Erik Storey. Als Clyde Barr einen Anruf erhält, stockt ihm der Atem: Seine Schwester Jen schwebt in höchster Lebensgefahr, denn einer der einflussreichsten Drogenbosse hält sie gefangen. Doch dann wird der Anruf plötzlich unterbrochen, und Clyde weiß weder wo sie ist, noch wie viel Zeit er hat. Sofort macht er sich auf den Weg in ihre Heimatstadt in Colorado. Dort beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und ein Kampf gegen einen der mächtigsten Verbrecher in diesem Teil der USA.
Ich habe mich von (schlechten - 1 oder 2 Sterne) Rezensionen anlocken lassen. Brutale Action hautnah geschildert und Übelkeit erregend. Klang also lustig für mich. Und dann ist da ja noch dieser Typ, dieser Barr, der früher ein Supersöldner war, der nur für die Guten gegen Geld, also zum eigenen Profit, getötet hat. Dann hatte er die Schnauze voll und an ging es in die Wildnis. Murmeltiere futtern (Erst nachdem er sie geschossen, gehäutet und am Spieß gebraten hatte.) und Wasser aus der Bergquelle süffeln, das war jetzt sein Ding. Menschen hingegen brauchte er nicht um sich - bis dieser Anruf kam. Also Marke Einzelgänger mit Jack Reacher-Touch. Da geht der Protagonist dann auch wieder ins einem Element auf - dem Kämpfen mit allen Mitteln. Leider ist meines Erachtens dann dem Autor seine Figur selbständig geworden. Mancherorts passen die Beschreibungen zu seinem Charakter nicht zusammen. Sympathiepunkte wie andere Helden des Genres vermag er eher wenige zu sammeln und wenn er dann irgendwann zum Kuschler wird, mag man ihm zurufen, er solle wieder in die Berge abhauen und weiter den Einsiedler machen, das könne er besser. Stilistisch ein bisschen holprig und man wird immer wieder aus dem Lesefluss gerissen und im Vergleich zu Autoren, die ähnliche Männerabenteuer schreiben, ist Erik Storey klar im Hintertreffen, aber wenigstens die Action stimmt, Gefangene werden keine gemacht. Für den Massenmarkt ein brauchbares Jagen und Erlegen, insgesamt aber dennoch eher für den Grabbeltisch geeignet, weil mir die Personen schlichtweg egal waren, weil die Schwarz-/Weiß-Schiene voll befahren wird und einige Brüche und Logiklöcher vorkommen, die der Autor wohl zu verantworten hat. Vielleicht in der Nachbearbeitung auf die Actionsequenzen getrimmt, sprich ruhigere Passagen mal schnell gestrichen wurden und man dabei auch einige der Story dienliche Elemente entfernt hat. Wer weiß? Trotz der Ballerei in Murmeltierhausen kein Pflichterwerb, für nebenbei annehmbar, aber wer es nicht liest, hat so viel auch nicht verpasst. Ach ja, wie bei Filmpostern wurden beim Cover Szenarien aufgezeigt, die es im Buch selbstverfreilich nicht gibt. Nennt man statt mogeln heutzutage wohl Kreativität oder alternative Wahrheit. 5/10.
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