Der Trailer und einige Kritiken kündigten „Bloody Daddy“ als harten Actioner an, weswegen der nun als erstes meiner indischen Staffel im Player lag. Wirklich beschäftigt hatte ich mich nicht mit dem Film und so überraschte mich vor allem die Tatsache, dass der Streifen ein Remake des französischen „Sleepless Night“ darstellte. Somit nach „Sleppless“ mit Jamie Foxx schon die zweite Version des Thrillers. So bleiben zumindest wirkliche Überraschungen beim Plot aus. Denn die Handlung ist die gleiche – spielt diesmal in einem Luxushotel bei der eine Hochzeit ansteht - mit ein paar kleinen Änderungen. Das größte Thema ist dabei Corona, da der Film in dieser Zeit für ein Streamingportal gedreht wurde, und dieses Thema auch oberflächlich mit in die Handlung aufnimmt. Trotz der bekannten Prämisse ist das durchaus nett gemacht und mit einem treibenden elektronischen Score versehen, der die Spannung antreibt und die vielen schief laufenden Augenblicke gut untermalt.
Dabei wird vor allem in der ersten Hälfte die Action eher sporadisch eingesetzt und das kippt erst nach der Hälfte. Dabei gibt es, ähnlich wie im Original, etliche Zweikämpfe und nur ein paar Schusswechsel. Dabei fällt die Action sehr bodenständig und rau aus. Hier ist kein übermäßiger Einsatz von Zeitlupen oder übertriebene Action zu finden. Die Fights und Stunts sind hart und knackig und die Kontrahenten nehmen beim z.B. beim Küchenfight auch alles zur Hilfe, was so rumliegt. Dabei ist die Choreografie gut und mit einigen netten Stunts versehen – ohne jemals dem Bombast zu verfallen. Am Ende gibt es noch ein paar solide Schusswechsel und einen gelungenen Carcrash in einem Tunnel zu sehen.
Auch der Rest fällt für einen indischen Film schon eher normal aus und so gibt es keine Tanz- oder Musikszene. Zwar werden Musik und ein Auftritt eines Rappers mit eingebunden, fügt sich aber harmonisch in den düsteren Stil ein ohne wie ein Fremdkörper zu wirken. Dabei gibt aber immer mal wieder etwas Humor, was die Stimmung aufhellt und auch die Darsteller schlagen sich ganz ordentlich. Gerade Bollywood-Star Shahid Kapoor hinterlässt einen guten Eindruck und hat sichtlich Spaß an seiner Bas-Ass-Rolle. Und nur minimal merkt man dann auch mal die immer wieder auftauchende coolness, welche die Inder gerne in ihren Filmen frönen. Aber wirklich nur ganz kurz.
„Bloody Daddy“ ist ein weiteres solides Remake von „Sleepless Night“, hat aber dadurch auch wenig Überraschungen zu bieten. Die Action tritt hauptsächlich in der zweiten Hälfte des 120 minütigen Filmes auf und überrascht durch die eher realistische und raue Art der Fights – was aber auch gut zur Stimmung des Filmes passt. Das war also schon einmal ein gelungener Einstieg, auch wenn es für mein Befinden noch etwas Actionreicher hätte zu gehen dürfen. Gute 6/10.
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