Mittwoch, 18. September 2019

Buchreview "Scorpion 3- Verrat" A. Kaplan

Andrew Kaplan. Scorpion, Ex-Agent und jetzt freischaffender Vollstrecker, jagt einen Feind ohne Gesicht. Eine schwerbewaffnete Spezialeinheit überfällt die amerikanische Botschaft in der Schweiz und entwendet hochbrisante Geheimdaten. Die CIA wendet sich an die tödlichste Waffe, die einst für sie arbeitete: Scorpion. Doch Scorpion weigert sich, für den Geheimdienst zu arbeiten - bis er erfährt, dass die geklauten Daten seine wahre Identität enthüllen können: "Der Gärtner", einer der weltweit gefährlichsten Terroristen, will seinen Kopf.

Ende der Trilogie. Und hier laufen einige Fäden zusammen, die schon in den Vorgängern sanft gesponnen wurden. Das hilft Buch und der Reihe insgesamt weiter und lässt mich als Leser wenigstens von einem vernichtenden Urteil absehen. Bisher hat der Autor seinen Protagonisten durch die Welt und die Sprachen gehetzt als würden Gretas weissagerischen Prophezeiungen schon morgen eintreten. Also schnell noch ein paar Bäume zu Büchern verarbeitet. Ein Problem ist, dass man mit dem freischaffenden Agenten/Hitman wenig anfangen kann. Selbst als infamer Schurke könnte er nicht funktionieren. Er ist irgendwie wie früher in den großen Firmen die Menschen aus der Registratur, die die Akten in die Büros gebracht haben. Die wurden auch kaum wahrgenommen oder beachtet. So folgt man dem Mann hier durch seine Abenteuer, lässt ihn seine Aufgaben erledigen, nimmt seine fiktiven Probleme zur Kenntnis und stellt fest, dass einen als Leser kaum juckt, was mit ihm wird. Natürlich ist er eine Art Supermann mit Heilkräften jenseits jeglicher medizinischer Erklärung, seine Feinde sind zwar nicht strohdumm, aber hinken seiner Intelligenz dann doch weit hinterher. Nicht neu, viele Actionhelden sind so ausgestattet, ABER mit denen kann man mitfiebern. Gut ist, dass hier im Abschlussband dann ein Gegner wartet, der mit List, Tücke und Täuschung zu arbeiten vermag und mit dem und dessen Zeichnung als Charakter gelingt Andrew Kaplan gegen Ende dann noch eine Verbesserung fürs Gesamtgefüge. Kann man sich mit einer braven 5/10 ruhig mal gönnen, aber für die Trilogie keine zu hohen Ansprüche stellen und Action kommt zumeist vom Festa-Verlag oder vom Luzifer-Verlag besser. Hier bei Heyne erhält man für sein Geld eine reine Zeitvertreibslektüre, die man ohne Reue mittendrin weglegt und sich einer anderen Sache widmet. Urlaub, Mittagspause, Couch - wo es nicht stört, wenn sich jemand mit einem "besseren Angebot" dazwischendrängt.

Keine Kommentare: