Montag, 31. Dezember 2018

Buchreview "Shadow Warriors: Pandora" S. England

Stephen England. Ein amerikanischer Präsident, der alles für seine Wiederwahl tun würde.Ein iranischer Führer, der vor nichts zurückschreckt, um die Apokalypse heraufzubeschwören.Und etwas uraltes Böses, das darauf wartet, wiedergeboren zu werden.
Ein Team aus Archäologen verschwindet im Elburs-Gebirge im Nordwesten des Iran. Unter ihnen amerikanische Staatsbürger. Wenige Tage später zeigen Bilder eines U.S.-Spionage-Satelliten, wie Einheiten der Iranischen Revolutionsgarde an der Ausgrabungsstätte landen.
Mit den Präsidentschaftswahlen im Nacken ermächtigt Präsident Roger Hancock eine verdeckte CIA-Operation in den Bergen des Iran. Ziel der Mission: Die Archäologen befreien und Hintergründe über diesen Zwischenfall herausfinden.
Harry Nichols, der seit über fünfzehn Jahren dem Geheimdienst auf dem Gebiet paramilitärischer Operationen dient, ist zweifellos genau der Richtige für diesen Job. Er ist hart, gnadenlos und führte seine Männer schon unzählige Male in schwierige Einsätze.
Für ihn zählen nur die Mission und sein Team, doch schnell wird ihm klar, dass bei diesem Einsatz nichts so ist, wie es den Anschein hat. Ein Netzwerk aus Intrigen scheint sich bis in die allerhöchsten Zweige der Regierung zu erstrecken - und sogar die Mission selbst ist verdächtig. Auch seinem eigenen Team kann er nicht trauen. Und jeder Fehltritt könnte einen neuen Weltkrieg auslösen.


Bei "Und etwas uraltes Böses, das darauf wartet, wiedergeboren zu werden." habe ich für die Story eine Art Militärhorror erwartet, den ich seit Jonathan Maberry und seinem Joe Ledger sehr schätze, wobei auch Craig DiLouie und Nicholas Sansbury Smith qualitativ gute Werke gezaubert haben, doch das war ein Irrtum. Es ist ein Militärthriller ohne übersinnliche Anomalitäten. Und ohne zu große Schnörkel. Manch bekannter Autor hat seine Storys ja penibel und bis ins kleinste Detail recherchiert und den Leser daran teilhaben lassen, indem er im Prinzip all das erfahrene Wissen in die Handlung integrierte. Entsprechende Überlänge hatten die Werke oftmals. Stephen England hat das Verfahren abgekürzt und zum Ende hin ein Glossar aufgestellt, wo der interessierte Käufer die ganzen Abkürzungen nachschlagen konnte. Mit gutem Beispiel voran gingen da schon Autoren wie Tom Clancy, Stephen Coonts oder Frederick Forsyth. 
Intrigenstadl Weißes Haus. Nicht erst seit der TV-Serie "24" weiß man, dass die US-Präsidenten zwar von der Presse und dem Volk in den Himmel gehoben oder heroisiert werden und auch jeder Lügenmichel seinen Platz in der Geschichte der Legendenschreibung bekommt, obwohl er unfassbaren Schwachsinn verzapft hat bzw. einen hohen Mangel an Ehrlichkeit bewies, aber der hier ist ein besonderes Kaliber wie ihn der Autor nun präsentiert. Und da der Präsident nicht der einzige Schurke in hoher Position ist, können die Protagonistn bald niemandem mehr trauen, der sich in der Befehlskette über ihnen befindet. Um die Lage noch verzwickter zu machen, kochen auch die Israelis ihr eigenes Süppchen und die Zahl der involvierten Gruppierungen steigt immer mehr an. Selbst unter den Initiatoren einer Katastrophe, die ein Testlauf war, kriselt es und daraus gehen weitere Fraktionen hervor, die eigene Wege gehen wollen. Im Verlauf der Handlung steigert sich die Action um das Team von Harry Nichols und sortiert dabei auch die unterschiedlichen Parteien in Pro und Kontra. Und dann ist es vorbei mit ablenkenden Schnörkleln und es geht nahezu direkt auf das große Finale zu - und das nicht erst kurz vor Schluss. Es bleibt noch genug an Seitenzahl, um den Leser zu packen und durch diverse Actionszenarien zu hetzen. Der eine oder andere aufgebaute Verdächtige im Verräter-Paket ist für die Vielleser unter den Thrillerfreunden recht leicht zu identifizieren, bei anderen dauert es bis zur schriftstellerischen Aufklärung. Im Gegensatz zu dem letzt besprochenen Erik Storey ist Stephen England ein stilistisches Highlight, der ohne viel Aufhebens hier einen spannnden Kracher inszeniert hat, der ungefähr bei Will Jordan einzuordnen ist. Wer den Autor mag, dürfte hier auch keine Probleme haben, seinen Gefallen zu finden. Zudem sollte da eine Fortsetzung kommen, die am Ende des Buches angedeutet wird. Also, lieber Luzifer-Verlag, her damit. 7,5/10.                     

Keine Kommentare: