Mittwoch, 27. März 2019

Buchreview "Der zehnte Heilige" D. Niko

Daphne Niko. "Der zehnte Heilige" erzählt von der gefährlichen Reise der Archäologin Sarah Weston aus der schroffen äthiopischen Wüste auf die Straßen von Paris, London und Texas. Sie riskiert alles auf ihrer Suche nach der Entzifferung einer längst vergessenen Prophezeiung, die den Planeten vor einer brutalen, drohenden Katastrophe retten kann. Doch ist die Wahrheit den Preis wert, den sie zahlen muss? Cambridge Archäologin Sarah Weston macht eine ungewöhnliche Entdeckung in den Bergen des alten äthiopischen Königreiches von Aksum: ein versiegeltes Grab mit Inschriften in einem obskuren Dialekt. Sie versucht die Inschrift zu entziffern und die Identität des Mannes zu ermitteln, der dort beigesetzt wurde, dabei entdecken sie und ihr Kollege, der amerikanische Anthropologe Daniel Madigan, ein tödliches Geheimnis.
Hinweise führen Sarah und Daniel nach Addis Abeba und die Klöster von Lalibela. In einer unterirdischen Bibliothek entschlüsseln sie Prophezeiungen über die letzten Stunden der Erde von einem Mann, den die koptischen Mystiker als "Zehnten Heiligen" verehren. Ein Brief aus dem 14. Jahrhundert beschreibt die katastrophalen Ereignisse, die zum Untergang der Welt führen sollen, und leiten Sarah nach Paris, wo sie ein weiteres Teil des alten Puzzles findet.
Mit ihren Entdeckungen kommt Sarah einer weltweiten Verschwörung auf die Schliche und riskiert ihr eigenes Leben auf der Suche nach der ganzen Wahrheit.


Die Coverillustration von Michael Schubert ist wie gewohnt exzellent und passt zum Roman - also eigentlich nichts wirklich Neues. Die Story selbst verführte schon einige Personen dazu, Daphne Niko mit Dan Brown gleichzusetzen. Ehrlich gesagt, nervt mich das mittlerweile genauso wie die ständige Erwähnung von Quentin Tarantino bei anderen Genres. Und wie bei QT und den mit ihm Verglichenen behaupte ich, dass die Autorin hier dem sogenannten und mediengemachten "Meister" das Wasser nur deshalb nicht reichen kann, weil der nach seinen letzten zwei oder drei Schlafmitteln zu weit unter ihr rangiert, um noch ernsthaft in Betracht gezogen zu werden. "Der zehnte Heilige" ist reine Unterhaltung mit wissenschaftlichen Aspekten, etwas Mystery und flott, versinkt nicht in Geschwafel, baut vernünftig Spannung auf und lässt die Vergangenheit auf die Gegenwart treffen, wobei über die gesamte Länge der Geschichte die Bedrohung im Hintergrund lauert, mit der sich die Heldin und ihr später in die Handlung integrierter Kompagnon befassen müssen. Flüssig formuliertes und gut skizzierter Lesespaß, wenn man mal von meiner Vorliebe für den reinen Actionkracher weggeht. Ein starker Autor mit ähnlicher Ausrichtung ist Andy McDermott, der für meinen Geschmack die schneller getaktete Action bevorzugt - wie ich auch. Zurück zu Daphne Niko: hier bleibt aber der Eindruck bestehen, dass ihre Thriller mit etwas Romantik während gefährlicher Abenteuer in wissenschaftlichem Umfeld wie gemacht dafür sind, dem Verleger oder Buchhändler als Bestseller aus den Händen gerissen zu werden. Ich meine, diese gehypten Dan Brown-Thriller, die sich schnell abgenutzt hatten, wollte ja auch jeder haben, obwohl die letzten Auftritte des eher mäßig bis deppert waren. Medial sowie mit diversen Tricksereien in die Bestsellerlisten gedrückt und dort gehalten. Diesen Hintergrund hat nunmal nicht jeder Autor oder jede Autorin. Schade, denn so kommen einige nicht zur wohlverdienten Anerkennung ihrer Arbeit (Das behaupte ich auch bei Michael Schubert. Wenn ich manchmal sehe, welch grottige Filmposter oder CD-Cover auf den Markt kommen, würde ich denen am Liebsten allen den Mann vorstellen, der wirklich einen Blickfang für sie erarbeiten könnte.). Genug schubertisiert. "Der zehnte Heilige" sollte für diejenigen, die sich im Genre und solch locker-leichter Kost wohlfühlen, einen Blick wert sein. Mittlerweile gibt es schon zwei weitere Bücher und ein viertes ist angekündigt. Sarah Weston kehrt also immer wieder zurück. 6,5/10. Weil ich eben doch mehr rasante Action lesen will.

2 Kommentare:

Brice hat gesagt…

Wurde einem beim großen Versandhändler mit dem A ja ständig empfohlen wenn man irgendwie schon aus der Ecke was gelesen hatte. Hatte die Autorin da nicht einen Wettbewerb gewonnen oder sowas? Irgendwann hatte ich dann opfermäßig auch gesagt, ach komm und fand das Buch ebenfalls ganz ordentlich.

Anonym hat gesagt…

Ob die was gewonnen hat? Keine Ahnung. Und die A Werbung hab ich nicht gebraucht, ich verlasse mich oft auf die Verlage, so ich deren Ausrichtung kenne. Luzifer gehört da mit zu. Ein oder zweimal hab ich natürlich dennoch etwas erhalten, das mir nicht gefiel, aber das gab es auch bei Festa schon und bei den Massenverlagen erst recht. Da erinnere ich nur an deren Covergestaltungen. Wurde ein Autor mit einer Reihe - so die ersten zwei Bücher - erfolgreich, werden die Cover der nächsten seiner Veröffentlichungen fast gleich. Wiedererkennungswert. Wenn dann aber irgendwelche Grütze zur Täuschung des geneigten Käufers auch in diese Richtung illustriert wird und es ist statt eines Krimis, Thrillers oder Actioners mehr Drama, dann KOTZ!!

Gruß
Harry