Montag, 12. Januar 2009

Buchreview "Infiziert"

Scott Sigler. Margaret Montoya ist Epidemieologin bei der CIA. Sie wird mit einer seltsamen Krankheit konfrontiert. Aufgrund eines unbekannten Erregers verwandeln sich normale Menschen in Psychopathen, die erst ihre Familien töten und sich selbst dann auf grauenerregende Weise umbringen. Schuld daran sind Samenkapseln außerirdischen Ursprungs, die sich perfekt dem menschlichen Körper anpassen können und diesen als Wirt benutzen, bevor sie den Körper rapide zum Zerfall bringen. Montoya und die US-Regierung glauben zunächst an eine terroristische Attacke mit einer neuartigen Biowaffe. Währenddessen wird auch der Ex-Footballprofi Perry Dawsey Opfer der Invasoren. Er bemerkt dreieckige Wucherungen an seinem Körper. Bald darauf hört er fremde Stimmen in seinem Kopf.





Endlich wurde die Reihe der belanglosen oder mittelmäßigen Einkäufe eindrucksvoll durchbrochen. Stephen King würde dafür töten, um endlich wieder einen solchen Roman verfassen zu können und die Splatterfraktion wird feucht im Schritt. Hier geht es blutig zu.
Zu Beginn plündert der Autor ansatzweise bekannte Motive aus "Body Snatchers", "Outbreak" und ein bisschen "28 Days later", um dann aber zu völlig eigenständigen Handlungsaufbauten zu finden und mancherorts fröhlich drauflos zu splattern. Garantiert keine Unterhaltung mit Jugendfreigabe, sondern gewalttätig mit einem Schuss Humor.







Der Autor erzählt hier zwei vorerst parallel verlaufende Geschichten. Da sind einmal die Wissenschaftler iund CIA-Agenten, die hinsichtlich der unerklärlichen Ausbrüche unter der Bevölkerung zu ermitteln und dabei auf schreckenerregende Ereignisse stoßen wie sie grausamer nicht sein könnten. Während man in Labors zu ergründen sucht, was diese Vorkommnisse auslöst und wie man sie möglicherweise eindämmen kann, wird der Ex-Footballprofi Perry Dawson von den Paraiten befallen und Sigler zeigt nun seinen Kampf gegen die Auswirkungen des Befalls und die Übernahme seines Körpers UND Geistes durch die dreieckigen Gebilde und Wucherungen in seinem fitnessgestählten Körper. Das führt zu grotesken und äußerst blutigen Situationen (Selbstkastration mit der Geflügelschere; Hose runterziehen und dem nackten Hintern ein Lineal vorhalten, damit man seinem Arsch bedeckt mit einer dieser Wucherungen die Maßeinheiten erklären kann). Im Laufe der weiteren Handlung werden dann beide Parteien zusammengeführt und die wahren Ausmaße des Grauens, das die Erde befällt aufgedeckt und alles mündet in ein actionreiches Spektakel, das aber etwas zu kurz kommt.
Trotz einiger kleiner Logiklöcher ist dieses Buch eine wirklich feine Sache und die Ankündigung eines zweiten Teils erklärt dann auch den etwas verkürzten Schlussspurt. Meine Erwartungshaltung an die Fortsetzung ist hoch, da die Fronten jetzt einigermaßen geklärt scheinen und der Kampf ums Überleben der Menschheit wohl erst richtig in die Gänge kommen dürfte. Zudem wird damit geworben, dass die Filmrechte bereits verkauft seien und die Dreharbeiten in diesem Jahr beginnen würden. Doch dies hat man schon von etlichen anderen guten Büchern behauptet und letztendlich wurde die Option zur Verfilmung dann doch fallen gelassen, da die Filmstudios lieber den Weg des geringen Risikos wählen und eher zu Sequels oder Remakes tendieren, statt endlich wieder gute, neue Geschichten zu verfilmen (Matthew Reilly wäre da nur ein Beispiel von vielen, die auf die Leinwand gehören). Doch das ist eine andere Geschichte. Mehr zum Autor und seinem Schaffen unter Scottsigler.com. Schaut mal rein.

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