Freitag, 19. Juli 2019

Buchreview "Mutter"

Tim Curran. Holly ist nicht mehr sie selbst. Früher einmal war sie eine schöne junge Frau gewesen – gesund, kräftig und voller Liebe zu ihrem Mann Richard. Als sie schwanger wurde, war er wie berauscht gewesen. Endlich würden sie ein gemeinsames Kind bekommen, um ihr Glück perfekt zu machen. Doch dann beginnt sich Holly zu verändern. Sie fängt an, seltsame alte Bücher zu lesen und sich viel mit der mysteriösen Hebamme Mrs. Crouch abzugeben. Mit jedem Tag verschwindet mehr von der Frau, die Richard geheiratet hat, und verwandelt sich schrittweise in etwas Böses, Monströses. Das Kind, welches sie in sich trägt, ist nicht von ihm. Tatsächlich ist es nicht einmal menschlich. Es ist ein unaussprechliches, höllisches Grauen, und Holly wird es zur Welt bringen.

Eigentlich beginnt alles recht harmlos. Holly ist schwanger und sie zickt ein bisschen rum. Doch das wird mit der Zeit immer schlimmer. Richard spürt, dass sie sich verändert, in etwas, das er nicht wirklich beschreiben kann. Zudem kann sie sich auch wieder als das nette Mädchen geben, das sie einmal war. Besonders dann, wenn Zeugen anwesend sind. Das sind so die Momenten, wo mir als Leser der Gedanke aufblühte, dass Richard selbst derjenige ist, der da vielleicht durchdreht. Vielleicht daher, dass er mit der Situation nicht zurechtkommt, plötzlich Vater zu werden, nun für eine weitere Person die Verantwortung zu tragen. Und während Richard immer tiefer in seinen Vorstellungen von Holly versinkt, beginnt Tim Curran das Essen aufzutragen. Es wird eklig und richtig schmutzig, widerwärtig und das im Detail beschrieben. Der Horrorfan bekommt einen der ekligsten Romane von Tim Curran, die der vermutlich je verfasst hat, geboten. Düstere Bilder steigen im Leser auf, alte Bauernhäuser, Hexen und ein Böses will sich seinen Weg bahnen. Eine richtig fette Sauerei und blutig-schleimig gewürztes Futter für die Freunde derberer Horrorkost. Nicht unbedingt direkt nach dem Essen angehen, das könnte Folgen haben. 8,5/10.

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