Brian Keene. Es passiert ohne jede Vorwarnung. Eine weltweite Seuche
verwandelt Menschen und Tiere in lebende Tote. In einem Luxushotel
verbarrikadieren sich 25 Angestellte und Gäste in einem früheren
Militärbunker. Die Schläge der Zombies hämmern von außen gegen die
Sicherheitstüren, während die Eingesperrten unaufhaltsam den Verstand
verlieren ... dazu kommt der wachsende Hunger, der sie irgendwann
zwingt, das Unvermeidliche zu tun. Ein simples Motto bestimmt den Alltag
der Überlebenden: Fressen und gefressen werden! Als Bonus enthält
dieser Band zwei einzigartige Erzählungen von Brian Keene: »Im Tal der
verrückte Bären« und »Die vergessene Schlucht der Verdammten« . Cowboys
und Indianer, Holzfäller und Bigfoots, Zombies und Dinosaurier. Horror im Wilden Westen!
Pete arbeitet in einem Luxushotel in
den bewaldeten Bergen im Landkreis Pocahontas. Direkt unter dem Hotel
ist ein Bunker, den die Regierung dereinst als Schutz vor möglicher
Strahlung nach einem Atomschlag bauen ließ. Mit der Zeit hätte er in
Vergessenheit geraten und weiter genutzt werden können, doch ein
Enthüllungsjournalist entdeckte ihn und schrieb eine Story darüber. Und
schon war das Ding "verbrannt". Die Regierung überschrieb es dem hotel
und das machte ein Museum daraus. Pete ist einer der Führer durch die
Anlage. Er bekommt ebenso wie alle anderen Mitarbeiter und Gäste des
Hotels mit, dass in der Welt draußen, weit von ihrer Abgeschiedeheit
entfernt, etwas vor sich geht. Eine Epidemie oder so. Dass bald die
Armee eingreifen muss, dass Menschen und Tiere übereinander herfallen,
Tote wiederauferstehen. Aber hey, das ist ja alles so weit weg. Bis
eines Tages die schlurfenden Horden vor den Türen des Hotels stehen.
Zusammen mit einigen Kollegen und Gästen kann Pete sich in den Bunker
retten, aber sein Freund Mike, der noch Lebensmittel und andere Vorräte
holen wollte, bleibt auf der Strecke und hat jetzt Hunger - auf ihn und
seine Gefährten. Nun fühlen sich alle sicher, die Kreaturen können den
Bunker nicht stürmen und stehen vor den Eingängen rum und verfaulen -
leider zu langsam, zudem kommt ständig Nachschub. Und bald werden die
Lebensmittel knapp, der Hunger greift um sich. Man muss entscheiden, was
nun passiert. Und während Pete es sich im zugehörigen Kino gemütlich
gemacht hat, treffen sich die anderen zur Abstimmung. Das Ergebnis war
schnell gefunden - der einzig Abwesende muss als Nahrung herhalten.
Schnell stellt Pete fest, dass er um sein Leben fighten muss. Entweder
von den Zombies gefressen werden oder von den eigenen Leuten.
Brian
Keene informiert den geneigten Leser in einem Vorwort darüber, dass
"Tief begraben" zur selben Zeit wie "Totes Meer" spielt, nur in einer
anderen Gegend. Auch hier werden Mensch und Tier zombifiziert. Es ist
aber absolut nicht nötig "Totes Meer" zu kennen, da es ansonsten
keinerlei Zusammenhänge gibt. In dieser Geschichte sind seine Zombies
eigentlich nur Staffage, der Aufhänger für ein gewalttätiges
Überlebensdrama, in dem bald die Frage gestellt wird, wie weit man, um
sein Überleben zu sichern, gehen würde. Aber er lässt auch Kritik an der
Gesellschaft nicht außen vor. Sei es nun das ständige Bedienen der
sogenannten sozialen Medien (finde den Begriff immer noch Sch..., da an
denen so rein gar nix sozial ist) oder was nach einem zerstörerischen
Ende von unserer Zivilisation noch übrig bleibt. Aus unserer Vorzeit
konnte man noch Münzen oder Schriftrollen finden, aber bei uns wird das
womöglich nicht geschehen, da es ja jetzt schon Länder gibt, in denen
jeder, der bar zahlt, schon verdächtig ist. Und was Schriftrollen oder
Bücher angeht - mit der weiteren Ausbreitung des Teufelswerks Ebook
fallen die auch weg. Kein Strom, kein Ladegerät, kein Buch. Und wie
schnell sich der "zivilisierte" Mensch ändert, wenn er Hunger verspürt,
das eigene Leben in Gefahr sieht und über das anderer stellt, das lässt
der Autor die Gefangenen im Bunker erleben. Schnell entwickeln sich
Machtspielchen, will einer das Alphatier markieren, der Anführer sein.
Denn nur so kann er sicher sein, dass sein Überleben gewährleistet ist,
bis sich die später nur noch wenigen Überlebenden gegen ihn
zusammenschließen würden, mit denen er aber fertig zu werden glaubt. Und
da ist das auserkorene Opfer Pete, der selbstverständlich weder im
Magen eines Zombies noch seiner Gefährten landen will. So wehrt er sich
im Bunker fast schon in McClane-Manier gegen seine Leidensgenossen.
Dabei muss der Leser miterleben, wie Pete so langsam sein Verstand
entgleitet, aber auch, dass er als anfänglicher Sympathieträger
vollkommen versagt. In gedanklichen Rückblenden von Pete erfährt man nur
etwas von einem verlogenen und egoistischen Wichskopp, der sich seine
Verfehlungen auch noch schönredet. Schuld waren immer die Anderen. Man
ertappt sich dabei, dass man ihm ein Böses Ende fast schon wünscht. Als
Zugabe hat Brain Keene dann noch die Storys "Im Tal der verückten Bären"
und "Die vergessene Schlucht der Verdammten" beigefügt, die teils recht
derbe sind, aber auch über einen gewissen Spaqßfaktor verfügen, wobei
"Die vergessene Schlucht der Verdammten" kleine Erinnerungen den
Film"Gwangis Rache" hervorruft. Blutig, aber nicht überhart, schnell,
actionlastig, böse, kritisch und mit zwei erfreulichen Zugaben. So mag
ich Brian Keene.
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