Freitag, 3. Mai 2019

Buchreview "Cold blood" A. Shaw

Alex Shaw. SAS-Soldat Aiden Snow lebt mittlerweile in der Ukraine und versucht, seinem alten Leben zu entfliehen. Doch dann tritt ein alter Feind auf den Plan, Taurus Pashinski alias Der Bulle. Dieser soll Waffen und Drogen in die Ukraine schmuggeln, jagt aber gleichzeitig die Männer, die für den Tod seiner Brüder verantwortlich sein sollen. Es beginnt eine Menschenjagd, die auch Snow und seine freunde immer tiefer in einen Strudel aus Geheimdienstafären, Geschäftemachern und blutdürstigen Ex-Militärs ziehen.

"Cold Blood" spielt chronologisch VOR "Cold East" und "Cold Black" und ist in Polen und der Ukraine angesiedelt, lässt aber auch einige Szenen in Moldawien, Österreich und natürlich dem Vereinigten Königreich, der Heimat des Protagonisten Aidan Snow, ihren spannenden Weg nehmen. Alex Shaw lässt sich nach dem ersten Knalleffekt Zeit, die unterschiedlichen Figuren und Charaktere einzuführen, internationale Verwicklungen und Geschäftbeziehungen aufzubauen, kriminelle Energien weiterzuentwickeln. Durch die verzwickten Planspiele und die undurchsichtigen Persönlichkeiten diverser Politprofis und Geheimdienstler, die den der Hochfinanz hörigen Businessmen in sachen Lug und Trug sowie Gier in nichts nachstehen, ist der Leser mit seiner Aufmerksamkeit gefordert, wozu auch die nicht gerade geringe Zahl an handelnden Personen auf unterschiedlichen Ebenen in verschiedenen Regionen Europas ihren Teil beitragen. Stellenweise dialoglastig mit vielen Ortswechseln versehen, entfaltet sich bald die Geschichte einer Mission, die es in sich hat. Verrat, Täuschung, Vertuschung, Lug und Trug vermischen sich mit Gewaltausbrüchen und einigen wirklich menschlich-rührenden Szenen, wobei letztere nur selten in den Fokus des Lesers gerückt werden. Die verzwickte Story ist nicht der Actionkracher vor dem Herrn, sondern viel mehr ein Spionagewerk der alten Schule, das ohne vordergründige Brutalität und überbordende Shoot-outs zurecht kommt und dabei ziemlich spannend unterhält. Dass hierbei die Vorgeschichte des Protagonisten erzählt wird, tut der Spannung dennoch kaum Abbruch. Für Freunde von Nervenkitzel im Umfeld politischer Winkelzüge und Spionageaktivitäten wie dereinst im Kalten Krieg und den entsprechenden Lektüre dazu, der ist hier absolut richtig. Wer auf die pure Action setzt, schaut sich besser mal im Gesamtprogramm des Luzifer-Verlages um, denn die bieten ein buntes und abwechslungsreiches Potpourri an Büchern, wo man sicher auch etwas für den bevorzugten Geschmack findet. 7/10.

Keine Kommentare: