Mark Dawson. Er war Number One. Der beste Agent der Group 15, einer
Untergrundeinheit des britischen Geheimdienstes. Doch nach zehn Jahren
des Tötens hat John Milton genug – er will raus. Jetzt ist er der
meistgesuchte Mann der britischen Regierung, denn niemand steigt
ungestraft aus. Der russische Geheimdienst macht sich die Situation
zunutze und erpresst Milton, aber was sie fordern, stellt selbst ihn vor
eine Herausforderung: Er soll eine ehemalige Kollegin finden. Auch sie
war einst Number One, auch sie ist untergetaucht – und mindestens so
gefährlich wie Milton.
Acht Jahre ist es her, da hatte John
Milton seinen ersten Einsatz. Er und weitere Kollegen sollten einen
russischen Agenten und seine Gefährtin ergreifen und ausschalten. Der
Auftrag wurde vermasselt. Die Agentin der Gegenseite zwar tot, aber der
Mann konnte fliehen - und die Presse hatte ihren großen Aufmacher auf
den Titelseiten und in den TV-News. Wilde Schießerei in der Stadt unter
Tausenden von einkaufswilligen Passanten und Touristen. Dies hatte
selbstverständlich Konsequenzen: Die Leiterin des Coups - Number One
Beatrix Rose - muss eliminiert werden. Control, der oberste Chef der
geheimen Agententruppe, ordnet ihren Tod an. Um sie zu fassen, nehmen
fünf der Agenten die Familie von One als Geiseln. Als One nicht spurt,
erschießen sie kaltblütig ihren Mann und drohen, das auch mit ihrer
Tochter zu machen. Doch sie weiß auch, dass sie beide keine
Überlebenschance hätten, wenn sie sich ergeben würde. Also erledigt sie
einen ihrer Ex-Kollegen und flüchtet.
Acht Jahre später. John Milton
ist mittlerweile vom Neuling Number Twelve zu Number One aufgestiegen.
Doch er will aussteigen und beendet seine Tätigkeit für die
Geheimorganisation der britischen Regierung einseitig. Nun ist er der
Gejagte und muss sich in verschiedenen Verstecken in aller Herren Länder
vor seinen Häschern verbergen. Doch plötzlich taucht eine Frau auf, die
sich als russische Agentin herausstellt und ihn anheuern will, die
ehemalige Number One zu finden. Man will ihr Wissen und ihre Unterlagen
in russische Hände bekommen. Zudem übermittelt sie Dawson, dass einer
seiner Jäger aus alten Zeiten, ein Mann namens Pope, in russischer
Gefangenschaft ist. Gerade Pope, der einzige Mann, der ihn nicht tot in
der Zentrale abliefern will. Milton stimmt zu und gerät in ein perfides
Spiel der Geheimdienste und den Rachegelüsten einer tödlichen
Ex-Agentin.
Mark Dawsons Buch ist eher ein Thriller für
zwischendurch, ein Häppchen, wenn man etwas Leichtes, aber dennoch über
Niveau von Bild-Zeitung oder JoJo Moyes, lesen will. Dass Mr. Dawson mit
anderen verglichen zumindest bei diesem Buch eher ein
Actionleichtgewicht ist, erschließt sich bei dem Vergleich der Aktionen
in Sibirien zwischen Mark Dawson und Will Jordan. Letzterer ist da um
Längen besser, aber auch wirklich im oberen Spektrum der Skala
einzuordnen. Die Figuren sind eigentlich alle ziemlich schnell in ihre
jeweiligen Kategorien zu bestimmen. Auf der einen Seite die Bösen, die
Feinde Britanniens und auf der anderen die Verteidiger der freien Welt.
Auch bei den Agenten beider Seiten gibt es kaum Zwischentöne. Der Fall
an sich ist alles andere als komplex oder verwirrend. Jeder will etwas
haben und was das ist, wird schnell klar. So wird es bald nur eine Hatz
von Actionsequenz zu Actionsequenz, wogegen ich eigentlich nicht viel
einzuwenden habe, doch hier ist es leider eingebettet in
Romanheftniveau. Man kann dadurch aber auch durch die Seiten huschen
ohne Pause, ein gewisses Maß an Action wird dann auch geboten. Aber
alles recht brav gehalten, kein Vergleich mit Actionbrettern der Marke
Hunter, Coes oder Greaney, um nur einige zu nennen. Ein unterhaltsamer
und auch einigermaßen spannender, doch auch sehr simpler Reißer, der -
wenn man die vielen Lehrseiten mal abzieht - nur auf knapp 300 Seiten
Lesestoff kommt, dafür aber mit einem offenen Ende protzt, das eine
Fortsetzung verspricht. Tja, da sind wir wieder bei den deutschen
Verlagen und ihrer Marotte mitten in einer Reihe einfach aufzuhören und
keine weiteren Bücher mehr zu bringen. Mal schauen, wie es hier wird.
Als leichte Kost Marke Strandkorb geeignet absolut kein schlechter
Griff. Höhere Weihen gewinnt er damit aber nicht.
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