Montag, 27. März 2017

Buchreview "Zurück nach Hell, Texas" T. Miller

Tim Miller. Die Hölle liegt in Texas, irgendwo im Nirgendwo. Südlich von El Paso verschwinden immer mehr Kinder und Jugendliche ohne jede Spur. Texas Ranger Parker wird zur Ermittlung in die Gegend geschickt. Vor über zehn Jahren war Parker schon einmal hier. Damals erlebte er in einem kleinen Städtchen voller Psychopathen das Grauen. Der Ort hieß Hell. Parker weiß, dass Hell nicht mehr existiert und nichts mit dem Fall zu tun haben kann. Aber dennoch: Das Gefühl der Angst in seinen Eingeweiden wird er nicht los.

Die Gegend um El Paso ist immer wieder ein Hort des Verbrechens. Seien es einfach nur Illegale, die in die USA wollen, oder die Kartelle, die die Stadt von Mexiko aus mit ihren Drogen und Morden überschwemmen. Doch seit geraumer Zeit verschwinden immer mehr Menschen in der näheren Umgebung. Nicht nur Erwachsene, auch viele Kinder sind darunter. Texas Ranger Garett Parker wird von seinem Chef auf den Fall angesetzt und da er nun einmal nicht "McQuade - der Wolf" aka Chuck Norris ist, schwant ihm Böses und mulmiges Gefühl ist noch sehr dezent formuliert. Die Erinnerung an den Ort Hell ist noch längst nicht verblasst. Als er dann in der trockenen Landschaft ermitteln will, bekommt er einen Hilfssheriff als Aufpasser an die Seite gestellt, der nicht unbedingt der Star unter den hiesigen Polizeikräften zu sein scheint. Doch mit oder ohne Aufpasser ist es schwer, Spuren zu finden, da die Entführer clever vorgehen und nicht zu nahe an der Stadt agieren. Doch dann machen zwei einen Fehler und werden dafür auch schwer abgestraft. Parker kommt der Lösung des Falles daraufhin auch näher als ihm lieb ist.

Kennt man den Vorgänger "Willkommen in Hell, Texas" ahnt man schon, auf was diese Geschichte hinauslaufen wird. Schnörkellos erzählte Geschichte, die keinen schlechten Aufbau hat und gewisse Spannungseffekte immer wieder aufblitzen lässt. Die Idee mit der Rückkehr in ein verändertes und unsichtbares Hell, Texas lässt den Leser durchaus an gewisse Aktivitäten von diversen Milizen in den USA denken, die sich von der jeweiligen Regierung abgewandt haben und ihr eigenes Amerika aufbauen wollen. Den Anschein hat man hier ebenfalls - nur dass dieses Amerika dann auf Blut, Mord, Gewalt und Vergewaltigung aufgebaut sein wird. Dass Tim Miller jetzt nicht zu den zartbesaiteten Autoren zählt, die den Unterhaltungssektor bevölkern (manche behaupten auch "malträtieren"), dürfte jedem Leser seiner Bücher "Willkommen in Hell, Texas", "Familienmassaker", "Die Verdammten des Himmels" und "Nacht der Rache" schon offensichtlich geworden sein. Und er weiß, wie er deftige Kost zu servieren hat (ich sag da nur SCHLANGE). Und so wird das zweite Buch um den Ort, den es nicht geben dürfte zum Höllentrip zwischen den Buchdeckeln. Klar, die Charakterzeichnung ist etwas oberflächlich, aber was will man da bei rund 155 Seiten auch noch groß an Tiefgang der Figuren unterbringen. Der Stil schafft ein angenehmes Lesen und man hat die paar Seiten in einem Rutsch weg. Derb ist es ja, was der Autor da kredenzt, aber wenn man sich mal die täglichen News über ständige Massengräber- oder besser nur Knochenfunde in Mexiko mal zu Gemüte führt, ist nicht alles was Miller so schreibt, wirklich weit von der Wirklichkeit entfernt. Und als Zuckerli lässt er den geneigten Leser auch noch auf weitere Bücher hoffen.

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