Freitag, 24. August 2012

Buchreview "Der Gewinner geht leer aus"

Richard Stark. Ein dot.com-Millionär soll um ein paar wertvolle Gemälde erleichtert werden. Der Einbruch in seine verlassene Jagdhütte ist ein Kinderspiel - zumindest auf den ersten Blick.

Parker ist soeben mal dabei, einen widerrechtlihcen, bewaffneten eindringling in seiner Garage zu töten, als seine Berufskollegen anrufen, um ihm einen äußerst lutkrativen und simplen Job anzubieten und eine Jagdhütte (was eben ein mehrfacher Millionär halt so seine Jagdhütte zu nennen gedenkt) auszuräumen, in der neben goldenen Kloschüsseln auch Gemälde von höchstem Wert nur darauf warten, eingesackt zu werden. Also schafft er sich die Leiche vom Hals und trifft sich tags darauf mit Elkins, Wiss und Lloyd. Letzterer ist der Einzige, den er nicht kennt und erweist sich als hibbeliger, nervöser Computer-Fachmann mit krimineller Vorgeschichte, der aber für den Bruch nahe der kanadischen Grenze unbedingt wegen der Sicherheitssyteme vonnöten ist. Neben der neuen Aufgabe will Parker aber auch wissen, wer ihm den Killer auf den Hals gehetzt hat, dessen Name Viktor Charpow auterte, und dessen Identität er vorübergehend sogar als Tarnung nutzte, und er forscht etwas nach, stellt dabei fest, dass der Tote ein aus Moskau stammender, freischaffender Killer war, der von einer Privatperson angeheuert worden sein muss. Da dessen Auftraggeber vermutlich nicht sofort mit einer Vollzugsmeldung rechnet, legt Parker die Nachforschungen vorübergehend auf Eis und kümmert sich um den Job. Der bringt auch seine Probleme mit sich, denn trotz aller Planung ist man nicht gegen die Mätzchen eines Computerfreaks geschützt, der Dateien mit den Namen aller Beteiligten angelegt hat und die wurden von einem Hacker geknackt. Es stand zwar nichts über ihren Coup in den Dossiers, aber es tut sich nun eine Verbindung zu dem Anschlag auf Parker auf und woher der Mann seine Adresse wissen konnte.  Jetzt muss sich Parker doch forciert um diese lästige Angelegenheit kümmern. Gesagt, getan. Und dann auch noch den Risikofaktor Larry im Auge behalten. Was so schön mit dem Anruf begann, wächst sich langsam zur Katastrophe aus, als der Millinär auch noch ins Fadenkreuz der Bundesbehörden gerät und Bullen verschiedener Behörden auftauchen.

Cool und überlegt wie gewohnt lässt Stark/Westlake seinen Helden Parker schon direkt mit dem originellen und trockenen Beginn handeln. Wenn beim Killen das Telefon klingelt, muss man sich eben sputen. Und so geht es dann weiter. Kein Wort zuviel, keine Handscchlag mehr als unbedingt nötig. Parker bleibt immer ruhig, besonnen, effektiv und während eines Jobs berechnend und emotionslos. Schwierigkeiten, auch solche in Form menschlicher Hindernisse, werden umstandslos beseitigt. Wortkarg, sarkastisch und mit hin und wieder aufblitzendem, knochentrockenem Humor liefert Richard Stark auch hier wieder einen Hardboiled-Krimi allererster Güte ab, der auch kleinere Unabwägbarkeiten mit beigefügter Leiche für den Leser bereithält. Wer sich schon für die bisher erschienen Romane um den Gangster ohne Vornamen, der am liebsten dort zuschlägt, wo das Geld massiert gehortet wird - also in Banken -, statt in Wohnzimmern reicher Wichtigtuer, begeistern konnte, wird auch hier wieder mit einer spannenden, rund 285 Seiten kurzen Lektüre bestens unterhalten.

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