Freitag, 16. September 2016

(Mini-)Review, Trailer "Hard Target 2" Adkins, Reine, Knepper, Mitra

Gesehen wurde die US-Blu, da der Film in unseren Breitengraden aus unerfindlichen Gründen (Labelwechsel?) auf unbekannte Dauer verschoben wurde. Sehr "kluge" Entscheidung im Kampf gegen die Internet-Piraterie. Aber okay. Zum Film. Er hat kleine Schwächen wie etwas CGI-Blut, bei rund 105 Minuten auch mal ein kleines Päuschen drin und an der einen oder anderen Stelle merkt man dem Film an, dass es am Budget mangelt. Und eben weil man heutzutage derartige nur noch mit einem Taschengeld im Vergleich zu dem Rotz, der derzeit bis auf Ausnahmen als Action in die Kinos kommt, ausstattet, können sie mit den mit Freude finanzierten Filmen  aus den 80-ern kaum noch mithalten. Im Gegenteil, man muss froh sein, überhaupt noch solche Ware zu bekommen. Roel Reine machen aus dem, was ihnen zur Verfügung steht, noch das Beste. Mit mehr Geld hätten durchaus noch einige sich andeutende Chancen genutzt werden können,aber da hilft das Gejammer eh nicht. Knepper spielt Knepper, Mitra macht die rundumerneuerte Kampfamazone und Scott Adkins darf sich munter austoben, auch wenn der eine oder andere Fight etwas kurz ausfällt und die kleinen Dramaeinlagen (sehr kleine) doch eher Klischee sind, denn sonst was. Weiße Tauben als Reminiszenz an John Woo, der seit ewigen Zeiten nix Gescheites mehr für meinen westlichen Actiongeschmack gemacht, durften nicht fehlen. Die Story ist natürlich nicht unbedingt der Rede wert, aber hat wer was Anderes erwartet? Eh egal, wenn die Action passt - und die stimmt schon. Einmal kommt sogar etwas wehmütige Stimmung auf, als eine Szene an die alten Dschungel-Söldner-Actioner von Margheriti/Dawson und Lewis Collins erinnert. Das Setting in Thailand bringt auch einige wunderschöne aufnahmen hervor. Ein solider B-Actionfilm durch den Sequel-Spezi Roel Reine, der es im Verbund mit Scott Adkins, den Geldverschwendern zeigt, wie man derartige Stoffe ohne übermäßig lästige CGI inszenieren kann. Klar bin ich ein Fan derartiger Filme und demzufolge nicht gerade objektiv, aber für das, was uns im B-Bereich des Actiongenre mittlerweile alles zugemutet wird, ist das am oberen Level. Manche Stimmen aus den USA heben den Film sogar eindeutig ÜBER den neuen Statham. Kann ich nichts zu sagen, da ich den Statham nicht gesehen hab - bis jetzt. aber wenn Shane wieder seinen Film der Woche postet, sollte er den hier nicht vergessen. Mir hats gefallen und 7,5/10 ist er mir schon wert. Die Mängel schieb ich halt einfach beiseite. Und wer dann noch nicht die Schnauze von storykarger Balleraction voll hat, der nehme sich gerne "Sniper: Ghost shooter" mit Billy Zane und Chad Michael Collins vor.  


6 Kommentare:

Michael hat gesagt…

War okay, aber leider nicht ganz so dolle wie anhand der Vorschusslorbeeren gehofft. Der Bösewicht war immer einen Ticken drüber, bis Adkins wirklich aktiv wird gab es für mich gefühlt auch zu lange Laberpassagen, und ganz definitiv musste Frau Mitra viel zu früh ins Gras beißen. Wann kriegt die eigentlich ihre nächste Hauptrolle seit Doomsday?

StS hat gesagt…

Hier auch mal mein Kommentar zum Streifen:

An sich ist „Hard Target 2“ ein belangloser DtV-Action-Flick – konkret mit seinem 1993er „Vorgänger“ in Verbindung gebracht sogar ein zeitweise echt ärgerlicher. Gar richtig peinlich ist die Einbindung weißer Tauben geraten: Der Hauptprotagonist „lebt mit einigen zusammen“, die in seinem Schlafzimmer frei herumflattern – und pünktlich zum Showdown fliegen auch welche in Zeitlupe direkt vor ihm durchs Bild. Uff. Apropos Finale: Jenes ist enttäuschend lahm geraten – samt CGI-Beigaben und dem Ober-Baddie, der plötzliche eine Waffe zückt, die er im ganzen Film noch nicht genutzt hat: So ein Ding, wie Lance im ersten Teil hatte. Warum? Nicht, weil es irgendeinen Sinn ergibt – sondern weil man sonst noch stärker denken könnte, man schaue sich eventuell gerade „the Condemned 3“ an. Oder „Surviving the Game 2“ – zumal es hier auch ein Vater/Sohn-Jägergespann gibt…

