Buchreview "White knuckle" E. Red
Eric Red. Auf den Highways tötet ein Serienkiller seit Jahrzehnten unbehelligt
seine weiblichen Opfer und hinterlässt dabei eine Spur aus Blut und
Tränen. Bekannt unter dem CB-Rufnamen "WHITE KNUCKLE", hat der mit
perverser Lust mordende Trucker hunderte Frauen auf grausame Weise
umgebracht und ihre Leichen im ganzen Land verscharrt. Doch nun ist
die junge FBI-Agentin Sharon Ormsby auf seinen Fersen, um ihn
aufzuhalten. Undercover, an der Seite eines erfahrenen Truckers, macht
sie Jagd auf den Killer in seinem achtzehnrädrigen Ungetüm.
Das bedeutet vor allem eins: Ein knallharter Showdown auf dem Highway!
Der
Autor Eric Red dürfte/sollte etlichen Filmfans noch ein Begriff sein.
Seine Drehbucharbeiten umfassen etliche Klassiker des Actiongenres. Wer
kennt nicht "Hitcher, der Highwaykiller"? Nun hat der kleine, aber
äußerst feine Verlag Savage Types mit Sitz in Berlin den Ignoranten aus
den Verlagen für Massenverdummung ein Schnippchen geschlagen und diesen
unglaublichen Reißer nach Deutschland geholt. Dieser tempolastige
Thriller beginnt erst noch etwas im lauen Fahrtwind bekannter Stoffe aus
dem Land, das gerne dem Egoismus frönt und derzeit Seuchen oder Viren
ihre Arbeit, die Welt zu vernichten, machen lassen will. Widerständler,
die ein Serum entwickeln, werden aufgekauft, - so sie sich lassen.
Glücklicherweise braucht man für Serienkiller kein Serum, nur einige
Stückchen heißes Blei und ne Menge Mut. Diese hat die FBI-Agentin Sharon
Ormsby zu bieten, als sie auf den unbekannten Mörder angesetzt wird,
der sich im Laufe der Ermittlungen bald gar als Massenmörder erweist
(soviel sei mal verraten). Schnell kommt sie darauf, dass ein Trucker
der Täter sein muss. Eine Fährte, der sie folgt, ist falsch. Der Kerl
ist weiter unterwegs und wütet immer schlimmer. Er ist ein brutaler,
blutrünstiger Sadist, der seine Opfer quält und ausnimm tund
Schlimmeres, was man zum Ende dann auch bildlich beschrieben bekommt.
Überhaupt kann die Sprache, der Stil des Autors das Kopfkino des Lesers
in Gang setzen und schon bald düst er wie in Convoy über die
Überlandstrecken der Bundesstaaten und erinnert sich bei jeden PKW oder
ner Familienkutsche an einen fies grinsenden Rutger Hauer, der darin
schon seine Opfer im Visier hat. Erhöht die Lesefreude noch einmal
extra. Sehr gut ist auch, dass diese für die Protagonisten emotionale
Tortur explizit und dicht am Leben geschildert wird und nur Platz für
einige wenige kleine Scherze lässt. Und weil so eine übliche
Serienkillerjagd alleine nicht mehr so richtig funktioniert, hat Eric
Red sich in einigen Nebensträngen, manche durchaus wichtig, dazu
entschieden, sie anders als im Riesenregalmainstream für Kunden, die eh
nicht wissen, was sie wollen, sondern nur wollen, was sie kennen - den
Mist durch die Werbedauerberieselung -, heimlich still und leise anders
als erwartet abzuschließen. Kleine WOW-Effekte und sein Finale der
gesamten Geschichte setzt noch einmal Einen drauf. Ultraextremer
(zumindest für den freien Markt mit seinen Zensurbestimmungen, die den
erwachsenen Menschen in einer Art Fortgeschrittener Selbstkastration
(FSK) vorschreiben, was sie zu lesen oder anzuschauen haben), harter,
blutiger und teils abgefahrener sowie spannender, nervenzehrender White
Knuckle Ride von einer Story, bei dem man das Buch derart fest vor
suspense umfasst, dass man seine eigenen Knöchel dabei beobachten kann
wie sie nach und nach ihre natürliche Hautfärbung ganz in weiß ändern.
Ob vor unsagbarem Schrecken? Quien sabe? So MUSS Thrillerunterhaltung
sein. Danke, Savage Types-Verlag.
3 Kommentare:
Was hab ich diese Buchreviews in der Area
vermisst!!!
Und Dich natürlich auch,wenn auch unter
neuem Pseudonym:)))
Gruß
Sean Archer
Nachdem ich das andere ja gelöscht hatte musste ein neues her. Was meine Tätigkeit hier betrifft, wird es aber eine abgespeckte Form sein, nur ein paar Trailer und vielleicht höchstens zwei Buchreviews die Woche (von denen hab ich jetzt genug angesammelt, um sie zu besprechen).
Gruß
Elfkb
Cool das es weiter geht. Auf das Buch freu ich mich, dass ich ja Dank Elfkb irgendwann mal mein eigen nennen darf. Zur Zeit lese ich Lee`s Muschelknacker.
Gruss
zult
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