Dienstag, 31. Januar 2017

Buchreview "Sniper Elite: Vernichtet Amerika" S. McEwen, T. Koloniar

Scott McEwen + Thomas Koloniar. Als es tschetschenischen Terroristen gelingt, eine russische Kofferatombombe nach Amerika zu schmuggeln, bricht Panik aus: Die nukleare Zerstörung einer großen Stadt steht bevor. Aber niemand weiß, welche das Ziel sein soll. Schließlich ruft der Präsident Gil Shannon und sein todbringendes Scharfschützen-Team zu Hilfe. Den Männern bleibt jedoch kaum noch Zeit. Quelle: Amazon.de

Mexiko nahe der Grenze zur USA. Einige Kartellmitglieder sollen einer Gruppe von Figuren, die aus den sandigen Ländern jenseits der Menschenrechte kommen, den Weg durch die gut ausgebauten und eigentlich auch beleuchteten Tunnel unter der Markierungslinie zwischen den beiden Staaten weisen. Alles geht gut voran. Bis plötzlich von der anderen Seite amerikanische Grenzer und Leute vom Sheriffs-Department aus der Grenzstadt auftauchen. Eine wilde Schießerei nimmt ihren Anfang und bald zeichnet sich ab, dass ein reibungsloser Übertritt der feindlich gesinnten Truppe nicht mehr gewährleistet ist. Es ist sogar möglich, dass sie und ihr Plan auffliegen. Da greift der Anführer zum letzten Mittel. Und das weckt die Führungsriege der USA aus ihrem Dornröschenschlaf. Überall ist plötzlich erstärkt Militär unterwegs, die Städte sollen nicht nur geschützt, sondern nahezu auf den Kopf gestellt werden. Unbd in dieser prekären Situation sind zwei der ehemaligen Truppe von Gil Shannon in ureigenster Mission unterwegs, die etliche Drogendealer als neue Scheite fürs Höllenfeuer in den Hades schickt. Das Geld in den Verstecken der Verbrecher wollen sie für einen wirklich guten Zweck nutzen - für sich. Doch es kommt natürlich anders und bald erscheint Shannon, um die Männer aus dem Knast zu holen. Natürlich nicht ohne eine Gegenleistung einzufordern. Die Kerle, die in dem Tunnel unter der Grenze ihre schwarzen Seelen dem Teufel überlassen haben, waren nicht die einzige Bösewichte, die Amerika ins Chaos stürzen wollten. Und die andere Gruppe hat noch finsterere Pläne. Finanziert werden sie von einem Saudi-Prinzen - und den wollen sich dann Shannon und seine Männer schnappen. Dabei gibt es eine Menge Tote - auch völlig Unschuldige müssen dran glauben. Unterdessen ist auch eine Bande Killer unterwegs zu dem Heim von Shannon und wollen ihn für frühere Taten büßen lassen. Da Shannon gerade für seine Nation und seinen Präsidenten eine nationale Bedrohung beseitigen muss, ist seine Frau dazu gezwungen, gegen die Angreifer ins Feld zu ziehen, wobei sie beweist, dass sie aus der Ehe mit einem nahezu perfekten Sniper durchaus etwas gelernt hat.

In den Bergen von Montana wird ordentlich Holz gehackt, das kann ich schon mal versprechen. Und auch im Restland der Vereinigten Staaten gibt es kräftig auf die Socken. Scott McEwen und Thomas Koloniar (dessen postapokalyptischen Roman ich liebend gerne auch mal übersetzt in die Finger kriegen würde) halten mit dem zweiten Buch, was man sich nach "One way trip" erhofft hatte. Für derartige Stoffe hat der FESTA-Verlag mittlerweile ein feines Händchen entwickelt und scheint (zumindest für mich) in dem Bereich führend auf dem deutschen Buchmarkt zu sein. Steffen Janssen zieht mit seinem Luzifer-Verlag auch schon an den Etablierten vorbei, wie er besonders mit Chris Ryan Extreme: "Schwere Ziele" bewiesen hat - und es sind ja noch andere da wie Russell Blake oder  kommen wie Duncan Falconer mit seinen "Stratton"-Romanen hinzu. Bei den Großverlagen gibt es in dieser Richtung gerade einmal Tom Wood und Will Jordan, ansonsten ist Flaute. Also ein Sieg von Festa und den anderen Kleinverlagen auf der ganzen Linie. Mittlerweile kaufe ich jedenfalls fast nur noch bei Festa, Luzifer (dem Verlag, ihr Banausen), Voodoo-Press und dem Atlantis-Verlag ein, während die Massenwarenverkäufer bestenfalls noch eine ergänzende Rolle spielen, wobei bei denen die Abneigung auch mit oft sehr schludrigen Veröffentlichungen zu tun hat - Fehler über Fehler, oftmals lausige Cover, aus irgendwelchen Stocks zusammengestellt usw, aber dafür Preise verlangen, die nahe der Unverschämtheit sind, besonders bei eBooks. Dagegen ist "Sniper Elte: Vernichtet Amerika" eine Wohltat - gerade für einen Freund der härteren Actionkost. Feine Militärthema-Cover von Arndt Drechsler, der bei mir damit in die Reihen der Künstler aufgestiegen ist, deren Arbeiten alleine schon mal dazu locken, sich mit dem Werk zu beschäftigen, für das er das Cover erstellt hat. An Michael Schubert kommt er zwar nicht heran, aber das kann nach meinen Vorstellungen eh keiner. Also eine Veröffentlichung, bei der alles passt. Ein richtig kerniges Stück Action-Krawall im - okay, etwas einseitigen - America First-Modus, doch das sollte man schon beim Erwerb der Bücher vorher wissen und solange es nicht übertrieben wird mit der Darstellung, ist es zum Zwecke der Action auch okay. Vollgepackt mit all den Zutaten, die ein solches Werk braucht: Spannung, Hinterlist, Verrat, Härte, höllische Shoot-Outs, tapfere Helden und fiese Feinde. Zusammengebraut zu einem furiosen Feuerwerk, das im Prinzip von Beginn an kaum Pause macht und nicht nur Verfassung und Menschenrechte links liegen lässt, sondern auch etliche zerschossene und von den Gliedmaßen getrennte Gegner sowie einige Freunde und Kollegen, die dran glauben müssen. Dieser Reißer rockt. Ein oberamtlicher und hammerharter Page Turner im positiven Sinne. Da geb ich mal ganz populistisch für die Actionfraktion den Kaufbefehl aus!!!!

2 Kommentare:

Michael hat gesagt…

Falls der von mir hoch geschätzte Arndt Drechsler mitlesen sollte - ich bekomme von den Jungs hier weder Geld noch sind sexuelle Zuwendungen im Spiel. Die ticken wirklich so!

Shane Schofield hat gesagt…

Lüg doch nicht;)