Sonntag, 3. Januar 2010

Buchreview "Hölle"

Will Elliott. Jamies schwärzester Albtraum beginnt, als er eines Nachts beinahe einen Clown überfährt. Von nun an wird er von einer Horde Clowns verfolgt, eiskalten Killern aus einer anderen Welt. Sie entführen Jamie in den Pilo-Zirkus, ein Höllenreich jenseits unserer Wirklichkeit, und unterziehen ihn wahnwitzigen Prüfungen. Er soll selbst zum Killer werden. Jamie setzt alles daran, sich dem Einfluss der Dunkelheit zu entziehen. Doch sein wahrer Gegner sind nicht die Clowns, sondern eine uralte, bösartige Macht. Nachdem Jamie den Clown mit seinem Auto nicht ordentlich getroffen hat, begeht er den Fehler, diesem nachzuspionieren und findet weitere dieser skurrilen Gestalten vor, die bei einem Handgemenge einen Beutel mit Kristallen verlieren, den er dann einsteckt. In seiner WG angekommen, versetzt er einen Beutel Milch, in der Annahme, dass es sich bei den Kristallen um Drogen handelt, um einem seiner Mitbewohner, der als Lebensmittelschnorrer bekannt ist, den Trip seines Lebens zu verpassen. Wie es der Teufel so will, schlcukt der introvertierte dussel Jamie aber selbst auch von seiner eigenen Medizin und wird daraufhin von den Clowns traktiert und soll eine Prüfung seines Könnens abgeben, indem er diese durch eine gewagte Aktion zum Lachen bringt. Operation gelungen, Patient wird entführt. So findet er sich im Zirkus Pilo wieder, stationiert in einer Zwischenwelt, und soll nun Dienst in einer Komikertruppe verrichten. Was er noch nicht weiß - die Schminke verändert seine Psyche. So wird aus dem ruhigen Jamie der Clown bösartige JJ, der seine Kollegen und die anderen Artisten oder Kreaturen hänselt, reizt oder quält und sich auch noch selbst als feige Kröte entpuppt. Als er ohne Schminke wieder zu sich selbst findet, versucht er nun mit allen Mitteln, diesen Zirkus hinter sich zu lassen und wird dabei in eine Rebellion der Unterdrückten verwickelt, die zum Ende hin etliche Leben kostet. Außerdem wird das Geheimnis um Zirkus und die Bosse aufgedeckt. Anhand der Inhaltsangabe zur Taschenbuchversion waren meine Erwartungen recht hoch, vielleicht zu hoch. Bis auf eine überschaubare Anzahl Szenen zündet der Humor nicht und konnte mir bloß hin und wieder ein Schmunzeln entlocken. Auch die Konkurrenzreibereien unter den Schaustellern wirken mit der Zeit eher ermüdend, sodass sich das Ganze nach ca. 150 Seiten schon eher zäh gestaltet und das große Geheimnis um den Zirkus Pilo kann man auch schon recht früh erahnen. So bleibt dann nur noch die Frage, ob es Jamie schafft, sich von seiner zweiten, bösartigen Persönlichkeit zu befreien und der Zwischenwelt zu entkommen. Durchgeknallt und abgehoben ist das Buch an einigen Stellen schon, doch ein paar Actioneinlagen gegen Ende, diverse verrückte Ideen (Dixie-Klo-Aufzug, Clown heiratet einen Farn) retten das Werk meiner Meinung nach nicht vor dem absoluten Mittelmaß, ob es nun den Humor, die Action, Horror, Fantasy oder Persönlichkeitsspaltung betrifft. Sicher eine Geschmacksfrage. Meinen hat er jedenfalls nicht getroffen, daher nur bedingt zu empfehlen.

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