Samstag, 16. März 2019

Buchreview "Grimweave - Das Monster der grünen Hölle" T. Curran

Tim Curran. Tief im Dschungel von Indochina lauert etwas Uraltes. Etwas Böses. Ein riesiges, blutrünstiges Monster. Perfekt auf die extrem heiße und feuchte Umgebung des urzeitlichen Dschungels angepasst, schlägt es immer wieder unverhofft zu. Seine Opfer: Menschen.
Michael Spiels, ein Marine-Scharfschütze, ist der einzige Überlebende eines früheren Aufeinandertreffens mit dieser Kreatur. Nun ist er ihr erneut auf den Fersen. Wider besseren Wissens hat er sich einer Marine-Force-Recon-Einheit angeschlossen, um das Monster zu jagen und zur Strecke zu bringen. Doch es dauert nicht lange, bis die Jäger zu Gejagten werden.


 Tim Curran hat Soldaten schon einmal in einem anderen Roman durch die Grüne Hölle geschickt. Damals ließ er den "Headhunter" ganze Arbeit machen. Und konnte damit bestens unterhalten. Selbiges geschieht hier. Die Gefahr in der düsteren Atmosphäre des Dschungels in Indochina kann man fast spüren und hinzu kommen natürlich die geisterhaften Soldaten des Vietcong, die sich durch ihren natürlichen Lebensraum oder ein verzweigtes Tunnelsystem bewegen, um den amerikanischen Feind zu töten oder zumindest zu vertreiben, auf dass er nie wieder in ihre Heimat komme. Als Scharfschütze kennt sich Spiers mit Tarnen und Täuschen aus, fast reglos zu warten, gut gedeckt und immer zum Schuss bereit. Doch was sich dort draußen noch bewegt, ängstigt den Soldaten bis ins Mark. Besonders als sein Partner bei dem ersten Einsatz von einem unbekannten und blutdürstigen Wesen geholt wird. Heimlich aus dem Dunkel, sodass Spiers nicht einmal benennen könnte, was es war. Was folgt, ist eine Tortur, eine Feststellung, die er gerne vermieden hätte. Hatte er bei der Gefangennahme durch den VC schon mit dem Leben abgeschlossen, doch als er erkennt, was die mit ihm vorhaben, zweifelt er schier an seinem Verstand. Aber er wird befreit und seine seltsame Geschichte angezweifelt, bis ein höherer Offizier sich seiner annimmt und einen Aufklärungstrupp loschickt, um Bestätigung für die Aussagen zu erhalten. Und wie schon bei seiner vorher hierzulande erschienenen Romanen gelingt es Tim Curran, den Leser in seinen Bann zu ziehen, das Szenario in Kopfkino zu zu verwandeln, aufdass der Leser mit den Protagonisten durch den Dschungel wandelt. Mit ausufernden Dialogen oder Beschreibungen hält sich der Autor dennoch nicht auf. Wozu auch, bei der Jagd auf ein Monster braucht man Stille, sonst wird man selbst zum Opfer. Und wie dies vor sich geht, lässt Tim Curran den Leser schon sehr bald wissen - und die Marines lernen die wahre Gestalt des Grauens kennen. Ebnso der Leser, der bis dahin auch nur wusste, dass etwas da draußen ist. Etwas, das Menschen tötet, Kameraden abschlachtet. Und sie müssen erkennen, dass auch sie als Spezialisten für derartige Aufträge einen mehr als ebenbürtigen Gegner in diesen feuchten-heißen klimatischen Bedingungen und in ihrer Killzone aufgeschreckt haben. Bis zum Schluss muss der Leser warten, was die Soldaten dezimiert und ob überhaupt jemand dieses Jäger und Gejagter Szenario überlebt. 200 spannende Seiten mit einem Setting, das mir immer wieder zusagt wie dereinst im Film "Predator" und einigen Vietnamschinken. Bei 9/10 als Wertung bleibt nur die Hoffnung auf mehr derartigem Stoff und bei Militärhorror vom Verlag mal ein Auge auf Jeremy Robinson zu riskieren. Der kann nämlich auch begeistern.

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