Ein Jungbanker bekommt einen Schuss vor den Bug. Um ihm wieder etwas Demut beizubringen, wird er von seiner Chefin nach Upstate New York versetzt. In das Kaff, aus dem er kommt. Hurra, da kann er gleich die verkrachte Familie wieder besuchen. Und sich den Leute verweigern. Und seinen Bruder - PTSD - verärgern und überall anzuecken. Ja, er hat es gut getroffen. Die Kleinstadtbank, in der er jetzt vor sich hin werkeln darf, setzt ihn mit einer Menge Papier (papierfreies Büro ist da nicht angesagt) in eine Kammer, die aussieht wie ein Raum, den noch nicht einmal die Putzkolonne für ihre Gerätschaften wollte. Und dann entdeckt er die einheimische Methode der Geldwäsche.
Was bekommt der geneigte Filmfan nun für sein Geld geboten? Eigentlich ein belangloses Filmchen, bei dem man sich fragt, ob Kurt Russell das Geld so unbedingt gebraucht hat oder ob sie ihm nach Vertragsunterschrift einen anderen Film untergejubelt haben. Oder die Urfassung des Drehbuches war eine andere als das, was man danach mit gleich drei Autoren fabriziert hat. Und der Trailer war dann auch schon eine Art Frechheit, der mit Actionszenen und Spannungselementen lockte, die so nicht im Film vorhanden waren und der zudem schon den gesamten Film vorweggenommen hat. Actionfans können sich den Film gerne sparen, denn für die ist erst gegen Ende des 105-Minüters ein bisschen was geboten. Der Rest ist Schreiben nach Zahlen, das Drehbuch ist so originell wie die täglichen BILD-Schlagzeilen und beinhaltet böse Russen, Geldwäsche, Bitcoins, schwuler und schwarzer Ladeninhaber, Bruder mit PTSD, Papa mit Groll gegen den Sohn, der einfach in die Stadt ging, um incht auf der Farm zu versauern und nie wieder von sich hören ließ, Geldnöte, ein paar Morde im Off, ne mäßige Entführung und ein enttäuschendes Finale mit dem erwähnten kleinen Actionsprenkel. Alles vorhersehbar, alles belanglos und teilweise auch ziemlich ermüdend, wenn sie ihre Ermittlungen anstellen und wer vom Bankengeschäft und den Bitcoins speziell nicht viel Ahnung hat, könnte noch schneller unter Ermüdungserscheinungen leiden als Zuschauer, die mit der Materie schon mal in Berührung gekommen sind. Wer ihn irgendwo im Stream mal für lau findet, sollte sich auf die letzte Viertelstunde (inklusive Abspann) konzentrieren, weil der Rest langsam und gemächlich sowie sehr überschaubar darauf zubewegt. 4/10.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen