John Aysa. SHE ist immer noch auf der Reise Richtung Westen, strebt ihrem unbekannten Ziel entgegen. Wieder begegnet sie seltsamen Menschen, gefährlichen Lebewesen und merkwürdigen Gemeinschaften - je weiter sie reist, umso bizarrer und gefährlicher werden diese Begegnungen. Die Welt verändert sich immer schneller - und nicht zum Besserern. Im Kielwasser ihrer Wanderung formieren sich die Fronten. Alte und neue Gegner machen sich auf die Reise, um gegen SHE und vor allem gegeneinander anzutreten, vereint m Bemühen, alle anderen zu vernichten. Zu allem Unglück ist SHE nicht in Höchstform und braucht gefährlich lang, um sich einen Überblick über Durcheinander an Gegnern zu verschaffen. Denn sie wird überaus wirkungsvoll abgelenkt und in ein Gefühlschaos gestürzt - von einer Frau namens Stella.
SHE und das Meer. Sie hat es erreicht. Leider nur einen exzessiv stinkenden Vorboten davon - ein Meer aus Scheiße. Sie muss es durchwaten und dabei aus den Untiefen der Kloake auftauchende Gegner derart aufschlitzen, dass sie nur noch bröckchenweise zuück in ihre braune Heimat purzeln. Derweil ist auch ihr alter Gegner Clawfinger wieder zu sich gekommen, schwer überrascht, dass er jetzt zur Gruppe der Baumumarmer zählt. Ja, Clawfinger wird zu einem Grünen. Natürlich hat diese Wunderheilungnicht sein böses Naturell verändert und er macht sich prompt auf die Suche nach SHE, um sie endlich zu töten. Dass er sich da hinten anstellen muss und auch den Gottchirurg mit seinem Herrscherkomplex gegen sich hat, stört ihn weniger. Mit neuen Kräften ausgetattet, kann er alle besiegen - glaubt er. Und der Gottchirurg hat in seinem Wahn glatt übersehen, dass es da draußen noch andere Feinde gibt, die sein Imperium übernehmen wollen. Kannibalen, die seine Horde als willkommene Nahrungsquelle ansehen, durchgeknallte Biker, die einfach nur rumfahren und alle umlegen, derer sie habhaft werden können und vor allen Dingen die Gefahr aus den eigenen Reihen in Form von Mitstreitern wie Shaft oder Laymon. Und dazu noch die Gefahren durch Wesen dieser neuen Welt. Eine riesige Schar Hundertfüßler, fleischfressend selbstverständlich, greift sein Fort an und wird nur unter immensen Verlusten vernichtend zurückgeschlagen. SHE derweil entdeckt eine Kommune von Hippies, weil deren laut gespielte Musik "In-a-gadda-da-vida-" von Iron Butterfly ("Don't fear the reaper" von Blue Öyster Cult wär mir lieber gewesen und hätte auch besser zu SHE gepasst.) sie angelockt hat und der friedlich und vermutlich bekifft in einem Sessel hockende Freak ungefährlich aussah. Das geht auch eine lange Zeit gut und sie lernt Stella kennen und lieben, bis dieses Idyll durch den Hippiechef unterbrochen wird. Von wegen Friede und Liebe. SHE macht dem Treiben ein Ende und verschwindet mit Stella Richtung Meer, wo sie das sagenhafte Schiff erreichen wollen. Was sie auf dem Weg dahin nich erwartet, hätte sich keine von ihnen zu erträumen gewagt.
"Prinzessin 2 - Die Kacke ist am Dampfen".
John Aysa wurde geläutert. Er wendet sich mit seinem neuen Buch der Eloquenz eines Buches von Stephanie Meyer zu, beschreibt in strahlend hellen Farben das Aufblühen einer neuen und jugendlichen Liebe ohne jegliche Gewalt und verbannt den Sex in die Wunschträume einer Nonne. Körperflüssigkeitenaustausch ist ein völliges Tabu. Liebe, Glück, Sonnenschein und Engelchen im Chor sind das wichtigste Element in seinem neuen Werk - würde ich schreiben, wenn ich euch verarschen wollte. Will ich aber nicht, also zur Sache.
