Montag, 27. August 2018

Buchreview "Ein Tag zum Töten" B. Coes

Ben Coes. Der russische Hacker Cloud hat eine Nuklearwaffe in seinen Besitz gebracht. Mithilfe von Dschihadisten will er sie mit einem Frachtschiff nach Amerika schaffen, um an der Ostküste eine Großstadt dem Erdboden gleichzumachen. Indessen trauert Dewey Andreas, der frühere Delta und CIA-Agent, um seine ermordete Verlobte. Erst der drohende Angriff auf sein Heimatland zwingt ihn, den Schmerz zu vergessen und trotz Zweifeln an seinen Vorgesetzten alle Reserven zu mobilisieren, um die Bombe abzufangen. Doch Dewey hat nicht mit Clouds Finesse gerechnet und tappt in die Falle. Die Katastrophe nimmt ihren Lauf.

Man bekommt auf jeden Fall das Erwartete: America first. Doch den Angreifer hat man diesmal mit einer Motivation ausgestattet gesehen, die einen Schatten auf das Reich der Freiheit wirft. Und Dewey Andreas startet diesmal bedrückt - nach den Ereignissen in "Auge um Auge" - in sein nächstes Abenteuer. Erst mit etwas Nachdruck kann man ihn zur Mitarbeit überreden. Als es dann so richtig in die Spur kommt, Dewey in Russland "einfällt", wird das Buch zum Page Turner. Ein gerüttelt Maß an Action mit einem unnachgiebigen Protagonisten, der von Gnade nur dann etwas hält, wenn er dem Gegner einen Gnadenschuss geben kann, und ein Plot, der zwar recht bekannt vorkommt, wenn man im Actionbereich ein Vielleser ist, der aber flott und mit Spannung erfüllt umgesetzt wurde. Die Figurenzeichnung ist jetzt nicht die tiefschürfende der Hochliteraten und manches wurde dann doch auch recht vereinfacht dargestellt, aber nch vier Vorgänger-Abenteuern weiß man doch, was einen erwartet, wenn man zu einem Roman um den Helden Andreas greift, das von Ben Coes verfasst wurde. Und dass das Ganze unter dem Label "Festa Action" veröffentlicht wird, sagt eigentlich auch genug aus und somit sollte man jetzt nicht auf einen Anwärter zum Literatur-Nobel-Preis spekulieren. Hier herrscht rasante und ziemlich derbe Action vor, die sich über die erste Hälfte noch etwas versteckt, dafür aber in Hälfte Zwei der rund 540 Seiten eindeutig das Zepter übernimmt. Etwas realitätsfern, aber dafür wieder ein Kracher von Ben Coes. Actionkino fürs Innere Auge. Und somit beginnt die lästige Warterei auf den nächsten Band. Glücklicherweise erscheinen unter dem Label ja noch weitere, andere Autoren, die sich dem Actionfest in Schriftform total verschrieben haben. Für die Actionfraktion unter den Lesern eine klare Empfehlung.      

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