Sonntag, 8. September 2013

Buchreview "Brennende Wellen"

Jack DuBrul. Tief unter dem Meeresgrund löst eine Atombombe einen ungeheuren Vulkanausbruch aus. Bald wird klar, dass die scheinbare Katastrophe ein Segen für die Menschheit sein könnte:
Ein unbekanntes Material ist aufgetaucht, und mit ihm das Versprechen einer sauberen, unbegrenzten Energiequelle. Doch der neue Rohstoff weckt auch alte Großmachtgelüste überall auf der Welt. Mitten zwischen den Fronten: Philip Mercer, Geologe und Ex-Elitesoldat mit geheimen Verbindungen. Als er erfährt, dass die Tochter eines Freundes unter rätselhaften Umständen gefangen gehalten wird, verspricht er, sie zu retten. Er hat keine Ahnung, dass er in eine tödliche Falle gelockt werden soll.


Im Jahr 1954 haben die Kapitäne und Reedereien einen neuen Markt entdeckt: Versicherungsbetrug. Gut abgesicherte Schiffe werden mit Ladung von den Mannschaften versenkt und dann kassiert man die versicherten Betrag. Derart scheint es auch bei der Grandam Phoenix zu laufen. Als man einen bestimmten Ort auf See erreicht hat, wird das Schiff geflutet und die Mannschaft steigt in die Rettungsboote. Doch der Frachter, der sie absprachegemäß aufnehmen sollte, taucht zwar auf, doch von der Reling aus werden die Boote mit Maschinenpistolen beschossen und die Mannschaft getötet. 1998 muss sich der US-Präsident mit der Tatsache herumschlagen, dass ein Forschungschiff seiner Regierung vermisst wird, obwohl eine Warnung ausgesprochen war, dass dies passieren würde. Die NSA, CIA und das FBI werden mobilisiert. Derweil kommt Philip Mercer gerade von einem Auslandsjob nach Hause in die Hauptstadt und erfährt, dass die Tochter eines Freundes an Bord dieses Schiffes war. Unterdessen macht sich auf Hawaii, in der Nähe des Unglücksortes, ein japanischer Milliardär daran, seinen Tribalismus, der nur ein anderes Wort für Rassismus ist, gegenüber einer Pressevertreterin in einem strahlenden Licht dastehen zu lassen. In Wahrheit plant er jedoch, die Insel und den US-Bundesstaat Hawaii von der US-Nation abzuspalten und dem japanischen Reich unterzuordnen. Dafür lässt er auf der Insel Gewaltakte gegen Weiße verüben, bringt die Chefs der Presse sowie die Bürgermeister und Senatoren hinter sich. Doch das Spiel wandelt sich, als man die einzige Überlebende der Schiffskatastrophe findet und sie dann von Mercer beschützt wird, als man einen anschlag auf ihr Leben vornimmt. Doch der Japaner ist nicht der Einzige in dem Spiel um Hawaii und dessen Hoheitsgebiet. Mercer findet bald heraus, dass etwas ganz anderes hinter der ganzen Sache steckt und dass nicht nur Japan seine Interessen sichern will. 

Jack DuBrul ist ja hierzulande hauptsächlich als Kontraktautor für Clive Cussler bekannt, von seinen Soloromanen wurde bisher nur bei Blanvalet "Havoc" veröffentlicht, der zudem auch noch der letzte der sieben Bände aus der Mercer-Reihe war. Jetzt kam bei Weltbild mit "Brennende Wellen" das erste Abenteuer von Mercer zu Ehren. Cover und deutscher Titel weisen eindeutig den Weg zu den bisher mit Clive Cussler erschienenen Romanen und auch manche Abschnitte des Inhalts wie z. B. der Prolog aus der Vergangenheit vor der eigentlichen Handlung und das maritime Thema passen  noch, aber dann wird "Brennende Wellen" zu einem Actioner mit Geheimdienstanleihen. Glaubt man zu Beginn noch an eine gradlinige Story, die im ersten Viertel auch ordentlich mit temporeichen Shootouts gespickt ist, werden die Fäden danach entschieden verworrener. Jeder benutzt jeden, um an sein Ziel zu kommen, es wird gerade im Mittelteil viel erklärt und ermittelt, aufgelockert durch die eine oder andere Gewaltszene. Charakterzeichnung wird nicht sonderlich groß geschrieben, die Figuren bleiben eher blass und wirken allbekannt und als dann im explosiven Finale alle gegen alle kämpfen und es ein richtiges Feuerwerk an Explosionen und Schießereien gibt, wirkt das dann doch etwas zu viel des Guten, wenn auf einmal vier unterschiedliche Parteien gegeneinander antreten, die sich zuvor nach Strich und Faden belogen hatten. Aus dem wilden Geballer gehen nur Mercer und ein SEAL unbeschadet hervor und Hawaii ist wieder befriedet. Gewürzt wird alles mit ein wenig Humor, coolen Sprüchen und schnuckeligen Weibern, von denen natürlich der Held seine auch bekommt und einer kleinen Überraschung zum durchaus offenen Ende. Als Debüt gut, aber dass er es noch besser kann, hat Jack DuBrul mit "Havoc" und den Werken für Cussler (meines Erachtens ist er der beste der Co-Schreiber von Cussler) bewiesen. Hoffentlich setzen sie die Reihe nun auch fort.  

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