Samstag, 7. Februar 2015

Buchreview "ASBO" I.R.Wright

Iain Rob Wright. Andrew Goodman ist ein gewöhnlicher britischer Durschnittsbürger, liebender Ehemann und Vater. Er ist rundum glücklich, bis ihn der Anführer einer Jugendgang scheinbar grundlos ins Visier nimmt. Von da an verwandelt sich sein Leben praktisch über Nacht in einen Albtraum. Die Spirale der Gewalt steigert sich, bis Andrew, vom Justizsystem unbarmherzig im Stich gelassen, nur noch einen einzigen Ausweg sieht. 

Andrew Goddman sitzt abends mit Gattin Pen und Tochter Rebecca "Bex" zu Hause und plant, zum Essen einen Film zu sehen. Doch zuerst wird abgestimmt, was  man als Mahlzeit zu sich nimmt. Dann zieht Andrew los, um das Essen im naheliegenden Laden zu holen. Draußen lungern einige Jugendliche rum und prompt kommt einer zu ihm, um eine Zigarette zu schnorren. Als Nichtraucher hat Andrew selbstverständlich keine bei sich, woraufhin der Bengel verlangt, er solle welche kaufen. Tut der Famlienvater selbstverständlich nicht und wird daraufhin von Frankie, dem Anführer, zusammengeschlagen, das Essen auf der Veranda verteilt. Man lässt sich etwas vom Chinesen bringen und geht dann zu Bett. In der Nacht kommen Eindringlinge und verwüsten die Wohnung, die herbeigerufene Polizei kann ohne Zeugen nichts unternehmen. Von der Bedienung im Laden erfährt Andrew, wer der Übeltäter war und wo er wohnt. Er geht zu deren Haus und lernt die Mutter kennen. Großer Fehler, sie stellt sich nämlich als versoffene Schlampe dar, die an ihren Blagen kein Interesse hat. Doch Andrew plaudert aus, woher er die Adresse hat und das hat zur Folge, dass das Mädchen, von dem er sie hat, brutal verletzt wird. Er besucht sie im Krankenhaus und fährt auf dem Rückweg einen Jungen an. Es ist Davie, der sich als Bruder von Frankie herausstellt. Er bringt ihn ins Krankenhaus und will ihn dann auch wieder nach Hause fahren. Aber mit einem Umweg zu Andrews Wohnung. Er will Davie zeigen, dass sie doch nur normale Leute sind, die niemandem etwas getan haben. Aber er hat schon Gäste - unerwartete. Frankie und seine Spießgesellen sind da. Sie misshandeln die Familie aufs Ärgste, drohen mit Mord und Vergewaltigung. Davie ist das alles nicht recht, er will seinen Bruder davon abhalten, kann aber nichts unternehmen, da die anderen zu Frankie halten. Als die Situation eskaliert, verdrücken sich die Rowdys. Pen und Bex bleiben schwer verletzt mit ihrem Vater zurück. Er ruft die Polizei und lässt seine Familie ns Krankenhaus befördern. Und will jetzt seine Rache.

"ASBO" ist kein Splatterfest aus den Reihen der Schlachtplatten. Hier hat der Horror einen realen Hintergrund und wirkt wie einer dieser Home Invasion-Filme mit Revengeaspekt. Die Situation schaukelt sich langsam hoch und wird dann immer härter, böser. In die Geschichte eingebaut ist eine gewisse Sozialkritik, dass man solche Burschen sich selbst überlässt, keiner kümmert sich. Doch wer hat Schuld, dass so etwas überhaupt passieren kann? Das ist die eigentliche Frage in der Lektüre. Ist es das Elternhaus? Könnte man meinen, bei den Familienverhältnissen. ABER der Bruder gehört auch zu der Familie und ist nicht so verroht wie Frankie. Ist es der Knast? Zum Teil sicher, ABER Frankie musste ja schon vorher genug auf dem Kerbholz haben, um überhaupt in den Knast zu kommen. Ist es die Gesellschaft, die solche Familien ins Abseits stellt? Vielleicht. Aber es gibt solche Gewalttäter auch aus anderen Schichten. Es könnten aber auch die Gesetze sein, die es solchen Bratzen erlauben, immer wieder zuzuschlagen, keine richtige Handhabe Vorweisen können. Im Gegenteil. Man findet immer wieder Entschuldigungen (Migranten, in der Schule durch Noten gedemütigt, durch die Eltern nicht und im Stich gelassen usw.) und fördert den mangelnden Respekt durch Gesetze, die es verbieten, die Blagen zu züchtigen, die es den Eltern erlauben, die gesamte Erziehung Betreuern, Erziehern oder Lehrern aufzubürden, welche sich aber nicht gegen solche Rüpel durchsetzen dürfen, da sie von Gesetzes wegen, daran gehindert werden, richtige Maßnahmen zu ergreifen. Und tut es doch einer, sind plötzlich die Alten da und wollen eine Bestrafung des Pädagogen. Da läuft doch was falsch. Und dieser Frankie ist nicht nur ein Opfer der Umstände, er ist schlicht und einfach böse und es müssen Gesetze her, die solche Verbrecher zeitig aus dem Umfeld ehrlicher Menschen entfernen. Soweit zum nachdenkenswerten Aspekt des Buches. Der andere Teil entwickelt sich dann in die Richtung Charles Bronson, wenn er mehrfach rot sieht. Selbstjustiz, weil die Polizei versagt, behindert durch eine zu lasche Gesetzgebung. Spannend, hart, psychisch belastend, gnadenlos, düster und von Realismus durchzogen.   

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