Alex Irvine für die Clancy-Erben. Einige Monate nach dem Ausbruch einer verheerenden globalen Pandemie,
die am Black Friday in New York ihren Anfang nahm, gibt es die ersten
Hinweise auf Besserung. Der Frühling hält Einzug und mit ihm die
Hoffnung auf ein besseres Leben. Die zivile Bevölkerung organisiert sich
in Siedlungen und wagt den Neuanfang. In den Trümmern einer
demolierten Infrastruktur und einer zerfallenden Gesellschaft ist die
„Division“ das Einzige, was den Bürgern noch Sicherheit gibt und sie vor
Marodeuren, Plünderern und Unterdrückern schützt. Sie sind eine
Eliteeinheit autonomer Schläferagenten, die erst dann zum Einsatz kommt,
wenn alles andere versagt. Aurelio Diaz ist einer diesen Agenten
und ein Mann von Ehre. Er ist auf der Jagd nach einem abtrünnigen
Division-Mitglied, das den Tod mehrerer Unschuldiger auf dem Gewissen
hat. Während er der Spur folgt, trifft er auf die aufgeweckte New
Yorkerin April Kelleher, die sich in den krisengeschüttelten Mittleren
Westen der USA vorgewagt hat, um herauszufinden, warum ihr Mann ermordet
wurde und ob es ein Gegenmittel für die tödliche Krankheit gibt. Gemeinsam
decken Agent Diaz und April eine katastrophale Bedrohung für die
Zukunft des Landes auf. Sie müssen eingreifen um eine erneute Pandemie
und den entgültigen Untergang der Zivilisation zu verhindern.
Für denjenigen, der mit den Spielen aus dem weiten Clancy-Universum nichts anfangen kann oder einfach nicht wollte, ist das Buch eher eine (durch Kauf selbstverschuldete) Tortur. Man kommt sich vor, als hätte man sich überreden lassen, aus einer "24"-Staffel mittendrin eine Folge mit anzuschauen, ohne je mit der Serie in Berührung gekommen zu sein. Keine Ahnung, um as es wirklich geht, nurein paar kleine Häppchen, die etwas vermuten lassen. Figuren, die einem nichts sagen und deren Beziehungen zu anderen Leuten oder zu ihrem früheren Leben, das stattgefunden haben muss, wie man erkennen kann, völlig im Dunkeln bleiben. Kein Status, keine sonstige Information. Mitten ins geschehen geworfen und sieh halt zu, wie du zurechtkommst. Da gab es schon etliche bessere Werke wie z. B. "Homefront" von John Milius und Raymond Benson, der hier in Deutschland derzeit mit der "Black Stiletto"-Reihe Furore macht.
Es ist ja nicht so, dass es jetzt in "Morgengrauen" an Action oder Überlebenskampf mangelt. Der Feind ist überall, in den Kellern der Städte wartet ebenso Ungemach wie in den Wäldern oder in vermeintlich gesicherten Unterkünften. Der Handlungsstrang mit der Meute von Kindern hat nicht wenig Substanz, gilt eher als ein Füllsel, das einen kleinen Hoffnungsschimmer für die Zukunft darstellen soll, wenn sie mit den Erwachsenen arbeiten und gehorchen. Alles weitere ist zwar ganz gut geschrieben, orientiert sich aber am Stil für schnellen Konsum eines Häppchens für die Spiele-Fans. Tom Clancy ist von dem Buch noch weiter entfernt als man schreiben mag. Nur noch der Name auf dem Buchdeckel erinnert an ihn. 4/10. An mich ging die Story rein gar nicht.
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