Donnerstag, 9. Juli 2009

Buchreview "Trias"

Marc Kayser. Explodierende Ölpreise, ein Billionen-Dollar-Vertrag, weltweite Attentate, dubiose Informanten und ein skrupelloser, chinesischer Geheimdienstgeneral: In Trias geht es um einen Geheimvertrag rohstoffhungriger Großmächte. Doch kurz vor seiner Unterschrift auf dem G8-Gipfel im deutschen Seebad Marienstrand geschehen vor den Augen weltweiter Sicherhetskräfte tödliche Attentate, die in Washington, Berlin und Moskau die Regierungen ins Wanken bringen. Wer sind die Drahtzieher hinter den Anschlägen? Markus Croy taucht als Undercover-Agent des BKA tief ein in den Sumpf aus Machtspielchen, Intrigen und kalter Berechnung. Dabei stößt er nicht nur auf blutige Spuren, die bis nach eking führen, er gerät auch an eine der gefährlichsten, rechtsradikalen Geheimorganisationen, die Deutschland je kannte. Für Croy entwickeln sich die Ereignisse und Ermitllungen zu einem dramatischen Wettlauf mit der Zeit.Doch da ist noch der Joker, mit dem niemand rechnete.

Da versucht sich mal ein deutscher Autor an einem Thema, das sonst nur Ludlum und Konsorten wirklich virtuos zu zelebrieren vermochten und lässt seinen Protagonisten in typischer US-Manier Menschenrechte ignorieren, Verhöre ala Jack Bauer durchführen und Intrigen auf höchster weltpolitischer Ebene verfolgen. Es ist ihm auch gelungen, das Ganze halbwegs mit Tempo zu versehen, doch gleichzeitig bringt er den Fluß der Story durch umständliche Beschreibungen von Nichtigkeiten und Nebenereignissen wieder zum erliegen.Da wird eine wirklich gute Idee, die man ihm nicht absprechen kann, leider äußerst schwach umgesetzt und seine Annäherung an amerikanische Autoren verleiht dem Ganzen noch ein bißchen mehr Lächerlichkeit, da er hier nicht einmal mit den Mittelmäßigen des Genres mithalten kann. Thema leider verschwendet. Interessant ist auch die Nutzung von 150 kg!!!! Semtex um einen Wagen zu sprengen, der zwar gepanzert ist und demzufolge samt Insassen zerbröselt wird, doch Schäden in der Umgebung oder einen Krater bei der 150 kg Explosion gibt es nicht und besonders fein ist der Überwachungssatellit in 15 KM!!!! Höhe. Was ein Glück, dass er nicht mit dem AWACS-Aufklärungsflugzeug zusammengestoßen ist. Abgesehen von den einzelnen Anschlägen quasselt sich der deutsche Versuch eines James Bond mit kleinen Unterbrechungen durch den Roman und wirkliche Spannung kommt auch nicht unbedingt auf, da die handelnden Personen sofort ihrer eigentlichen Gesinnung zugeführt werden und im Gegensatz zu Ludlum oder Clancy nicht viel Platz für Überraschungen bleibt. Ab und an wird mal sehr oberflächlich etwas Kritik an den USA und ihren Weltmachtallüren geübt sowie an der deutschen Politik mit ihrer fortschreitenden Beschneidung der Bürgerrechte aufgrund von Terrorvermutungen und ein klein bisschen auch die Presseorgane - doch dies nur minimal, was bei der Herkunft nicht unbedingt verwundert. Für die Themenwahl kann man den Autor ob seiner Ideen wirklich noch loben, doch das war es dann leider auch schon.

Irgendwie merkt man der Ganzen Lektüre an, dass der Verfasser zwischenzeitlich bei einem Tagesblatt arbeitete, das jeder kennt, aber angeblich keiner liest. Etliche Fehler, die genannten Übertreibungen, Formulierungen, die an einen Jungen erinnern, der sich an einen Erwachsenenroman wagt. Die Figurenzeichnung ist auch nicht gerade besonders einfallsreich geraten - alles 08/15 Typen, die das Werk denn auch recht leblos wirken lassen. Die hin und wieder einsetzende Action ist zu gering, um mich zu begeistern. Da aber Teil 1 und 2 beide auf dem Auslagentisch vorzufinden waren, habe ich Dussel auch gleich beide gekauft, als die Erwartungshaltung noch höher war (was bedeutet, ich werde auch das Pamphlet Nummer zwei auf euch loslassen - irgendwann). Als dann das Gerücht auftauchte, die Sache wäre als Trilogie konzipiert, war ich so dreist und habe es gewagt, den Autor deshalb anzumailen. Oh, er hat auch zügig geantwortet und ich solle doch positive Kritiken bei amazon einstellen - leider hat er die Antwort auf meine Frage dabei völlig unterschlagen. Auch schwach. Wenn es also um deutsche Autoren geht, nehmt Andreas Eschbach (Das Jesus-Video oder Ausgebrannt), der schon mehrfach bewiesen hat, dass er ein guter ist. Und Anfragen werden auch beantwortet - und zwar zum entsprechenden Thema. Sein neues Buch erscheint im September und heiß "Kaiser, Kanzler, Vaterland" und verspricht ein schön politisches Werk zum Thema Wahlen und Möglichkeit der Manipulation im Internet zu werden. Wird garantiert gekauft. Daher Eschbach vor Kayser. Kayser ist die Euros für seine Bücher (noch) nicht wert. Finger weg.

5 Kommentare:

Admin hat gesagt…

hi

ich würde gerne mit dir ne Partnerschaft bilden ! hätte da noch ne andere Frage die ich lieber über icq klären würde (wenn vorhanden)

meine Seite: http://aktuelle-filme.blogspot.com/

Harry hat gesagt…

Hi,
icq (noch) nicht vorhanden, wird irgendwann die nächsten Wochen eingerichtet. Hier eine extra angelegte Adresse, über die wir bis dahin kommunizieren können. Sicher, dass Du nicht einen unserer Filmspezies willst?
mjacksonhypehasser@web.de
Gruß
Harry

Admin hat gesagt…

ok habe dir ne E-Mail geschrieben

Harry hat gesagt…

Bin eh nur Gastautor, habe aber die Anfrage auch an die Kollegen bzw. den Blogger selbst weitergeleitet.
Harry

Admin hat gesagt…

danke dir, da warte ich mal bis diese zurück schreiben