Mittwoch, 24. April 2019

Buchreview "Hostage Zero - Menschenhändler" J. Gilstrap

John Gilstrap. Jonathan Grave ist ein Mann fürs Grobe, doch bei seinem jüngsten Einsatz stößt selbst der erfahrene Krisenlöser ans Limit: Ein Unschuldiger wurde erschossen, zwei Kinder sind spurlos verschwunden. Bei den Ermittlungen stolpert er mit seinem Team über eine widerliche Verschwörung, die bis in die höchsten Regierungskreise führt. Grave gerät in die Welt von Menschenhändlern und Drogenbaronen, die vor nichts haltmachen, um ihre Macht zu schützen. Nicht mal vor einem Massenmord!

Hat mich John Gilstrap in seinem Erstling noch etwas an der Nase herumgeführt und etwas Skepsis ob der Tauglichkeit als Buch für die Actionreihe vom Festa-Verlag auf den ersten Seiten ausgelöst, war ich ja für den zweiten Streich nun darauf vorbereitet, dass nicht alles so kommen wird, wie es der Beginn vermuten lässt. So wird auch nicht gleich klar, was die Entführung von Jungs aus dem Ressurection House des Protagonisten zu bedeuten hat. Erst nach und nach erschließen sich Grave und Boxers die Hintergründe der Tat und wie schon in "Keine Gnade" führen die Spuren in Zentralen der Macht, mit denen niemand zuvor rechnen konnte. Auch diverse Vorkommnisse um die Schule herum und in der Stadt bringen einen Schwung Ärger. Dies sind Probleme, die sich nur mit gutem Willen lösen lassen, während die Suche nach den Jungs bald zu heftigem Krawall ausartet. Dann ist Action angesagt, das Tempo steigert sich, Gilstrap ist auf Page Turner-Kurs. Ein Ex-Soldat, der sich ob seiner Vergangenheit im Einsatz und eines ungerechtfertigten Vorwurfs ein Pädophiler zu sein, aus der Welt der Menschen tief in den Wald zurückgezogen hat, findet einen der Buben und hilft ihm zu entkommen. Und Grave nimmt den Mann dann an der Seite von ihm und Boxers mit in den neuen Krieg. Drogendealer in Kolumbien, Menschenhändler und Politiker sind eine einzige Gemengelage und niemandem ist zu trauen. Und je näher sie ihrem Ziel kommen, je mehr Gegner sie ausschalten, umso klarer wird zumindest Grave und dem Ex-Soldaten, dass sie hier mehr tun müssen. Die Story ist vernünftig aufgebaut, hat kaum Längen oder Durststrecken, punktet mit fulminanter Action, aber auch Menschlichkeit, besonders zum Ende hin. Hin und wieder rauer Tonfall, bestenfalls knurriger Humor und schießwütige Feinde, die es zu eliminieren gilt. Rund 530 Seiten Hochgeschwindigkeitsunterhaltung mit emotionalen Einschüben und dem Leserwunsch nach mehr Stoff von John Gilstrap hier in Deutschland vom Festa-Verlag.

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