeitung oder JoJo Moyes, lesen will. Dass Mr. Dawson mit anderen verglichen zumindest bei diesem Buch eher ein Actionleichtgewicht ist, erschließt sich bei dem Vergleich der Aktionen in Sibirien zwischen Mark Dawson und Will Jordan. Letzterer ist da um Längen besser, aber auch wirklich im oberen Spektrum der Skala einzuordnen. Die Figuren sind eigentlich alle ziemlich schnell in ihre jeweiligen Kategorien zu bestimmen. Auf der einen Seite die Bösen, die Feinde Britanniens und auf der anderen die Verteidiger der freien Welt. Auch bei den Agenten beider Seiten gibt es kaum Zwischentöne. Der Fall an sich ist alles andere als komplex oder verwirrend. Jeder will etwas haben und was das ist, wird schnell klar. So wird es bald nur eine Hatz von Actionsequenz zu Actionsequenz, wogegen ich eigentlich nicht viel einzuwenden habe, doch hier ist es leider eingebettet in Romanheftniveau. Man kann dadurch aber auch durch die Seiten huschen ohne Pause, ein gewisses Maß an Action wird dann auch geboten. Aber alles recht brav gehalten, kein Vergleich mit Actionbrettern der Marke Hunter, Coes oder Greaney, um nur einige zu nennen. Ein unterhaltsamer und auch einigermaßen spannender, doch auch sehr simpler Reißer, der - wenn  man die vielen Lehrseiten mal abzieht - nur auf knapp 300 Seiten Lesestoff kommt, dafür aber mit einem offenen Ende protzt, das eine Fortsetzung verspricht. Tja, da sind wir wieder bei den deutschen Verlagen und ihrer Marotte mitten in einer Reihe einfach aufzuhören und keine weiteren Bücher mehr zu bringen. Mal schauen, wie es hier wird. Als leichte Kost Marke Strandkorb geeignet absolut kein schlechter Griff. Höhere Weihen gewinnt er damit aber nicht.

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