Freitag, 22. November 2019

Buchreview "Anomalie" M. Rutger

Michael Rutger. Nolan Moore ist Chef des Online-Formats "The Anomaly Files", einer Serie, die ungelösten Rätseln der Wissenschaft nachspürt. Eines Tages erfährt er von einer streng unter Verschluss gehaltenen Höhle im Grand Canyon. Welches Geheimnis ist dort verborgen? Nach einer abenteuerlichen Suche finden er und sein Team schließlich die schwer zugängliche Höhle. Doch kaum sind sie im Inneren, wird durch einen geheimen Mechanismus der Ausgang versperrt, und die Gruppe bemerkt, dass sie nicht allein in der Dunkelheit sind. Ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel beginnt.

Michael Rutger kennt man auch als Michael Marshall oder Michael Marshall-Smith. Von ihm stammt die "Straw Men"- Reihe, auf die auf der vorletzten Seite ganz unten kurz angespielt wird. Der Autor Lincoln Child hat auf der Rückseite des Buchdeckels seine Empfehlung hinterlassen. Dazu später etwas mehr.
Die Show "Anomaly-Files" ist derzeit nicht sonderlich erfolgreich, der Star und sein Producer Ken brauchen einen Knaller. Den vermuten sie hinter Kincaids Höhle. Also ab zum Grand Canyon. Halbwegs gut vorbereitet, immer zu einem Zank bereit, der die Gruppendynamik befeuert und hier und da eine Prise Trouble mit der Wildnis. Womit keiner gerechnet hat, ist, dass sie plötzlich iun der Höhle und den dahinter befindlichen Gängen eingeschlossen werden, als ein Felssturz den Eingang blockiert. Dunkelheit beherrscht das Szenarion und bald haben sie nur noch das Licht der Handys, um etwas sehen zu können. Justamente kommen die ersten ungewöhnlichen Geräusche an die Ohren der gewöhnlichen Charaktere, die so manch Klischee ihr eigen nennen. Und nun, nach einem Drittel des Buches, wird es auch spannender. Zudem tun sich einige Unwägbarkeiten bei den Kollegen von Nolan auf. Sind sie wirklich alle bereit, für das Ziel zu kämpfen? Und dann die Schatten, die auftauchen. Ist da etwas noch jemand in dem Labyrinth? Je weiter die Story fortschreitet, umso wahrscheinlicher erscheint es, dass sie hier nicht allein sind. Aber wer ist da noch? Vieles klärt sich dann erst zum Finale hin und bis dahin heißt es speziell zu Beginn Geduld bewahren. Danach kommt Zug in die Geschichte, aber nicht jede Handlung ist nachvollziehbar. Hier und da unlogisch, aber meiner Meinung nach bleibt es unterhaltsam. Jetzt zu dem versprochenen Abstecher zu Lincoln Child und seinem Kommentar ""Ein Thriller wie ein Expresszug". Ja, aber objektiv eher einer von der Deutschen Bahn AG😉. Verglichen mit den letzten Solowerken von Lincoln Shild aber, da hat seine Wortwahl dann doch ihre Berechtigung. Michael Rutger ist ihm in der Hinsicht stilistisch und auch inhaltlich eine ganze Ecke voraus. Seine Figuren sind auch nicht völlig als Abziehbildchen konstruiert wie bei Child. Insgesamt etwas schwächer als erhofft, aber immer noch mit Spannungselementen und Mystery durchsetzt, die auch ein gewisses Tempo generieren und so einigermaßen unterhalten, wenn man die Durststrecke zu Beginn (140 Seiten! - von 460) übersteht. Also ne 6/10 kriegt er dafür.

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