Donnerstag, 18. Juli 2019

Buchreview "Die Mine" T. Curran

Tim Curran. Als eine Gruppe von Polizisten einen Notruf von einer Minengesellschaft bekommt, finden sie diese seltsamerweise völlig verlassen vor. Die Autos der Mitarbeiter stehen noch auf den Parkplätzen, selbst der Kaffee in den Tassen ist noch warm, doch von den Arbeitern fehlt jede Spur. Schnell stellt sich heraus, dass sie in der Falle sitzen, in einem Albtraum von beinahe lovecraftschen Ausmaßen - denn begraben unter Tonnen von Stein und Erde lauerte seit Millionen von Jahren etwas darauf, aus seinem Kerker befreit zu werden. Nun ist es wach. Und es ist hungrig.

"Die Mine" beginnt mysteriös, die Gesetzeshüter der Kleinstadt, die von der Mine lebt, können sich keinen Reim auf das Geschehene machen. Die Atmosphäre passt. Fahles Licht, leere Räume, kein Mensch zu sehen. Doch ihre Wagen sind noch da, manches erscheint sehr unwirklich. Einfach beim Essen aufgestanden und weggegangen? Oder mitten in irgendeiner Beschäftigung aufgehört und verschwunden? Wohin? Warum? Die Ungewissheit nagt an den Figuren. Daraus entsteht auch die Spannung. Für den Leser aber erst später, denn dass da etwas lauert, das aus der Mine heraus handelt, hat man schon vom Klappentext erfahren. Schade. Doch es bleibt noch etwas übrig für einige Psychospielchen und der Gang in die Mine selbst. Da kommt Tim Curran dann ordentlich zur Sache,  mit seinem Schreibstil, der niveaureicher als der vieler Kollegen, und er lässt nach gruseligen Schauern für den Leser und Momenten des Entsetzens auch ordentlich Splatter in die Story einfließen. Eine starke und überzeugende Story in dem feinen Doppelband aus dem Luzifer-Verlag. Story zwei - "Mutter" - dann demnächst. 7,5/10

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