Mittwoch, 8. Dezember 2010

Buchreport November

Da Shane ja nun ein paar bewegte Bilder zwischen den vielen Text gelegt hat, kann ich ja meinen Novemberreport anbieten. Zur (möglichen) Freude von Doc Holliday ist er recht kurz ausgefallen, also wenig Text. Danach gehe ich erst einmal wie angekündigt in Winterschlaf.
20. Guilliermo del Toro / Chuck Hogan "Das Blut". Horror. Die Seuche, welche in "Die Saat" über die Stadt New York hereingebrochen ist, entpuppt sich als Vampirvirus, der sich die Welt untertan machen will. Ephraim Goodweather versucht dagegen anzukämpfen und ein Gegenmittel zu finden. Doch der Gegner ist ein mächtiger Obervampir, der sich auch nicht scheut, seine anderen Vampirclans, die ein Leben im Hintergrund vorziehen, zu vernichten. Wie schon in dem nur mittelmäßigen "Die Saat" erwartet, wird hier der Kampf unter den Clans geschildert sowie die Bemühungen des lieben Doktors außer dem Virus auch seine familiären und amourösen Probleme unter Kontrolle zu halten. Nichts Neues, nichts Aufregendes und schon gar nichts sonderlich gut Formuliertes bietet das Duo. Eine biedere, klischeehafte Angelegenheit, die als einzige positive Erscheinung die Latino-Vampirjäger-Gruppe zu bieten hat, die noch ein bisserl Fun in die Geschichte bringt. Ich hatte mir von dem Namen Del Toro wohl zu viel versprochen. Der Schluß des Buches macht noch ein wenig neugierig auf Teil 3, aber den hole ich mir nur noch der Vollständigkeit halber, nicht aufgrund von Qualität. Merh als 5/10 ist da nicht drin.
21-23. Marc Cerasini und John Whitman "24-Operation Höllentor", "24-Vetorecht" und "24-Das trojanische Pferd". Thriller. Hier wird versucht den Flair der TV-Serie auf das Medium Buch zu übertragen. Was meines Erachtens schon beim TV-Film Redemption nicht gelungen ist, geht hier vollständig in die Hose. Die Aufgaben von Jack Bauer spielen einige Jahre vor Beginn der Serie und auch wenn man auf für TV-Konsumenten schon bekannte Namen stößt, kann man als Neueinsteiger ohne TV-Kenntnisse die Bücher angehen. Bauer lebt noch nicht getrennt und hat keine Affäre mit Nina, die hier auch noch nicht auf die dunkle Seite gewechselt ist. Im Gegensatz zu den Serienfolgen geht hier schon recht flott die Spannung flöten, da die Kontrahenten klar gekennzeichnet sind, gut und böse fein getrennt. Verräter werden dem Leser sofort zur Kenntnis gebracht, während Bauer noch ermitteln muss. so bleiben jegliche Überraschungen und unerwartete Wendungen aus. Geschrieben sind sie in einem wirklich biederen und schlichten Stil, der fast jede Dynamik vermissen lässt. 08/15 Ware für den Wühltisch, sonst nichts. Gehirn-Fast-Food. Taugt gerade mal für nebenbei und ist auf Groschenromanniveau. Für alle drei zusammen eine 3/10.
24. R. J. Ellory "Vergib uns unsere Sünden". Thriller. Die Titelauswahl für die deutsche Ausgabe ist mal wieder schrecklich und irreführend. Da kommen einem sofort die britischen Drama-Krimi-Frauen-Klitschen in den Sinn und damit hat das Buch nun wirklich nichts zu tun. Mitten im Wahlkampf werden in Washington 4 Frauen ermordet. Das Thema wurde unter der Decke gehalten, da sowas ja nur die politischen Vorgänge stören würde. Doch als letztendlich etwas an die Presse durchsickert, wird der von privaten Schicksalsschlägen emotional gebeutelte Detective Robert Miller auf die Fälle angesetzt. Schwierig wird es, als er feststellen muss, dass die Frauen in keiner Datenbank zu finden sind und anscheinend gar nicht existiert haben. Ebenso problematisch gestaltet sich der Hinweis, dass bei Frau Nummer Vier möglicherweise ein Trittbrettfahrer als Täter in Frage kommt. Hinderlich und erschwerend kommt hinzu, dass die CIA, FBI und die Justiz irgendwie in die Fälle verwickelt sind. Komplikationen und Wendungen also nicht ausgechlossen. Narrativ gelungen, spannend und mit einigen Actionsprenkeln versehen führt Ellory den Leser zum Ziel. Insgesamt ein bißchen zu lang, was manchmal den Lesefluss hemmt. Einige zu ausführliche Beschreibungen und somit Seiten weniger hätten dem Werk gut getan. Trotzdem eine gute 6/10. Und ganz nebenbei ist das zumindest in Teilen auch noch eine nette Ergänzung zu Don Winslows "Tage der Toten", was die US-Präsenz in Mittelamerika in den 80-ern angeht.
25. David Moody "Todeshunger". Horror. Ein unbekannter Virus hat die Menschheit schon im ersten Teil "Im Wahn" entzweit. Es gibt nur noch die Unveränderten und die Hasser, welche ohne jeglichen Grund auf ihre Mitmenschen losgegangen sind und sie brutal getötet haben. Jetzt kämpfen beide Seiten um die Vorherrschaft, während der infizierte Danny McCoyne auf der Suche nach seiner Tochter Ellis ist. Die Unveränderten locken die Hater in eine Falle, bei der diese dann zu Hunderten niedergemäht werden, Danny wird gefangen und man versucht ihn umzupolen. Zudem wird auch Kritik an der Menschheit geäußert, die anscheinend nichts gelernt hat und wieder mit Todeslagern arbeitet, Egoismus zeigt und ganz klar das Fremde bekämpft. Wer nicht ist wie wir, muss weg. Bei den Hassern scheint das wahre Wesen des Menschen zum Vorschein zu kommen bzw. die Haltung ist nicht mehr gekünstelt oder verlogen. Auf der anderen Seite arbeiten die Unveränderten mit jahrhundertelang erprobten Täuschungen, Egoismen, Lügen und Intrigen. Vielleicht auch eine Anspielung auf das, was sich Menschen genötigt sehen einander im Sinne von Religion, Patriotismus oder Lebensanschauung anzutun. Insgesamt eine harte, brutal-blutige Lektüre, die nur im Mittelteil bei der Gefangenschaft von Danny einen Hänger hat und diesem zum Schluss noch eine unliebsame Überraschung bietet. Teil 3 kann kommen. 7/10 .