Ich will mal mit einigen versöhnlichen Worten anfangen, bevor ich ihn in der Luft zerreiße: John Aysa ist Filmfan, wie man auch bei der Lektüre seines neuen Buches schnell merken sollte. Und nicht nur einer, der sich auf den massenkompatiblen Blockbustermist stürzt - nein, auch Anspielungen auf geliebte C-Grütze wie "Sharknado" oder "Piranhaconda" lassen sich in "Armee der Finsternis" ertasten. Jetzt aber zu den Boshaftigkeiten. John Aysa hatte anscheinend wieder Freigang und es stellt sich die Frage, ob der Autor auch Scheiße im Hirn hat? Muss wohl, denn irgendwoher muss der Kacksee ja kommen, durch den er seine Protagonistin waten lässt. Kleiner Doppelkotz nicht ausgeschlossen. Ich würde ja vorschlagen, diese Lektüre ins Bildungsprogramm aufzunehmen, um diese Bildungsmiserenblagen a la "Fack ju Göhte" aufzurütteln. Ich schätze, das derartige Nullbildungsgesockse würde allein schon vor Schreck lernen, wenn es als Diskussionsgrundlage "Will John Aysa in Wahrheit SHE sein?" vorgesetzt bekäme. Natürlich müsste der Gruppe der Analphabeten das Ganze vorgelesen werden, aber dennoch in die weichen Birnen. Sicher würde es deren kleinen Geist perforieren, wenn ihnen die Rübenhirne mit fleischfressenden Hundertfüsslern, Bikergangs im "Mad Max"-Stil, die dann auch noch "Kaufhaus-Zombie"-mäßig in die Meute von Kannibalen fahren (ES gibt noch einige weitere Anspielungen auf gute Filme, die von gewisser Sachkenntnis zeugen.) und dort in mundgerechte Häppchen zerlegt werden, mit Körperflüssigkeiten jeglicher Art ebenso konfrontiert werden wie mit Amputationen sämtlicher lebenswichtiger Organe (Keine Angst, liebe Schüler, nicht vorhandene Gehirne werden nicht erst gesucht, erbsengroße ebenfalls verschont. Ihr seid also sicher.). "Prinzessin 2 - Armee der Finsternis" bietet Action satt, eine Wortwahl, die man bei Bestellung einer Bratwurst beim Metzger seiner Wahl als "grob" bezeichnen würde und natürlich die gewohnte Prise Schmuddelsex und Sauereien, die man erwartet hat, wenn man schon einmal in John Aysa Zeit und Geld investiert hat. Er haut dem Leser seine Prosa derart deftig um die rot gewordenen Ohren oder Schniedel, dass es nur so hämmert. Das Hirn muss einige neue Begriffe verarbeiten und wird sogar mit einer Passage im Dialekt traktiert, die meines Erachtens nicht unbedingt hätte sein müssen. Es sei denn, sie diente dazu, uns unwissenden Lesern das reale Österreich mit seinen heutigen Lebensbedingungen vorzustellen. (Nicht vergessen: beim Verlag nachfragen, der seinen Sitz in Graz hat. Kommt nur Gegrunze, hat man John Aysa als Sprecher der austrianischen Mehrheit auserkoren und ihn zwecks Ausbildung nach Deutschland geschickt, was wiederum auch seinen Hang zu solchen Büchern erklären würde. Bildungsmisere halt.) Dennoch hat es der Autor nicht nur geschafft, mich mit seinen Kenntnissen zu Filmen abseits der meinungslosen Massen zu überraschen, nein, mein weiteres großäugiges Staunen aus einem dummen Gesicht gilt der Tatsache, dass er mit der Beziehung zwischen Stella und SHE doch tatsächlich so etwas wie Emotion und "verhältnismäßige" Romantik eingebracht hat. Ich knabbere immer noch dran, weil dies doch für Leser des schlichteren Gemüts eindeutig eine Überforderung war. Erzbrutal, pornöser Sex okay. Aber Romantik dazu - in einem Roman von John Aysa? Uff, schwer zu verstehen und den Hirnwindungen beizubringen. Und dazu ist es dem Autor gelungen Selbtsüberschätzung in Humor umzuwandeln, wenn er sich selbst mit Heinlein in einem Satz nennt und so ganz nebenbei auch noch sein eigenes "Gott der Tentakel" anpreist. Cleveres, lustiges Burschi, der Mann, hehe. Hat auch noch einige andere aparte Witzchen eingebaut. Jedenfalls ist das Buch gerade in den sexuellen Ausschweifungen "leicht" zurückgenommen, lässt es dann aber doch gerade in Punkto Gewalt volle Kanne krachen. Blutfontänen strömen gen Himmel, abgehauene Gliedmaßen gen Boden und Fleischstücke in Richtung Mägen von Kannibalen. Geschnetzeltes en masse, Blutvergießen, das für mehr als einen Kacksee gereicht hätte und Leichenberge, dass man ne Aussicht hat wie vom Groß-Glockner. SHE zähmt alle ihre Gegner - sie tötet sie einfach. Und dann wird zusammen mit Stella auf Teil drei gewartet, der die beiden Frauen dann auf einem Boot in einen wunderschönen und friedlichen Sonnenuntergang zu einer einsamen Insel für frisch Verliebte bringt. Oder doch nicht? Fragt John Aysa. Der verkauft euch sein drittes Buch um SHE sicher gerne. Und ich nehm es ihm auch gerne wieder ab.
Gewarnt seien all jene, die mit derartiger Lektüre nix anzufangen wissen und schon bei Fix und Foxi kurz vorm Herzkasper stehen. Finger weg, Aysa ist die böse verbotene Frucht!!! Also nicht naschen, sonst landet ihr ein einem schlechten Film wie "Noah".
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