Dienstag, 27. November 2018

(Mini-)Review, Trailer "Lost in the Pacific"

Jahr 2020. Ein neuer Luxusliner tritt den Jungfernflug an. Dann kommt es zu Schwierigkeiten an Bord und eine Notlandung auf einer abgelegenen Insel ist die letzte Rettung. Und dann kommt es für die illustre Fluggäste-Schar aus Wirtschaft, Unterhaltung und Finanzbereich knüppeldick. Lauern doch tatsächlich fiese Kreaturen auf der Insel. 

Unbekannte Insel und mörderische Viecher, die im Prolog gleich mal unerkannt zwei asiatische Soldaten plätten. Doch das ist nicht alles, wie die folgenden 86 Minuten zeigen sollen. Zur Gesellschaft an Bord gehören Russell Wong, Yuqi Zhang oder Sunny Wang. Köcheln an Bord tut Brandon Routh, der hier einen auf Heldenkoch wie dereinst ein schlanker Seagal macht. Im Gegensatz zu dem hat der Flugzeugkoch aber ein Problem mit Hackfleisch und dem Töten. Auf der Insel tummeln sich dann zwei Figuren von der UN, die da halt eben mal mit einem Auftrag sind. Einer der zwei ist der Hawaiianer Kaiwi Lyman, der schon "Blackmark" verzierte. Nach der ganzen Vorstellerei der Charaktere, die eh nur Abziehbilder von früheren "Airport"-Filmen sind, geht es bald auf die Insel. Zuvor hat man schon mit einer unglaublichen Inbrunst versucht, die Zuschauer zu vergraulen, denn dieser chinesische Big Budget-Film sieht eher aus wie die asiatische Antwort auf The Asylum. Und da sind es nicht nur die wirklich üblen CGI-Effekte und die Katzen-/Köter-Rechnerkreaturen, die niemanden in Angst verschrecken, da sind dann die UN-Fratzen, ein Undercover-Agent, eine anhängliche und versoffene Actrice und und und. Alles schön in einem Stil gefilmt gegen den der Britlook vom Eaton Place noch modern gewirkt hätte. Ich vermute einfach mal, dass der Regisseur Vincent Zhou die Grundidee hatte, einen SchleFaZ-würdigen Film abzuliefern. Anders kann man sich den Rotz nicht erklären. Und wer richtig Bock hatte, durfte das auch in 3D genießen, damit man wenigstens da etwasTiefe hatte, wenn sie bei den Figuren schon fehlten. Okay, eine Trulla an Bord muss ich da ausnehmen, denn die hatte immerhin einen tiefen Blick in diverse Gläser. Zu all dem noch etwas Liebesschmacht gemixt und dann? Ja dann rettet die Musik, ja die Musik, die meisten der Passagiere. Da stürmen die lustigen kleinen Kreaturen mopsfidel (Hm, Thema Möpse - es gibt keine zu sehen, lohnt also nicht einmal deswegen.) in nicht wirklich perfektem CGI auf die trotteligen Menschen los und dann fiedelt (Nein, NICHT wedelt) sich ein blinder Musiker (Und auch Passagier, der aber zum Flug wahrlich eingeladen wurde) einen ab, dass die Viecher einfach stehen bleiben und dem völlig hingerissen lauschen und die Spitzöhrchen anlegen. Hat nur noch gefehlt, dass sie schnurren. Nach einem Saitenriss bei dem Burschen seinem Instrument hofft man schon, dass er Futter wird, dann drängt sich ein Jüngling vor und pfeift (Wirklich nur PFEIFT) den keifenden Hundenkatzenkoalas einen und wieder bleiben sie stehen wie vom Drehbuch gezwungen. Was war noch? Ach ja, unser Koch besinnt sich irgendwann darauf, dass auch Köche wie Seagal töten können, murkst einen Terroristen ab und hüpft dem Tod von der Schippe während alle Monster (wirklich alle?) gegrillt werden, weil die bezaubernde Musik sie so sehr entzündet - auf gar keinen Fall bezaubert - hat - oder so. Mit ordentlich Standgas beim Publikum und einem Faible für unbeabsichtigen Trash ein wahrlich lustiger Film, wer sich aber einen ernsthaften Katastrophenthriller im Stile von "Airport" erwartet hat, erlebt hier seine persönliche Katastrophe. Autsch.
Mit genug Promille 9/10 (weil man schon nach wenigen Minuten alkoholselig schlummert) und ohne großmütig eine 2/10.

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