Samstag, 29. Dezember 2018

Buchreview "Island Red" M. Serafini

Matt Serafini. Der Schlangenhai existiert seit 80 Millionen Jahren. Er besitzt über 300 Zähne in 25 Reihen, mit denen er Jagd auf seine Beute macht. Nur sehr selten wurde er oberhalb von fünfzig Metern Meerestiefe gesichtet, weshalb er für Menschen niemals eine echte Gefahr darstellte.
Bis heute. Als in Crystal Key das erste Mädchen vermisst wird, denkt sich noch niemand etwas dabei. Dann verschwinden jedoch die ersten Fischer und zwei Mädchen werden im Meer attackiert. Ein Raubfisch scheint die Insel zu terrorisieren. Doch das ist nicht alles. Ein Hurrikane fegt unerwartet über die Insel hinweg und als sämtliche Kommunikationswege mit dem Festland versagen, müssen die Bewohner von Crystal Key schnell feststellen, dass sie es mit nicht nur einem Schrecken aus der Tiefe zu tun haben.


Cover (Klar, Schubert perfekt) und der kurze Überblick zum Inhalt auf der Rückseite des Buches versprechen erst einmal einen typischen Tierhorror, wie man ihn kennt und in meinem Falle auch schätzt. Nix aufregendes, aber immer wieder gerne gelesen oder gesehen. Tja, schwer daneben gelegen. Schon fast direkt zu Beginn wird klar, dass man es hier nicht mit dem angesprochenen Einheitsbrei zu tun hat, sondern mehr dahintersteckt - viel mehr. Auch wenn der junge Reggie sauer auf seinen Dad ist, der sich Jahre zuvor von der Familie abgesetzt hatte und nun Zeit mit ihm verbringen soll, während Mama mit dem Neuen urlaubt und man hier tiefsinniges Drama vermuten könnte, spielt das - zum Glück - nur eine untergeordente Rolle. Man könnte sogar Mitleid mit dem armen Schlangenhai bekommt, weil er auch nur ein Werkzeug wird, um blutige Pläne auszuführen. Und dann rückt der Autor seinen Lesern mit allem auf die Pelle, was man sich so vorstellen kann. Von Erinnerungen an die schönen alten Horrorschinken in schwarz/weiß über die Zombie- und Monsterhorrorschinken aus den 70-ern und 80-ern ist alles drin. Dazu Geheimnisse, Meteoriten und finstere Killer an Bord eines seltsamen Kampfschiffes. Das alles wird in 345 Seiten verpackt in ziemlicher Rasanz auf den geneigten Leser losgelassen. Und dann noch der Katastrophenfilmableger mit dem Sturm und dann wird man auch dem Titel gerecht - Island Red. Rot vor Blut wird das Inselchen mit seinen Fischern und Touri-Fängern. Mittendrin Reggie, sein Dad und der Schlangenhai, der sich durchaus auch mal wie eine Anaconda um sein Opfer wickelt und es zerquetscht, weil das dämliche Opfer nicht aufhören will, sich zu wehren. Selbst schuld, dummes Fresschen. Und weil der Schlangenhai nicht der einzige Aggressor bleibt, wird die Bevölkerungszahl der Insel rasch krass dezimiert. Pause bleibt da also keine, stilistisch passend zum Anlass und somit für eine feine Weihnachtslektüre genau das richtige gewesen. Liest sich schnell, stellt keine großen Anforderungen an den Kunden und vertreibt wunderbar die Zeit. Wer also auf derartige Literatur steht bzw. gar ein Faible dafür hat, wird voll bedient. Wer allerdings glaubt, dass dies seiner Intelligenz Schaden zufügen könnte oder sie auch nur unterfordert, lässt besser die Griffel weg. 7/10.

2 Kommentare:

Sean Archer hat gesagt…

Hört sich nach einem Buch an,welches mir auch gefallen könnte!!!!
Wird gekauft!!!!!

Anonym hat gesagt…

Wenn dir die Beschreibung der literarischen Leistungen und der Handlung genügt, ist es der passende Stoff mit niedriger Überlebensrate.

Gruß
Harry