Donnerstag, 7. Dezember 2006

"The Departed" Kurz-Review

Ein wirklich großer Scorsese Fan bin ich wahrlich nicht und selbst seinen großen Erfolgen kann ich nicht besonders viel abgewinnen. Doch die Besetzung von „The Departed“ hat mich trotzdem gestern ins Kino gezogen. Natürlich kenne ich auch das Original, den ich zwar gut finde weil er gut gespielt und fesselnd ist, aber ich konnte mich nie den extremen Lobdudeleien anschließen. „Infernal Affairs“ war gut und fertig. Aber für mich ein normaler Thriller mit konsequenten Ende und gut aufgelegten HK Stars. So ähnlich bewerte ich auch das US Remake. Natürlich ist die Struktur geblieben und etliche Szenen erkennt man überdeutlich aus dem Original wieder, aber ebenso wurde das Thema komplett amerikanisiert. Und obwohl der Streifen kaum eine richtige längere Actionszene hat schafft es der Film durch seine spannende Inszenierung, den teilweisen sehr coolen (aber auch absurden) Dialogen und Situationen und den bravourös aufspielenden Darstellern nicht eine Sekunde zu langweilen. Vor allem Jack Nicholson, in einer Paraderolle die er im Schlaf spielen kann(es aber immer wieder schafft trotzdem damit zu begeistern) und Leonardo DiCaprio sind richtig gut. Wer immer noch auf Leo schimpft kann einfach nicht Objektiv einen Darsteller bewerten. Seine Leistung ist Top! Auch Alec Baldwin und vor allem Mark Wahlberg als ständig fluchender Aggro Typ machen richtig Laune. Abfallen tut nur Matt Damon, der als Verlierer dasteht, aber immer noch OK ist. Zumindest nimmt man ihm das scheinheilige Arschloch ab, auch wenn er wie gesagt vor allem gegen DiCaprio klar den Kürzeren zieht. Die Kameraarbeit von Michael Ballhaus und die Regie (die teilweise erstaunlich jung wirkt) sind ebenfalls sehr gut. Nur der Schnitt wirkt teilweise etwas holprig(z,B. die Szene mit Sheen und Damon im Büro). Kommt da noch eine Extended Version? Und auch ein komischer Regiefehler in der Szene mit Sheen, Wahlberg und Nicholson als plötzlich hinter Sheen 1 Person mehr zu sehen ist die vorher nicht da war, wirkt etwas mysteriös. Sonst ist der Film ein sehr guter Undercover-Thriller der den Kennern des Originals kaum etwas Neues bietet, aber den wesentlich mehr vorhandenen Nicht-Kennern überaus gut unterhalten wird. Nur das Ende ist wieder (etwas) glatter ausgefallen, mit dem angehängten Prolog; funktioniert aber dennoch. Zufriedene 8/10 Punkten!

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