Montag, 16. Mai 2016

Buchreview "Labyrinth - Elixier des Todes" D. Preston + L. Child

Douglas Preston + Lincoln Child. Vor seinem Haus in New York findet Special Agent Aloysius Pendergast einen seiner unversöhnlichsten Feinde tot auf. Pendergast hat keine Ahnung, wer ihm die Leiche vor die Tür gelegt haben könnte - und warum. Aber es gibt ein rätselhaftes Indiz: Ein Türkis, der bei der Obduktion im Magen des Opfers gefunden wird. Der Edelstein führt Pendergast zu einer verlassenen Mine am Ufer eines Salzsees in Südkalifornien - und tief in die eigene Familiengeschichte.

Pendergast und Constance sitzen eines Abends vor dem Kaminfeuer und erledigen ihre Tagespost, als es an die Tür klopft. Constance geht hin, öffnet und erschrickt so sehr, dass sie in Ohnmacht fällt. Der Mann, der dort vor ihr stand, ist plötzlich einfach zusammengeborchen. Pendergast eilt hinzu und muss auch erkennen, dass dies nicht normal sein kann und hinter der Sache etwas Mysteriöses stecken muss. Er kümmert sich um Constance und dann verfolgt er einen Mann, der vom Tatort weg zu einem Wagen gelaufen ist und wegfährt. Mittels seinem Handy ruft er Verstärkung bei der Polizei - Wagen und Hubschrauber. Dennoch kann der vermeintliche Täter entkommen. Nun soll er zwei Ermittlern - namentlich durch einen Lieutenant Angler mit seinem Kollegen Sergeant Slade - Rede und Antwort stehen. Für die Beiden ist Pendergast einer der Verdächtigen in dem Fall, gerade weil er sich weigert, mehr Informationen als das Offensichtliche herauszugeben. Mit seiner Marke, die ihn als FBI-Mann ausweist, verschafft er sich Zutritt zur Obduktion und ist dabei, als man den Türkis in den Innereien des Opfers findet. Das führt ihn ins Museum, wo Lieutenant D'Agosta gerade mit einem Mordfall unter den Professoren ermittelt und sich gegen den halsstarrigen Chef des Museums durchsetzen will. Der Lieutenant hofft auf Hilfe von Pendergast, doch der ist zu sehr mit seinem Fall beschäftigt, um sich dafür zu interessieren. Er lässt seinen Freund einfach stehen und verschwindet, während D'Agosta verdattert zurückbleibt. Pendergast findet heraus, dass dieser Türkis eigentlich nur in einer bestimmten Gegend in Kalifornien vorkommt - Salton Sea, dem toten See. Er reist hin und stellt fest, dass man ihm hier wohl eine Falle gestellt hat, in die er nicht hineinzutappen gedenkt - und tut es mit seinen ergriffenen Maßnahmen dann doch. Er war berechenbar geworden. Und es kommt noch schlimmer, viel schlimmer.

Man kann sich in die Story schnell einlesen, der recht flotte Stil des Autoren-Duos macht es dem Leser auch einfach. Von Vorteil wäre es durchaus, wenn man frühere Bücher um Agent Pendergast kennt. Es geht (mal) wieder ins Museum, tauchen Figuren aus früheren Werken auf, wird Brasilien ebenso erwähnt wie die Anasazi. Temporeich geht es weiter und in meinen Augen ist auch ein klarer Fortschritt im Vergleich zu den letzten vier Romanen zu erkennen, die mich durchaus dazu brachten, meinen nächsten Einkauf eines Romanes um Pendergast zu überdenken. Nun, die Anschaffung war absolut kein Fehler, die Steigerung ist unübersehbar. Sicher ist mir Pendergast nach wie vor zu sehr der Allwissende Alleskönner und ich frage mich, wieso er immer noch mit seinem FBI-Ausweis rumwedeln darf, obwohl er sich doch anscheinend nur um private Angelegenheiten kümmert, statt zu arbeiten. Das Thema um den Pendergast-Clan und dessen Taten, Verbrechen, Mitglieder und Feinde sollte so langsam zu Ende gehen, bevor es die Leser zu langweilen beginnt. Und das FBI - nötig hätte er den Job ob seines Vermögens ja eh nicht. Und mit der Figur der Constance werde ich mich wohl auch nie anfreunden können, obwohl sie mich hier nicht ganz so sehr genervt hat, wie früher hin und wieder. Die Autoren bauen hier von Beginn an ein recht interessantes Szenario auf, das selbstverständlich nicht ohne gewisse Mysterien der Pendergast-Familie auskommen muss. Es gibt unerwartete Besuche, die eine oder andere nicht vorhergesehene Wendung und durchaus auch einen Actionateil, der hin und wieder mit einigen blutigen Details gewürzt ist. Das gleicht die zuvor erwähnten "Mängel" in diesem Buch auf jeden Fall wieder aus. Nachdem mich die "Helen-Trilogie" zunehmend angeödet hat und auch der kleine Abstecher zu Corrie Swanson nicht der Reißer war, konnte man mich mit diesem Buch wieder ins Gefolge der "Fans" einreihen. Das nächste Buch - "Demon - Sumpf der Toten" - ist ja für Anfang nächsten Jahres geplant. Über einen neuen Gideon Crew würde ich mich auch nicht beschweren. Unterhaltend, spannend, sogar abwechslungsreich mit kleinen Überraschungselementen. Gutes Buch.

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