Samstag, 19. Januar 2019

Buchreview "Judas Goat" G. F. Gifune

Greg F. Gifune. Seit über zwanzig Jahren hat Lenny Cates nichts mehr von seiner alten College-Flamme Sheena gehört. Ihre Romanze war so stürmisch wie kurz gewesen, und so wundert es ihn ein wenig, als er von ihrem plötzlichen Ableben erfährt und feststellen muss, dass sie ausgerechnet ihm ihr gesamtes Anwesen vererbt hat. Neugierig darauf, die letzten Tage vor ihrem tragischen Tod aufzuarbeiten, taucht Lenny in Sheenas Leben ein, welches am Ende von Einsamkeit, Depressionen und Experimenten mit Schwarzer Magie gekennzeichnet war. Schnell muss Lenny feststellen, dass Sheenas Tod etwas Unersättliches und Dämonisches wachgerüttelt hat: eine Wesenheit, so alt wie die Menschheit selbst. Geduldig lauert sie in dieser kleinen Stadt, in der die Schrecken der Vergangenheit niemals vergessen sein werden, wo das Leid ewig währt und nichts so ist, wie es den Anschein hat.

Atmosphärischer Mystery-Horror um ein geerbtes Haus und zahlreiche seltsame Vorgänge, die den Erben in Paranoia versetzen. Das ist Grusel um einen Verlierer, der am Boden liegt und vielleicht eine neue Chance sieht, dem zu entkommen. Doch der Trip in die eigene und die Vergangenheit der Verstorbenen ist eher ein Rücklschritt, der Angst verbreitet. Eine einsame Seele, die vom Autor in gewohnt starker Manier skizziert wird. Die Spannung bezieht das Buch daraus, ob der Protagonist sich mit dem Mysteriösen, dem seltsam Bösen, das Sheena hinterlassen hat, auseinandersetzen muss, ob er in einen Kampf gerät, der ihn das Leben kosten oder ob er aus seinem tristen Dasein entkommen kann. Es ist schon eine deprimierende Geschichte, die der Autor da erzählt. Und da ich zuvor "Midnight Solitaire", einen reinen Slasher, gelesen habe, bekommt der auch den Vorzug.

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