Tom Abrahams. Fünf Jahre nach einer verheerenden Seuche lebt Armeeveteran Marcus Battle zurückgezogen und isoliert, allein mit seinen Waffen und den Gräbern seiner Familie. Abgeschottet von dem Chaos außerhalb seiner Ranch im Herzen von Texas führt Marcus ein spartanisches Leben. Wer ungefragt sein Land betritt, wird erschossen. Doch dann sucht eine von marodierenden Horden gejagte Frau bei ihm Zuflucht, und Marcus muss eine Entscheidung fällen: Soll er sie den Mördern überlassen? Oder soll er ihr helfen und dafür sein sicheres Refugium gefährden?
Marcus sitzt im Dunkeln auf seinem Hochsitz, der eigentlich ein Baumhaus für seinen - nun verstorbenen - Sohn war und beobachtet die Umgebung via Nachtsichtgerät. als dann auch noch Geräusche an sein Ohr dringen, reagiert er vorsichtig, aber gewaltbereit. Dann sieht er eine Frau erschöpft auf seinem Gelände herumstolpern. Ihr sitzen einige Typen im Nacken. Oder ist sie der Lockvogel, um ihn in eine Falle zu treiben? Er entscheidet sich dafür, der Frau zu helfen. Drei Kerle legt er um, aber später erfährt er von der Geretteten, dass noch ein vierter beteiligt war. Der ist zurück ins Quartier des Kartells getigert und erstattet Meldung. Nicht nur die Erschöpfung macht ihm zu schaffen, auch die Angst vor den Bossen und Unterbossen in dieser Nebenstelle des Kartells, denn schließlich ist er als einziger Überlebender einer Vier-Mann-Jagdgruppe zurückgekommen. Doch man glaubt ihm seine Story und macht sich bereit, diesen Typen da draußen, von dem niemand etwas mitgekriegt hat, seitdem man das Land nach dem Abzug der Armee übernommen hat. Man beschließt zu handeln. Und Pico, der weiß, wo das Anwesen ist, soll sie führen. Auch auf der Farm tut sich einiges. Battle erfährt, dass die Frau ihren Sohn sucht, der womöglich noch in den Händen der Verbrecher ist und will ihn befreien. Nicht Battles Angelegenheit. Er will die Farm weder verlassen, noch weiter auf sie aufmerksam machen.
"Die Farm" ist - wie man an der Unterzeile "Die Traveler-Reihe" erkennen kann - eine sich über mehrere Bände erstreckende Geschichte um den Überlebenskampf nach dem Ausbruch einer üblen Seuche, die den Großteil der Menschen dahinrafft. Der amerikanische Autor lässt seine Handlung selbstverständlich in der Heimat spielen und die Weite des Landes gibt ihm auch die Möglichkeit, eine einsam gelegene Farm mit einem Einsiedler, der sich schnell als Prepper herausstellt, über Jahre unentdeckt zu lassen. Battles Schicksal wird in zwei Zeitebenen erzählt. Da ist einmal das Jahr 2032, das kurz vor dem Ausbruch der Seuche spielt. Der Ex-Soldat ist der typische Schwarzseher, der sich auf die Apokalypse vorbereitet und auch aus diesem Grund keine näheren Bekanntschaften mit den Leuten im Ort haben will, da dies später - wie sich auch zeigen wird - zu Problemen führen kann. Seine Frau hingegen ist gerne mit dem kleinen Sohn in der Stadt - und deswegen wird er bald zum Einzelgänger. Als dann das große Sterben beginnt, hilft er niemandem, ist misstrauisch und kapselt sich total ab. Und im Jahr 2037, fünf Jahre nach der Katastrophe, tut er dann alles, was man sich so über diese Prepper genannte Bevölkerungsgruppe so erzählt. Zwischendurch wird auch über die Seuche, eine Art der Lungenpest, parliert und dabei das Problem der Resistenz gegen geläufige Medikamente angerissen, das ja auch in der Realität schon Besorgnis erregt. Dabei bleibt es dann aber auch und der Autor setzt auf leichtere Kost mit etlichen Anspielungen auf populäre Filme und Musik sowie recht schlichten Charakteren. Es ist eine Geschichte um einen tapferen Mann, der das Geschick in die eigenen Händen nimmt und sich nicht unterkriegen lässt, ähnlich wie Gordon bei G. Michael Hopfs "The End"-Reihe. Action, Tempo, Waffenkunde, endlich mal keine Zombies, fiese Typen, starke Frauen und ein Held. Simple Mixtur, unterhaltsam dargeboten, flott zu lesen und die dann noch mit einem fiesen Cliffhanger ein vorübergehendes Ende findet. Einfach ja, aber so rasant dargeboten, dass es auch wieder egal ist. Mir hat es jedenfalls gefallen, was da über rund 300 Seiten geboten wurde. Was ich mir wünschen würde, wären vielleicht einmal andere Gegner. Auf Zombies hat er ja verzichtet, da sind dann aber immer wieder die Despoten oder Kartelle, die sich nach dem Zivilisationszusammenbruch als radikale Herrscher aufführen. Warum nicht einmal durchgeknallte Cover-Illustratoren, die wie böswillig-verrückte Clowns das Land nach Opfern durchstreifen, die sie mit fiesen Spielen in den Tod treiben können und sich dabei fast kaputt lachen?
2 Kommentare:
Hm, nette Idee, aber Cover-Illustrationen sind von Natur aus Despoten, die nur darauf warten, nach dem Zusammenbruch der Zivilisation sofort ein Kartell gründen zu können. Kommt also am Ende auf's Selbe raus ...
Hm,
dann eben ein Cover-Illustratoren-Despoten-Bloodsport um die Führung des dann noch einzigen Kartells.
Gruß
Harry
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