Matt Shaw. Nachdem Atombomben die Erde zerfetzten ...
Alles zur Hölle ging ...
Keine Gesetze mehr gelten …
Wie weit würdest du gehen, um zu überleben?
Der Verfall einer Familie. Eiskalt erzählt von Englands erfolgreichstem Autor des Extreme Horror.
Da sind sie nun - vier Personen auf engem Raum in einem Bunker zusammengepfercht. Papa, Mama, Sohn, Tochter. Da gehen die zwischenmenschlichen Beziehungen bald einige Zentimeter tiefer und bei der Nahrungsbeschaffung muss man kreativ sein. So kommt es, dass man dem Essen auf dem Tisch bald das Quasseln verbieten muss. Das Geplärre verdirbt einem ja den Appetit. Da sie alle unter einer gewissen Vergesslichkeit leiden, ist ihnen nicht klar, wie und warum sie in den Bunker bzw. das verbarrikadierte Haus gekommen sind. Papa erzählt seine Geschichten dazu, aber der Sohn kommt hin und wieder auf die Idee, die Warnungen in den Wind zu schlagen und mal auf eigene Faust loszuziehen, kehrt aber immer wieder nach kurzer Zeit reumütig zurück.
Sex und Gewalt - das erwarte ich von einem Extrem-Titel aus dem Hause FESTA. Und ich habe erhalten, was ich mir so vorgestellt habe. Sogar noch etwas mehr - siehe am Ende des Textes. Direkt zu Beginn kopulieren Büderchen und Schwesterchen und schon ist man mittendrin in einem Geschehen, das dann schnell das Thema Kannibalismus wahrlich auf den Tisch bringt. Dass die Protagonisten nicht so richtig koscher sind, wird deutlich, als sie ihr Mahl verspeisen solange dieses noch am Leben ist. Beschäftigt sich der Leser mit dem moralischen Dilemma, ob er auch so weit gehen würde, um zu überleben? Der Verfasser dieser Zeilen eher nicht. Er hat sich schon mit einer Idee befasst, die ihn heimtückisch beschlichen hat, als klar wurde, dass hier weder Namen genannt noch irgendwie Persönlichkeiten skizziert wurden sowie das gesamte Geschehen auf einer Art Hörensagen beruhte, das auch noch durch immense Erinnerungslücken aufgeweicht wurde. Sind die Vier wirklich eine Familie, wie es das Bild, das sie besitzen, beweisen soll? So hat es nicht lange gedauert, dass dem Leser und derzeitigen Schreiberling einige Filme in den Sinn kamen, die zu dieser Situation gepasst hätten. Und so kam es dann auch. Gut, der Turn im Buch war nicht schlecht und wer sich jetzt nicht massenweise Bücher oder Filme reinpfeift wie andere politische Fake News, dürfte seinen Gefallen daran gefunden haben, so diese Wendung für ihn dann eben auch unerwartet kam. Mir persönlich hat das jetzt auch besser gemundet als z. B. der Brutalo-Aufzählreim von Wade H. Garrett ohne wirklich interessante Storylines oder gar Überraschungen. Die Sprache ist jetzt keine Herausfoderung für den geneigten Konsumenten und entsprechend flott liest sich "Perverse Schweine" denn auch. Kein Zögern, kein Zaudern, zügig bis hin zum Ende. Aber eine Frage hat der Autor hier nicht beantwortet, dies überlässt er dem Leser und gibt somit seinem 250 Seiten langen Buch sogar einen gewissen Touch von Anspruch.Wer sind in diesem Buch denn nun wirklich die perversen Schweine?
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