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Danke Harry und schlaf schön, hast dir deine Pause "redlich" verdient.

...ansonsten wie immer, nennen sie mich SNEAK.

Anonym hat gesagt…

So Mr. "Sneak".

Habe etwas weiter unten im Post auf ihre Frechheit reagiert und erbitte eine Stellungnahme, falls Sie meine MEINUNG lesen können ohne irgendwelche möglichen und unkontrolliebaren Gefühlsausbrüche zu erleiden.

LG
Doc Holliday

Harry hat gesagt…

Jungs, vertragt euch. Es geht auf Weihnachten,das Fest der (brüderlichen?) Liebe. Wegen so einer Meinungsäußerung streitet man nicht. Dann müsste ich von Grisham und Konsorten schon längst erschlagen worden seine, so wie ich ihre Bücher manchmal niedermache.
Also Frieden auf Erden!!!
@ SNEAK. Werde sicher so um die Feiertage rum wieder das eine oder andere Buch einstellen. D'Lacey oder Sigler, mal abwarten.

Anonym hat gesagt…

@Harry:bin gespannt was du zu Sigler sagst,ich bins schon durch und leg jetzt nochmal nen Sprint im alten Jahr hin.Bis bald Harry,

SNEAK

Anonym hat gesagt…

@Doc H:

Vielleicht habe ich im ertsen Moment tatsächlich etwas überreagiert, vielleicht wäre etwas Konstruktiveres sinnvoller gewesen.

Aber immer nur kritisieren?Ich weiß nicht!

Schöne Weihnachten,
...ansonsten wie immer, nennen sie mich SNEAK.

Harry hat gesagt…

@ SNEAK. Ich muüsste dich nochmals leicht korrigieren. Schau mal in die Kommentare vom Trailer zu Red Hill und dem Buch Frankie Machine. Der Zahnklempner und Gunslinger kritisiert nicht nur. Kam dir vielleicht so vor, weil die Sache mit Mark13 etwas hochgekocht ist und sich auch wieder abgekühlt hat. Und statt Kritik nimm einfach das wort Verbesserungsvorschlag und schon hört es sich angenehmer an. Er liest hier doch auch schon lange mit, da fällt ihm vielleicht das eine oder andere auf. Zudem sind wir wie Shane so schön schreibt eine Einheit. Weit gefasst betrifft das nämlich nicht nur die Beitragenden sondern auch die Stammleser und jene, die hin und wieder mal reinsehen. Wir alle haben Spaß an B-Movies und zumindest teilweise an Büchern. Esmacht uns Freude zu verfassen, zu posten, zu lesen oder nur zu gucken (gelle, Doc Savage und Doc Holliday. muss wohl an dem Doc vorm Namen liegen, *gg*) und sind uns darüber alle einig, oder?
Habe dir jetzt hoffentlich nicht den Tag verdorben.
Ansonsten weiter so und nennen Sie mich bloß NICHT!!! SNEAK.
Gruß
Harry