Mittwoch, 10. August 2016

(Mini-)Review, Trailer "Bravo two zero"

Im ersten Golfkrieg wird eine acht Mann starke SAS-Truppe ins Feindesland geschleust, um dort die Nachschublinien und speziell die Standorte der SCUD-Raketen auszuspionieren und die Raketenstandorte zu vernichten. Damit will man verhindern, dass das beschossene Israel in den Krieg eingreift, was die westlichen Armeen ihre arabischen Verbündeten kosten würde. 

Der Film wurde aufgrund der Angaben des damaligen Anführers Andy McNab (dargestellt hier von Sean Bean) gedreht, der später zum Autor der Romanreihe um Nick Stone wurde, die auch einige Zeit in Deutschland erschien, aber bald eingestellt wurde, während in Großbritannien weitere Bücher veröffentlicht wurden. Speziell zu Beginn des Films wurde etliche reale Aufnahmen in die Handlung integriert, was den Eindruck einer wahren Geschichte noch verstärkt (verstärken sollte?). Wirkt aber nicht so dilettantisch wie so manch anderer Versuch, fremdes Material in den eigenen Film einzubinden. Aber auch so merkt man dem Film an einigen Stellen an, dass er fürs TV gedreht wurde. Besonders die Szenen zu Hause, wo die Teamitglieder vorgestellt werden und man auch einen kleinen Blick in ihr Privatleben bekommt, wirken entsprechend. Als dann der Einsatz beginnt, wird auch das Bildmaterial ansprechender. Schnell müssen die acht Mann erkennen, dass sie hier auf verlorenem Posten sind und werden auch bald entdeckt. Es folgen einige heftige Schusswechsel mit den Irakern, die auf ihre überlegene Zahl und einige Kettenfahrzeuge zugreifen können. Dennoch wird es schwer, die SAS-Truppe zu erwischen. Zudem werden hier einige menschenverachtende Szenen wie das Erschießen verwundeter Gegner gezeigt. Nötig, um weiterhin anonym zu bleiben. Doch bald werden sie getrennt und versuchen sich jeweils in kleinen Gruppen oder allein durchzuschlagen. Nicht alle schaffen es, andere werden gefangen und in den Kellern irakischer Gefängnisse gefoltert. Stellenweise recht harte Action, ohne jedoch zu übertreiben. Im Mittelteil ist Tempo vorhanden, die Zeit in Gefangenschaft intensiv und beeindruckend sowie bedrückend dargestellt und ein weiteres Beispiel dafür, dass sich eigentlich keine Sau für die Genfer Konvention interessiert. Ein spannender Film, der den Zuschauer packt und damit auch einige kleine Schwächen übertünscht. 7/10 sind da schon drin. In Deutschland weder auf Tape noch auf Scheibe erhältlich, nur schon mehrfach im TV gezeigt.

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