Auf Sozialkritik wird dieses Mal komplett verzichtet, die „ich bin für den Tod meines Freundes verantwortlich und kämpfe, um seiner Familie ein Strandhaus zu kaufen“-Plotbasis ist banal – während der „MMA“-zentrierte Einstieg immerhin für ein paar nette Fights zu gebrauchen ist. Scott Adkins sorgt im Verlauf für einige ansehnliche Kicks – hat aber nicht gerade viel Ausstrahlung – Robert Knepper zieht seine übliche „Schurken-Nummer“ ab und Rhona Mitra sollte lieber weniger Zeit bei Schönheits-Ärzten verbringen (zumindest wenn es um ihr Gesicht geht). Generell ist anzuführen, dass die Hetzer einen recht mauen (Klischee-) Haufen bilden – inklusive Temuera Morrison, der einfach lange nicht so cool ist wie Arnold Vosloo. Und die sich anbahnende Love-Story zwischen Adkins und einer Einheimischen hätte man sich ebenfalls getrost sparen können: Gerade die Szenen strecken den Ganze regelmäßig…

Das Beste an dem Film sind zweifelsohne die Schauplätze: Da haben die Location-Scouts und Drohnen-Kameraleute tolle Arbeit geleistet. Dass alles nun hell und farbenfroh statt düster, gritty und atmosphärisch ist, verbuche ich persönlich als ein „zweischneidiges Schwert“. Roel Reiné´s Regie ist gewohnt solide und „glatt“, der generelle Look „wertiger“ als das Budget erwarten lassen würde – so wie fast immer bei dem Holländer halt. Leider ist die Action meist vergleichsweise unspektakulär – die Menschenjagd vorhersehbar und nie packend oder spannend. Schwache Dialoge, keine vernünftig ausgearbeitete Charaktere und dümmliche Momente gehören indes ja schon zur Gewohnheit – leider. Im Gegensatz zu John Woo´s Werk gibt es überdies keine in Erinnerung verbleibende Szenen, keine „Emotionen“ – und mit rund 100 Minuten ist der Streifen außerdem knapp 15 zu lang geraten…

Fazit: „Hard Target 2“ ist ein austauschbar-generisches, eher unaufregendes DtV-Sequel mit einem netten Look und einigen soliden Momenten. Einigen mag das genügen – sofern man keine echten Ansprüche stellt. Zum 1x-Ansehen reicht´s. Zumindest macht der Film Lust auf zwei Sachen: Eine Reise nach Asien sowie darauf, sich das Original mal wieder anzusehen…

Ich bin mal gnädig: 4/10

Anonym hat gesagt…

@Michael. Bei Mitra stimme ich zu - und das gehörte leider auch zu den zu kurz gewesenen Fights.

@StS. Dass ich das mit den Tauben anders sehe, hab ich ja formuliert. Mitra und ihre OPs ebenfalls, aber wirklich gestört haben sie nicht. Das ist die Mimikunmöglichkeit bei Kidman (nur mal als Beispiel) viel schlimmer. Wenigstens hat sich die Mitra ordentliche Titten machen lassen. Das Freundesdrama ist banal und dein Kommentar zur Love Story ein Spoiler - Buuh. Ich hab da von manchem ne andere Meinung als du - ist ja nicht neu -, aber früher waren die Dinger doch auch alle austauschbar. Wieso jetzt drauf rumhauen. Das Genre wurde in den letzten Jahren untergebuttert ohne Ende, erhält nur noch kleine Budgets. Wie also sollen wir heutzutage noch Werke wie annudazumal erhalten. Die Macher werden doch an jeder Ecke behindert. Und bitte nenne mir andere Filme aus dem Bereich, die besser sind. Los, denn die hätte ich dann womöglich verpeilt.

Gridlocked ist auch so ein feiner, kleiner Reißer. Hier mit Buddymovie als Handlung. Aber rau und an die eine oder andere Szene bewirbt scih um eine Erwähung bei den SChnittberichten. Nach dem unsäglichen Elimination Game eine unheimliche Steigerung für Purcell, Glover, Jones. Und auch hier wie bei "HT2" nicht viel moderner Schnickschnack.

