Bei „OM: The Battle Within“ zeigt sich ganz viel, was aktuell im indischen Kino schiefläuft und nur teilweise funktioniert. Doch wo fängt man hier an? Das Drehbuch ist sicherlich eine große Baustelle, welche die Figuren einfach nur schablonenhaft skizziert und seine eigentlich einfache Geschichte unnötig verkompliziert und natürlich in die Länge zieht. Dabei fallen auch einige Überraschungen auf, die einfach nicht funktionieren und teilweise abstrus bescheuert sind. Auch sind einige Figuren nur da, ohne den Film zu nutzen. Dazu versammeln sich dann auch noch einige wirklich schreckliche Effekte, die vor allem zu Beginn und im Finale negativ auffallen. Die Greenscreeneffekte auf dem Kriegsschiff zu Beginn sind ebenso miserabel wie das Schiff selbst animiert ist. Allein die Maße des Schiffes passt vorne und hinten nicht und beim Showdown häufen sich dann etliche billige CGi Bluteffekte und manch andere Dinge. Das kann das indische Kino viel besser.
Aber kommen wir doch zur Action, die zwar gut über den Film verteilt ist, aber nur so vor Größenwahn trotzt. Dazu kommt dann noch das sich fast jede Actionszene einfach durch den schwachen Schnitt und den völlig übertriebenen Einsatz von Zeitlupen selbst aushebelt. Dabei macht Aditya Roy Kapoor in seiner ersten richtigen Actionrolle durchaus eine gute Figur – auch vom Körper her. Doch alles ist so überzeichnet und übertrieben das man dann nur noch mit den Augen rollt. Zum Anfang denkt man sogar noch, dass er eine Art genetischer Supersoldat ist, doch nein, alles was er veranstaltet ist einfach er – weil er halt der Held ist. Da fliegt er förmlich aus dem Wasser wie ein Superheld oder vollbringt wahre Wunder mit seiner Muskelkraft, wenn er allein einen Hubschrauber an einer Eisenkette hält und zum Absturz bringt. Das darf auch gerne mal so sein, wird hier aber technisch oftmals einfach versemmelt. Fast jeder Hieb oder Tritt wird gestoppt oder in Zeitlupe wiedergeben – natürlich unterstützt von nervender pompöser Musik, welche fast jede Szene, ob normale Handlung oder Actionszene - als so dramatisch entscheidend hinstellt, dass man sich irgendwann nur noch wundert, was die Leute in der Post-Produktion geraucht haben. Klar gibt es auch Augenblicke, wo die Action Laune macht, weil viel explodiert oder Kapoor mal zeigen kann was er im Nahkampf so drauf hat, aber das ist leider viel zu selten der Fall. Und gerade im Showdown fällt auch auf, dass der Regisseur – sonst eigentlich eher als Kameramann tätig – überhaupt kein Gespür für Action und Timing hat, denn etliches wirkt einfach nur gestellt und dadurch sogar billig.
Der Rest ist dann wie gesagt nicht der Rede wert: zwischen den Actionszenen wird es auch gerne mal langweilig, es wird viel geredet, ohne dass etwas gesagt wird und über einige Ideen schüttelt man nur den Kopf. Erstaunlicherweise gibt es nur eine Musik-/Tanzszene, welche sogar relativ harmonisch in einem Club spielt und fast in die Handlung passt, weil die Akteure nach einer erfolgreichen Mission feiern gehen.
Der Film war ein Megaflop und ich habe auch kaum eine Kritik gefunden, welche den Film gut findet. Das ist verständlich, weil hier weder Geschichte noch Action zusammenpassen. Und beides getrennt funktioniert auch nicht wirklich. Ich habe es aber nicht bereut den Film gesehen zu haben, denn dafür ist etliches einfach zu doof gewesen und teilweise kann man über die maßlos übertriebene Action nur verblüfft sein – aber im Gegensatz zu vielen anderen Produktion funktioniert das hier leider null. Da hilft auch ein Star wie Jackie Shroff in einer kleinen, ebenso bescheiden geschriebenen Rolle, nichts mehr. Der Film ist tatsächlich ein Desaster und sollte als Lehrfilm dienen, wie man es nicht machen sollte, aber auch hier nach folgten noch einige Flops die in eine ähnliche Richtung gingen. Warum sollte Indien auch anders ticken als Hollywood. 3/10
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