Iain Rob Wright. Andrew Goodman ist ein gewöhnlicher britischer Durschnittsbürger,
liebender Ehemann und Vater. Er ist rundum glücklich, bis ihn der
Anführer einer Jugendgang scheinbar grundlos ins Visier nimmt. Von da an
verwandelt sich sein Leben praktisch über Nacht in einen Albtraum. Die
Spirale der Gewalt steigert sich, bis Andrew, vom Justizsystem
unbarmherzig im Stich gelassen, nur noch einen einzigen Ausweg sieht.
Andrew
Goddman sitzt abends mit Gattin Pen und Tochter Rebecca "Bex" zu Hause
und plant, zum Essen einen Film zu sehen. Doch zuerst wird abgestimmt,
was man als Mahlzeit zu sich nimmt. Dann zieht Andrew los, um das Essen
im naheliegenden Laden zu holen. Draußen lungern einige Jugendliche rum
und prompt kommt einer zu ihm, um eine Zigarette zu schnorren. Als
Nichtraucher hat Andrew selbstverständlich keine bei sich, woraufhin der
Bengel verlangt, er solle welche kaufen. Tut der Famlienvater
selbstverständlich nicht und wird daraufhin von Frankie, dem Anführer,
zusammengeschlagen, das Essen auf der Veranda verteilt. Man lässt sich
etwas vom Chinesen bringen und geht dann zu Bett. In der Nacht kommen
Eindringlinge und verwüsten die Wohnung, die herbeigerufene Polizei kann
ohne Zeugen nichts unternehmen. Von der Bedienung im Laden erfährt
Andrew, wer der Übeltäter war und wo er wohnt. Er geht zu deren Haus und
lernt die Mutter kennen. Großer Fehler, sie stellt sich nämlich als
versoffene Schlampe dar, die an ihren Blagen kein Interesse hat. Doch
Andrew plaudert aus, woher er die Adresse hat und das hat zur Folge,
dass das Mädchen, von dem er sie hat, brutal verletzt wird. Er besucht
sie im Krankenhaus und fährt auf dem Rückweg einen Jungen an. Es ist
Davie, der sich als Bruder von Frankie herausstellt. Er bringt ihn ins
Krankenhaus und will ihn dann auch wieder nach Hause fahren. Aber mit
einem Umweg zu Andrews Wohnung. Er will Davie zeigen, dass sie doch nur
normale Leute sind, die niemandem etwas getan haben. Aber er hat schon
Gäste - unerwartete. Frankie und seine Spießgesellen sind da. Sie
misshandeln die Familie aufs Ärgste, drohen mit Mord und Vergewaltigung.
Davie ist das alles nicht recht, er will seinen Bruder davon abhalten,
kann aber nichts unternehmen, da die anderen zu Frankie halten. Als die
Situation eskaliert, verdrücken sich die Rowdys. Pen und Bex bleiben
schwer verletzt mit ihrem Vater zurück. Er ruft die Polizei und lässt
seine Familie ns Krankenhaus befördern. Und will jetzt seine Rache.
"ASBO"
ist kein Splatterfest aus den Reihen der Schlachtplatten. Hier hat der
Horror einen realen Hintergrund und wirkt wie einer dieser Home
Invasion-Filme mit Revengeaspekt. Die Situation schaukelt sich langsam
hoch und wird dann immer härter, böser. In die Geschichte eingebaut ist
eine gewisse Sozialkritik, dass man solche Burschen sich selbst
überlässt, keiner kümmert sich. Doch wer hat Schuld, dass so etwas
überhaupt passieren kann? Das ist die eigentliche Frage in der Lektüre.
Ist es das Elternhaus? Könnte man meinen, bei den Familienverhältnissen.
ABER der Bruder gehört auch zu der Familie und ist nicht so verroht wie
Frankie. Ist es der Knast? Zum Teil sicher, ABER Frankie musste ja
schon vorher genug auf dem Kerbholz haben, um überhaupt in den Knast zu
kommen. Ist es die Gesellschaft, die solche Familien ins Abseits stellt?
Vielleicht. Aber es gibt solche Gewalttäter auch aus anderen Schichten.
Es könnten aber auch die Gesetze sein, die es solchen Bratzen erlauben,
immer wieder zuzuschlagen, keine richtige Handhabe Vorweisen können. Im
Gegenteil. Man findet immer wieder Entschuldigungen (Migranten, in der
Schule durch Noten gedemütigt, durch die Eltern nicht und im Stich
gelassen usw.) und fördert den mangelnden Respekt durch Gesetze, die es
verbieten, die Blagen zu züchtigen, die es den Eltern erlauben, die
gesamte Erziehung Betreuern, Erziehern oder Lehrern aufzubürden, welche
sich aber nicht gegen solche Rüpel durchsetzen dürfen, da sie von
Gesetzes wegen, daran gehindert werden, richtige Maßnahmen zu ergreifen.
Und tut es doch einer, sind plötzlich die Alten da und wollen eine
Bestrafung des Pädagogen. Da läuft doch was falsch. Und dieser Frankie
ist nicht nur ein Opfer der Umstände, er ist schlicht und einfach böse
und es müssen Gesetze her, die solche Verbrecher zeitig aus dem Umfeld
ehrlicher Menschen entfernen. Soweit zum nachdenkenswerten Aspekt des
Buches. Der andere Teil entwickelt sich dann in die Richtung Charles
Bronson, wenn er mehrfach rot sieht. Selbstjustiz, weil die Polizei
versagt, behindert durch eine zu lasche Gesetzgebung. Spannend, hart,
psychisch belastend, gnadenlos, düster und von Realismus durchzogen.
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