Montag, 9. Juli 2012

Buchreview "Rattennest"

Hab ich mich doch aufgerafft, wenigstens eine kürzere Version zu  bringen. Also denn:

Sean Black. Eigentlich sollte der Auftrag des Bodyguards Ryan Lock reine Routine werden. Er muss einen Mann namens Frank "Reaper" Hays eine Woche lang beschützen. Aber Reaper ist Häftling in einem Hochsicherheitsgefängnis und gehört zudem der gefürchtesten Gefängnisgang Amerikas an, gegen die er in einer Woche aussagen soll. Um ihn bis dahin zu beschützen, lässt sich Lock in das Gefängnis einschleusen. Doch der hochintelligente Reaper spielt ein tödliches Spiel. Und Lock erkennt schnell, dass nicht nur Reaper diese Woche überleben muss - sondern auch er selbst.

Lock wird von der Staatsanwältin Jalicia Jones angeheuert, den Führer der Aryan Brotherhood zu beschützen, der gegen seine Kumpane aussagen will, die einen Undercover-Mann und dessen Familie hingerichtet haben. Nicht dass dem was an dem FBI-Mann gelegen wäre, aber sein Ehrenkodex verbietet die Tötung von unbeteiligten Frauen und Kindern - behauptet Reaper zumindest. Also lässt sich Lock mit seinem Kumpel Ty als Back-Up ins Gefängnis einschleusen, um Hays vor seiner Gang und auch anderen Kontrahenten zu schützen. Lange geht das nicht gut und schon bald wird eine Revolte angezettelt, in deren Verlauf Ty verletzt wird, aber Lock und der Reaper es schaffen, die Zeit bis zur Überführung ins Gerichtsgebäude und zur Aussage zu überleben. Doch dort erwartet sie eine gewaltige Überraschung. Eine extrem rücksichtslose, aber umso besser ausgerüstete Drei-Mann-Truppe überfällt das Flugzeug, mit dem sie transportiert werden schon bei der Landung und tötet jeden Mann außer Lock und Hays. Im Gerichtsgebäude wähnt man sich in Sicherheit. Fehleinschätzung. Mit Hubschrauber, MGs und RPGs (rocket-propelled-granates) attackiert die Truppe das Bundesgebäude und tötet jeden in Reichweite und schafft es, den Gefangenen mitsamt seinem Käfig zu entführen. Jetzt ist es an Lock, den brutalen Verbrecher zu jagen.

War ich damals von dem ersten Buch um Ryan Lock - "Code 3" - noch nicht so wirklich rundum überzeugt, kann "Rattennest" in punkto Action diesmal volle Zähler einfahren. Sonderlich komplex ist die Story zwar nicht, bietet aber mehr als die Inhaltsangabe zuerst vermuten lässt. Nach den Einleitungen und den Vorkommnissen im Hochsicherheitsknast geht es fast pausenlos voller Rasanz zur Sache, wobei es sich Sean Black aber anscheinend verkniffen hat (keine Ahnung, ob da vielleicht in deutscher Version gekürzt wurde), die Gewalt allzu explizit darzustellen. Schnell, rasant, actionreich und hinsichtlich der Beweggründe des Reaper durchaus auch spannend wird hier vorzügliche Unterhaltung geboten, die zwar nicht besonders anspruchsvoll ist, aber dafür mit viel Pulverdampf und Body Count entschädigt. So würde ich mir mal wieder nen Film wünschen. Ich vermute mal stark, dass sich der Verlag wie schon bei anderen Action-Büchern wieder viel Zeit lassen wird, um weitere (bis dato gibt es vier) Bücher von Black zu veröffentlichen - oder es gar ganz einstellt wie bei Flynn, Thor, Maberry usw.

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