Und was die Menschenjagd betrifft. Die wurden doch alle wie auch Harte Ziele 1 von Graf Zaroff abgekupfert. Also nicht neu. Und ich will mehr solcher Actionfilme, weil da sonst nix kommt. Und die Zuchtjünglinge in Strampelhosen snd für mich keine Actionfilme , ebensowenig die Spielzeugfilme. Da bleibt uns ja nix anderes. Außer wir gewinnen im Lotto und machen es selbst.

Gruß
Harry

StS hat gesagt…

Kidmans Mimik hat sich inzwischen schon wieder gut gebessert. Ihre darstellerischen Leistungen sind weiterhin konstant hoch - ihre Projektauswahl kann sich sehen lassen. Aber zum eigentlichen Thema: Als einen klassischen Fehler in der B-Movie-Action-Diskussion empfinde ich, dass viel auf die geringen Budgets geschoben wird. Deutlich problematischer sind die einfallslosen Drehbücher. Fehlendes Talent ist definitiv eher die Sache.

"Hard Target 2" baut u.a. keine Spannung auf. Die Jagd ist nicht gerade rasant. Gegenbeispiel: Die Hetze in "the Marine 4". Auch nicht unbedingt einfallsreich, nicht kostenaufwändiger produziert - aber halt angenehm straff. Roel Reine hat auch kein Gefühl für Atmosphäre - seine Werke sind immer arg glatt vom Look und so her. Gegenbeispiel: William Kaufman - zumindest wenn man ihn lässt ("Sinners and Saints", "Daylight´s End").

"Gridlocked" scheint prima zu sein - auf den freu ich mich entsprechend auch. Die meisten Genre-B-Movies werden heutzutage aber einfach nur mit schwachen Skripts schnell runtergekurbelt - billiger Look und CGI-Blut (etc.) inklusive. Das ist schade und ärgerlich, imo. Daher fallen sie bei mir auch regelmäßig meinem "kein Applaus für Scheiße"-Motto zum Opfer... ;-)

Michael hat gesagt…

Nun, die angesprochenen Gridlocked und Marine 4 sind tatsächlich deutlich besser. Mag man bei einem Franchise wie The Marine kaum glauben, aber der vierte ist für mich da der beste der Reihe ... machte verdammt viel Spaß. Und Gridlocked hat neben wirklich grimmigen Stellen auch Humor, den hätte es aus meiner Sicht nicht unbedingt gebraucht, aber er nervte auch nicht.
Bei Hard Target 2 merkt man halt leider, dass hier viel Mittelmaß aufeinander traf. Vom Regisseur (sorry) über die die alberne Idee, nach gefühlt hundert Jahren einen zweiten Teil zu einem der weniger beliebten Van Dammes zu machen bis hin zu Adkins, der physisch bestimmt einer der besten Kampfsportakteure dieser Tage ist, darstellerisch aber leider immer ein wenig wie ein halbes Mischbrot rüber kommt. Da kann der sich noch so Mühe geben - sobald er schauspielern muss, sieht das nicht aus. Aber naja, war ganz launig, leider nicht der erhoffe B-Film-Geheimtipp, muss ja aber auch nicht ...

Anonym hat gesagt…

Marine 4: Zustimmung.
Einfallslose Drehbücher: Ui, die bei den ganzen van Damme-Filmen waren ja soooo innovativ.
Kidman: ja wie habt ihr denn deren Leistungen beurteilen können, wenn ihr Gesichtsausdruck eingefroren war.
Reine: beim seinem "Admiral" hat er bewiesen, dass er nicht gerade langweilig inszeniert. Wenn man ihn lässt.
Fehlendes Talent: Norris, (frühere) Van Damme, Seagal, Norton und viele mehr. Aber heute abfeiern, tststs.
@StS. Du hast es ja erwähnt, das mit den billig runtergekurbelten Dingern. Dazu zählt aber der Film, um den es hier geht, absolut NICHT. Ebensowenig "Gridlocked" oder "Sniper: Ghost shooter" und andere hier in den Kommentaren erwähnte Werke.

Ihr werdet mich nicht überzeugen. Hab durchaus kleinere Mängel entdeckt, aber für mich bleibt er dennoch ein einigermaßen gelungener und besserer Vertreter der Zunft.

Gruß
Harry