Donnerstag, 2. Mai 2019

Buchreview "Djatlov Pass - Die Rückkehr zum Berg des Todes" J. H. Moncrieff

J. H. Moncrieff. 1959 brachen neun russische Studenten zu einer Ski-Expedition in den Ural auf. Wochen später fand man ihre Leichen, auf grausamste Art verstümmelt. Ihr bizarrer und bis heute ungeklärt gebliebener Tod gilt als eines der größten Mysterien unserer Zeit. Beinahe siebzig Jahre später dringt Nat McPherson, die Moderatorin eines beliebten Podcasts, das Rätsel um den Zwischenfall am Djatlov Pass endlich lösen. Doch bereits in der ersten Nacht werden zwei Fährtenleser ihrer Gruppe bestialisch abgeschlachtet. Gibrt es einen Mörder in ihrer Mitte? Oder ist doch etwas Unheimlicheres am berüchtigten "Berg des Todes" am Werke?

Die Geschichte um die Vorkommnisse am Djatlov Pass birgt genug Potenzial für mehr Filme und Bücher als bisher erschienen sind. Der Film des Regisseurs Renny Harlin, der hierzulande als "Devils Pass" erschien, hat mir trotz der Anleihen aus dem Found Footage Genre recht gut gefallen. Und zwar aus dem Grund, den ich auch hier aufführen kann: die Atmosphäre, die sich in dem kältestarrenden Schneetreiben bald auftut. Nachdem die Figuren mehr oder weniger kurz vorgestellt wurden, die Sympathieträger, die vermeintlichen Schurken und die Mitläufer ihren Platz zugewiesen bekamen, kleinere Reibereien im Keim erstickt wurden - oder es zumindest so erschien -, geht die Expedition ins Ungewisse los. Es erwartet den Leser ein Roman, der nach und nach auf sein Ziel zusteuert, eine Horrormär, die das Unwahrscheinliche wahr werden lässt, die einen blutigen Überlebenskampf in eisigen Höhen schnell und mit spannendem Gruselmaterial zu einem feinen Zeitvertreib werden lassen. Die Mystery-Story um eine wahre Begebenheit, die bis dato nicht aufgeklärt werden konnte, hat halt irgendwie ihren Reiz und den kann auch nicht verhindern, dass man recht früh erahnt, worauf die Autorin dann setzt. An Stelle des großen Geheimnisses wird dann ein fast handelsüblicher, aber gelungener Slasher gesetzt, der dann zwar die Angreifer auch "ins Bild setzt", aber eine richtige Erklärung, was die nun letztendlich darstellen, erhält man nicht. Das Rätsel bleibt weiter bestehen. Pendelnd zwischen einigen Reibereien und emotionalen Ausbrüchen, Neid und Hass sowie blutigen Attacken durch die Feinde, lotst das Buch den Leser mit Zug zum Finale. Unterhaltsam, keine Sekunde langweilig, wenn auch kein Innovationspreis dafür vergeben werden dürfte - es hat doch Spaß gemacht. Für einige lockere Lesestunden kein Fehleinkauf so man mit dem Genre etwas anfangen kann. 6,5/10.

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